Das aus einem sibirischen Permafrostboden isolierte Bakterium Methanosarcina soligelidi SMA-21 ist ein Überlebenskünstler. Aufgrund seines speziellen Stoffwechsels und der hohen Resistenz gegenüber lebensfeindlichen Bedingungen gilt dieser Organismus als ein Modell für mögliches Leben auf dem Mars.
Copyright: Dirk Wagner, GFZ
Potsdam (Deutschland) – 18 Monate waren verschiedene extreme Mikroorganismen außerhalb der Außenwand der Internationalen Raumstation ISS simulierten Marsbedingungen ausgesetzt. Jetzt wurden die irdischen Überlebenskünstler zur Erde zurück gebracht und sollen hier dabei helfen, die Frage zu beantworten, ob es auf dem Mars auch heute noch Leben geben kann.
Wie das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ berichtet, handelt es sich bei den Proben, die im Rahmen des „Biologie und Mars Experiments“ (BIOMEX) untersucht werden unter anderem um Mikroorganismen aus dem sibirischen Permafrost, u.a. um den Mikroorganismus Methanosarcina soligelidi SMA-21 – ein Methan bildendes Archaeum.
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Diese wurden von dem Team um Prof. Dirk Wagner vond er GFZ-Sektion Geomikrobiologie in zahlreichen Versuchen unter extremen Umweltbedingungen wie niedrigen Temperaturen, hohen Salzgehalten, Austrocknung und Strahlung ausgesetzt.
„Sicher ist, dass es im Weltall die molekularen Bausteine für Leben gibt und dass der frühe Mars als Planet mit gemäßigtem Klima die Möglichkeit bot, dass sich dort Leben entwickelt haben könnte“, erläutert die Pressemitteilung des GFZ und führt zu Methanosarcina soligelidi weiter aus: „Dieses Ur-Bakterium hat sich als extrem widerstandfähig gegenüber den getesteten Bedingungen herausgestellt. Aufgrund seines speziellen Stoffwechsels und der hohen Resistenz gegenüber lebensfeindlichen Bedingungen gilt dieser Organismus als ein Modell für mögliches Leben auf dem Mars.“
Außerhalb der ISS wurden die Mikroorganismen auf Mars-ähnlichen Mineralien und unter einer Marsatmosphäre den Strahlungsbedingungen, wie sie auf dem Mars herrschen, ausgesetzt, um so deren Langzeitüberlebensfähigkeit von Methanosarcina soligelidi zu testen.
Nachdem die Ur-Bakterien jetzt wieder von der ISS zurück auf die Erde gebracht wurden, sollen sie nun in den nächsten Wochen am GFZ gründlich untersucht werden. „Selbst wenn der Organismus diese Raumfahrt-Prozedur nicht überlebt haben sollte, werden die übriggebliebenen Zellkomponenten detailliert analysiert“, erläutern die Forscher abschließend. „Diese Daten fließen dann in eine Biosignaturen-Datenbank ein, die im Rahmen des BIOMEX-Projektes erstellt wird. Die so gewonnenen Informationen werden dann für die Suche nach Lebensspuren auf dem Mars oder anderswo im All genutzt.“
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