Die Topografie der Mars-Tiefebene Argyre Planitia auf der Grundlage der MOLA-Daten der NASA-Sonde Mars Global Surveyor.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/Arizona State University
New York (USA) – Laut einer aktuellen Untersuchung ist Argyre Planitia, die Silberne Ebene, der beste Ort, um auf dem Mars die Überreste einer einstigen oder sogar heute noch dort existierenden Biosphäre – also den Lebensraum von Mars-Organismen – zu finden.
Wie das Team um Alberto Fairén vom spanischen Centro de Astrobiología und derzeit an der Cornell University tätig, aktuell im Fachjournal „Astrobiology“ (DOI: 10.1089/ast.2015.1396) berichtet, beherberge Argyre Planitia gleich eine Vielzahl von Zutaten für die Entstehung und Entwicklung von Leben und sollte deshalb auch das Hauptziel zukünftiger Marsmissionen sein, die auf dem Roten Planeten nach dortigem Leben suchen.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen GreWi-Newsletter bestellen +
In der kreisförmig ausgedehnten Tiefebene, die als das Ergebnis des Einschlags eines großen Asteroiden vor rund 3,9 Milliarden Jahren entstand, sehen die Forscher zahlreiche, aus astrobiologischer Sicht vielversprechende Gelände und Landschaftsmerkmale, wie die Ablagerungen einstiger hydrothermaler Quellen, Pingos (Eis-Erdhügel) und urzeitliche Gletscherablagerungen. Alle diese Merkmale und Strukturen könnten mit einer einzigen Großmission zugleich erforscht werden – und das mache die Silberne Ebene denn auch so einzigartig, so Fairén gegenüber „Space.com“.
Die Autoren gehen davon aus, dass gerade durch den Einschlag, die gesamte Ebene mit Wasser gefüllt gewesen sein könnte. Die Aktivität nahegelegener Vulkane könnte am Grund dieses Meeres dann auch jene hydrothermale Aktivität angetrieben haben, wie sie auch auf der Erde regelrechte Herde des Lebens darstellen. Der See in Argyre Planitia könnte zudem einen Fluss gespeist haben, dessen Reste heute noch in Form des Uzboi Vallis zu erkennen sind.
In einer Region wie dieser, wo über die Zeiten hinweg, Wasser, Eis und Gestein miteinander interagiert haben, könnte denn auch der ideale Nährboden für mikrobisches Leben gebildet haben. Formen dieses Mars-Lebens könnten, so Fairén hier möglicherweise sogar heute noch im Untergrund existieren. Und selbst wenn dies nicht der Fall wäre, so biete die Ebene und ihre Böden die ideale Voraussetzung für die Entstehung von Fossilien, die dann ebenfalls von einer Mission entdeckt werden könnten.
© grenzwissenschaft-aktuell.de