Interstellarer Staub könnte bereits außerirdische Lebensformen zur Erde gebracht haben
Ein Bärtierchen unter dem Mikroskop.
Copyright: Frank Fox / CC BY-SA 3.0 de
Edinburgh (Großbritannien) – Nicht nur Asteroideneinschläge, auch Staubströme könnten Kleinstorganismen von einem Planeten zu einem anderen und darüber hinaus verteilen. Auf diese Weise könnten somit auch heute schon außerirdische Lebensformen mit Kleinstpartikeln dieser Ströme zur Erde gelangt sein. Zu diesen Schlüssen kommt eine aktuelle Studie schottischer Wissenschaftler.
In ihrer aktuell im Fachjournal „Astrobiology“ und vorab via ArXiv.org veröffentlichten Arbeit berichten die Forscher um Professor Arjun Berera von der School of Physics and Astronomy an der University of Edinburgh, dass somit nur die chemischen Zutaten des Lebens sondern auch bereits Kleinstorganismen anderer belebter Planeten zur Erde gelangt sein könnten. Der gleiche Transportweg gelte zugleich aber auch umgekehrt: Irdisches Leben könnte auf diesem Weg also auch schon im All verteilt worden und auf ebenfalls lebensfreundliche Himmelskörper – auch außerhalb unseres Sonnensystems – gelangt sein.
Den Ausschlag für die kosmische Reise könnten demnach Kollisionen zwischen den bis zu 70 Kilometern pro Sekunden schnellen Staubströmen und biologischen Einheiten in der oberen Erdatmosphäre sein, wodurch beispielsweise Bakterien und andere Mikroorganismen ins All geschleudert werden könnten.
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Die Studie zeigt damit auch, dass es nicht nur großer Asteroideneinschläge bedarf, um als Mechanismus für einen Materietransfer zwischen Planeten und darüber hinaus zu dienen. Besonders Teilchen und Organismen in 150 Kilometer und höher könnten auf diese Weise – angetrieben von den Partikelströmen – die Anziehungskraft der Erde überwinden und so andere Planeten erreichen. „In gleicher Weise können aber natürlich auch Partikel und potentielle Organismen anderer Welten zur Erde gelangen oder schon gelangt sein.“
Tatsächlich sind heute schon zahlreiche Organismen bekannt, die, wie die sogenannten Bärtierchen (Tardigrada; s. Abb.), die den unwirtlichen Bedingungen des freien Weltraums für lange Zeiträume unbeschadet widerstehen können.
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