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In kosmischer Nachbarschaft: Erstmals erdgroßer Planet um sonnenähnlichen Stern entdeckt

Schematische Darstellung des Planetensystems um HD 63433 (Illu.)Copyright/Quelle: Alyssa Jankowski / wisc.edu
Schematische Darstellung des Planetensystems um HD 63433 (Illu.)
Copyright/Quelle: Alyssa Jankowski / wisc.edu

Madison (USA) – Während bereits mehr als 5.000 Planeten um ferne Sterne entdeckt wurden und sich darunter auch schon zahlreiche erdgroße, erdartige und vielleicht sogar erdähnliche Planeten befinden, so umkreise keiner dieser Planeten auch einen Stern wie unsere Sonne. US-Astronomen ist nun jedoch die Entdeckung eines solchen erdgroßen Planeten um einen sonnenähnlichen Stern gelungen – noch dazu sehr viel näher als die meisten anderen Exoplaneten.

Wie das Team um die Astronomin Melinda Soares-Furtado von der University of Wisconsin–Madison und Benjamin Capistrant von der University of Florida aktuell im Astronomical Journal” (DOI: 10.3847/1538-3881/ad1039) berichten, haben sie den Planeten anhand von Daten das NASA-Weltraumteleskops „TESS“ (Transiting Exoplanet Survey Satellite) entdeckt. Der Planet umkreist den gerade einmal 72 Lichtjahre von der Sonne entfernten sonnenähnlichen Stern „HD 63433“ im Sternbild Großer Bär, um den bereits 2020 zwei größere Planeten (sog. Mini-Neptune) entdeckt wurden.

Zwar wurden schon zuvor erdgroße Planeten um ferne Sterne entdeckt, aber nahezu alle dieser Planeten umkreisen deutlich kleinere Zwergsterne, sogenannte Rote Zwerge, und nicht einen Stern vom gleichen Sterntypus (G) wie unsere Sonne.

Da das System “HD 63433” zudem auch noch vergleichsweise nahe liegt, bietet sich der neuentdeckte Planet mit der Bezeichnung “HD 63433b” für weitere Beobachtungen geradezu an.

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Da das gesamte System gerade einmal rund 400 Millionen Jahre alt ist (also gerade einmal ein Zehntel so alt wie unsere Sonne), ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auf einem seiner Planeten bereits Leben, geschweige denn intelligentes Leben gibt, sehr gering. Zudem umkreist “HD 63433b” seinen Stern so nahe, dass er für eine Umrundung gerade einmal 4,2 Tage braucht. Die damit einhergehenden Temperaturen dürften zumindest die Entstehung von Leben, wie wir es von der Erde kennen, ausschließen. Zudem ist der Planet aufgrund dieser Nähe zu seinem Stern auch an diesen rotationsgebunden: ähnlich wie der Mond der Erde, so weist auch „HD 63433b“ seinem Stern immer die gleiche Seite zu. Auf dieser permanenten Tagseite dürften auf der Planetenoberfläche Temperaturen von bis zu 4179 Grad Celsius herrschen, während es auf extrem kalt sein dürfte.

Dennoch könnte der Planet für unsere Beobachtung von großem Wert sein und uns viel über die Entstehung unseres eigenen Heimatplaneten verraten: “Wenn wir beispielsweise eine Atmosphäre nachweisen könnten, könnten wir auch überprüfen ob und wie diese ins All entflieht. Das wiederum würde uns viel über die Entwicklung terrestrischer Planeten verraten”, so Soares-Furtado.

Die Entdeckung weckt auch Hoffnungen, weitere erdartige Planeten um sowohl sonnennahe als auch sonnenähnliche Sterne zu finden, obwohl bislang schon andere Planeten in den Systemen entdeckt wurden.

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Recherchequelle: University of Wisconsin–Madison

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Andreas Müller
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(Kornkreisforscher)

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