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Ist das „Weiße Pferd“ von Uffington in Wirklichkeit ein „Sonnenpferd“?


Blick aus der Luft auf das Uffington White Horse und den Dragon Hill (links).

Copyright: A. Müller, grenzwissenschaft-aktuell.de

Southampton (Großbritannien) – Neben dem Steinkreis von Stonehenge ist das Weiße Pferd von Uffington wohl das berühmteste Symbol der prähistorischen Kultur Englands. Neben Legenden, nach denen es sich eigentlich um die Darstellung eines Drachen handeln soll, galt das „Uffington White Horse“ den meisten Historikern bislang als Stammeszeichen. Ein britischer Archäologie stellt diese Deutung nun jedoch in Frage und sieht in der gewaltigen Geoglyphe die Darstellung eines „Sonnenpferdes“ mit religiös-rituellem Charakter.

Wie Joshua Pollard von der University of Southampton aktuell im Fachjournal „Antiquity“ (DOI: 10.15184/aqy.2016.269) berichtet, widerspreche die Position des rund 110 Meter langen Bildes der bislang von vielen favorisierten Idee eines Stammeszeichens – etwa der Erbauer der oberhalb des Pferdes gelegenen bronzezeitlichen Hügelfestung Uffington Castle, da das Pferd derart schon fast auf der Hügelkuppe positioniert sei, dass es vom Boden aus kaum als solches und eigentlich nur aus der Luft zu erkennen ist. Aus diesem Grund sei es für ein Stammszeichen, das territoriale Ansprüche verdeutlichen sollte, eher ungeeignet. Nur wenige Meter unterhalb seiner Position hätte das „White Horse“ diese Funktion bestens erfüllen können – doch eben dort liegt es nicht.

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Während mittelalterliche Legenden aufgrund des unterhalb des Pferdes gelegenen Dragon Hills (Drachenhügel; s. Luftbild o.) – auf dem der Heilige Georg den Drachen gebändigt haben soll – in der Geoglyphe nicht die eines Pferdes, sondern eines Drachens sehen (deshalb auch der für ein Pferd zu lang geratene Schwanz und die gespaltene Echsenzunge…), vermutet Pollard in dem Bild nun vielmehr die Darstellung eines sogenannten „Sonnenpferdes“.

Der Weg der Sonne am 23. Dezember über den Horizont von Uffington Castle mit der Geoglyphe des Weißen Pferdes im Vordergrund.
Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.
Copyright: J. Pollard

Diese Interpretation sieht der Archäologe auch durch die Ausrichtung und „Bewegung“ des Pferdes gestützt: Tatsächlich scheint das Pferd – statt parallel zum Hügelverlauf – leicht hangaufwärts in Richtung weiterer prähistorischer Monumente am nahen Horizont zu galoppieren. Damit scheint das Pferd dem gebogenen Weg der Sonne am Himmel zu folgen und nehme dabei den Weg der Sonne zur Zeit der Wintersonnwende (s. Abb. l.).

Pollards „Sonnenpferd“ findet seine Entsprechung als religiöses Symbol, dass in der europäischen Bronzezeit weit verbreitet war und einen mythischen Sonnenwagen hinter sich herzog: „Die Vorstellung der Sonne als Gottheit, die von Pferd und Kutsche über den Tageshimmel gezogen wird und des Nachts in einem Boot oder Kutsche durch die Unterwelt reist, ist ein wiederkehrendes Motiv indo-europäischer Mythologien und Kosmologien“, so Pollard.


Berühmte prähistorische Darstellungen von Pferden und „Sonnenwagen“ sind etwa der 3.400 Jahre alte „Sonnenwagen von Trundholm“ und in der späten Eisenzeit und aus dem südlichen Romano-Britischen Raum bekannt.

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Copyright/Quelle: J. Pollard

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Der Archäologe vermutet, dass das Weiße Pferd deshalb nur teilweise vom Boden aus zu sehen ist, weil es in ritueller Absicht dazu gedacht war, vom Himmel aus betrachtet zu werden bzw. dorthin zu streben.

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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