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Homo naledi: Frühmenschenart ist deutlich jünger und lebte zeitgleich mit frühen Homo sapiens


Anatomische Gesichtsrekonstruktion des Homo naledi.

Copyright: Cicero Moraes (Arc-Team) et alii

Witwatersrand (Südafrika) – Seit den ersten Funden der Knochen der Frühmenschenart Homo naledi 2013/15 stellen diese Wissenschaftler vor ein Rätsel. Wie sich jetzt zeigt, weisen die Knochen nicht nur gleichzeitig Merkmale von modernen und frühzeitlichen Homininen auf, sondern der Homo naledi (über-)lebte deutlich länger als bislang gedacht. Laut der neusten Alterdatierung dürfte er sich seine letzten Lebensräume zumindest chronologisch noch mit den ersten modernen Menschen geteilt haben.

Da genaue Datierungen bislang nicht möglich waren, zeigten sich selbst Experten uneins über das wahre Alter und diskutierten Datierungen von rund einer bis zwei Millionen Jahren . Wie ein nun vermutlich ebenso ungeplant wie verfrüht durch ein via Twitter (s. f. Abb.) veröffentlichtes Foto eines Vorabdrucks eines Interviews mit Lee Berger von der University of the Witwatersrand gegenüber „National Geographic“ bekannt wurde, liege die beste Schätzung des Alters der bisherigen Funde tatsächlich bei gerade einmal 200.000 bis 300.000 Jahren.

Während andere Wissenschaftler bislang noch auf eine ordentliche Fachveröffentlichung zu diese Angabe warten (Stand: Redaktionsschluss dieser Meldung 26. April 2017, 22h), bestätigte ein Teamkollege Bergers, John Hawks von der University of Wisconsin die gleakte Alterseinschätzung gegenüber der BBC.

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Damit würde sich dann auch der Homo naledi in die stetig anwachsende Liste von Frühmenschenarten einreihen, die noch bis vor kurzem als lange vor dem Erscheinen des modernen Menschen ausgestorben galten – nun aber offenbar doch noch gemeinsam mit dem frühem Homo sapiens, sowie und den vermeintlich letzten Neandertalern und Denisova-Menschen) koexistierten.

Auch die Grundlage der neuen Datierung stellt eine kleine Sensation dar – basiert sie doch auf neuen Funden des Teams um Berger in der Rising-Star-Höhle, in der auch die bislang einzigen bekannten 15 Exemplare von Homo naledi gefunden worden waren. Zu den drei neu entdeckten Skeletten gehöre, laut dem Bericht der BBC, auch ein Teilskelett mit Schädel.

„Tatsächlich haben wir also offenbar noch keine wirkliche Vorstellung davon, was wir in Afrika noch alles finden werden“, so Hawks abschließend. „Wenn sich bestätigt, dass diese Menschenart, deren Ursprung vor rund zwei Millionen Jahren datiert wurde, noch vor 200.000 Jahren lebte, dann könnte es auch sein, dass dies noch nicht das Ende dieser Geschichte ist. Wir haben sicher noch nicht den letzten Homo naledi gefunden.“

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
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