Immaculate Constellation – Kritischer Kommentar zum neuen UFO-Whistleblower Matthew Brown

Quelle: Pixabay.com
– Bei dem folgenden Text handelt es sich um die Übersetzung eines Kommentars des Informationsfreiheits-Aktivisten John Greenewald Jr. von TheBlackVault.com, den dieser am 1. Mai 2025 auf „X“ veröffentlicht hat. Die vom Autor geäußerten Ansichten sind seine eigenen. Greenwalds Kommentar wurde hier und da durch hinzugefügte Links, Abbildungen und Videos zu weiterführenden Informationszwecken erweitert.
Ein neuer „Whistleblower“, Matthew Brown, behauptet, ein Projekt namens „Immaculate Constellation“ (…GreWi berichtete) entdeckt zu haben – in einem Ordner mit der Aufschrift „2018 Schriever Wargame“. Dieses Programm, inzwischen als „ImCon“ bezeichnet (Con [engl. Betrug]? Wirklich? Wer hielt das denn für eine gute Idee?), soll ein geheimes Pentagon-Programm sein, ein sogenanntes Unacknowledged Special Access Program (USAP), das sich mit unidentifizierten Flugobjekten und anomalen Phänomenen (UAPs) und außerirdischer Intelligenz befasst – angeblich seit 2017 und ohne Kontrolle durch den Kongress.
Das Schriever-Wargame von 2018 ist gut dokumentiert – es handelt sich um eine Übung mit fiktionalen Zukunftsszenarien im Jahr 2028 (ohne „Aliens“, soweit wir wissen)
Das erinnert an Zombies. Kein Witz: 2010 entwickelte das US-Verteidigungsministerium tatsächlich einen detaillierten Plan für eine hypothetische „Zombie-Apokalypse“, bekannt als „CONPLAN 8888“. Ziel war nicht etwa, dass man an Zombies glaubte (hoffe ich zumindest), sondern weil darin fiktive Szenarien genutzt werden, um strategische Reaktionen zu testen – ohne geopolitische Risiken.
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Der Punkt ist: Fiktionale Szenarien sind seit Langem ein bewährtes Mittel der militärischen Planung. Sie helfen, Entscheidungsprozesse zu testen, ohne reale Länder zu benennen oder diplomatische Spannungen zu riskieren. Diese Planspiele enthalten oft erfundene Staaten, fantasievolle Bedrohungen und wilde Hypothesen. Mal dienen sie der Ausbildung, mal der Strategie – aber selten der wortwörtlichen Auslegung.
Ich glaube durchaus, dass es am UFO-Thema etwas gibt, das sich zu untersuchen lohnt – sonst wäre ich nicht hier. Aber wir sehen einmal mehr, wie Jeremy Corbell und George Knapp Informationen aus einer militärischen Übung aufgreifen und als große UFO-Enthüllung inszenieren – was zwar für Aufmerksamkeit und Profit sorgt, aber wenig zur Aufklärung beiträgt.
Erinnern wir uns an die „Dreiecks-Sichtung“ über 29 Palms? Die stellte sich als Leuchtsignale eines Trainingsmanövers heraus (…GreWi berichtete) – ein Detail, das Corbell und Knapp in ihrer „Berichterstattung“ geflissentlich wegließen. Sogar die Daily Mail musste das einräumen, nachdem ich FOIA-Dokumente veröffentlicht hatte, die das belegten.

Copyright/Quelle: J. Corbell / www.weaponizedpodcast.com
Oder die angeblichen „Pyramiden-UFOs“, die 2019 von der USS Russell gefilmt wurden? Hierbei handelte es sich vermutlich Sterne und vielleicht Drohnen – verzerrt durch die dreieckige Blende [Bokeh-Effekt] einer Nachtsichtkamera (…GreWi berichtete).

Copyright/Quellen: US Pentagon / J. Corbell via ExtraordinaryBeliefs.com / MysteryWire.com
Vielleicht ist an der Immaculate Constellation-Geschichte ja etwas dran. Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen dem „Wargame“ und den Behauptungen. Im Umgang damit zeigt sich aber ein klares Muster: Corbell und Knapp haben wiederholt Manöver und zweideutiges Filmmaterial in „vermarktbare“ UFO-Stories verwandelt, die Schlagzeilen und Einnahmen bringen – oft auf Kosten von Genauigkeit und öffentlichem Verständnis.
Woran erkennt man, dass sich das hier wiederholt?
Erstens: Wer erinnert sich an die von Corbell Anfang des Jahres für die Kameras einer TV-Doku inszenierte Wut, als Corbell ausflippte (siehe folgendenr Trailer), weil er sich bei einer Kongressanhörung nicht ausreichend gewürdigt fühlte? Vermutlich ein harmloses Missverständnis – aber er stampfte wütend durch die Flure des Kongresses. Gefilmt – für seine gewinnorientierte TV-Show.
Zweitens: Das Interview mit dem neuen Whistleblower ist eine sorgfältig geschnittene, über drei Wochen verteilte, mehrteilige Multikamera-Produktion.
Das aber ist keine Transparenz – das ist Content-Marketing. Hier geht es nicht um Aufklärung, Wahrheit oder Transparenz. Es geht um Reichweite. Und in diesem Fall wirkt es, als sei die wahre Verschwörung eine kommerzielle – um Ihre Neugier zu Geld zu machen.
A new „whistleblower,“ Matthew Brown, claims he discovered the existence of a project called Immaculate Constellation within a folder labeled „2018 Schriever Wargame.“ Now referred to as „ImCon“ (Con? Really? Someone thought that was a good idea?), this program is said to be a… pic.twitter.com/DNNEhW4YvY
— John Greenewald, Jr. (@blackvaultcom) May 1, 2025
Anmerkung GreWi:
– Mittlerweile haben Corbell und Knapp den zweiten Teil des Interviews mit Matthew Brown veröffentlicht.
– Einen (deutschsprachigen) Bericht von Christopher Sharp von TheLiberationTimes.com zum ersten Teil des Interviews finden Sie HIER.
– Einen Bericht (im englischen Original) zum zweiten Teil HIER
Copyright/Quelle: TheBlauckvault.com