Anzeige
Anzeige
Anzeige

Jupiter-Zwilling um Sonnen-Zwilling entdeckt

00830
Künstlerische Darstellung des Jupiter-Zwillings um den sonnenähnlichen Stern „HIP 11815“.

Copyright: ESO/L. Benassi

La Silla (Chile) – Mit dem 3,6-Meter -Teleskop der Europäischen Südsternwarte ESO haben Astronomen einen Planeten identifiziert, der den sonnenähnlichen Stern HIP 11815 in genau derselben Entfernung umkreist wie Jupiter unsere Sonne. Jetzt hoffen die Wissenschaftler in dem System noch weitere Planeten zu entdecken, die jenen des Sonnensystem ebenfalls gleichen.

Grund zur Hoffnung, mit HIP 11815 ein Zwilling unseres Sonnensystems gefunden zu haben, ist die Theorie, wonach die Bildung von Planeten mit Jupitermassen eine wichtige Rolle bei der Bildungsgeschichte von Planetensystemen spielt. „Die Existenz eines Planeten mit Jupitermasse in einer jupiterähnlichen Umlaufbahn um einen sonnenähnlichen Stern eröffnet die Möglichkeit, dass das Planetensystem dieses Sterns unserem Sonnensystem ähnelt.“

Tatsächlich hat HIP 11915 ungefähr dasselbe Alter wie unsere Sonne und offenbar auch eine sonnenähnliche Zusammensetzung. Dies wiederum lässt davon ausgehen, dass es um den Stern auch Gesteinsplaneten geben könnte, deren Umlaufbahn näher an ihrem Zentralgestirn liegen.

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den tägichen GreWi-Newsletter bestellen +

„Bislang hatten Exoplaneten-Durchmusterungen eine größere Empfindlichkeit für Planetensysteme, die in den inneren Regionen von massereichen Planeten mit Massen hinunter bis zu mehreren Erdmassen bevölkert sind“, erläutert die ESO-Pressemitteilung. „Dies bildet einen Gegensatz zu unserem Sonnensystem, in dem kleine Gesteinsplaneten in den inneren Regionen und Gasriesen wie Jupiter weiter außen vorkommen.“

Laut den neuesten Theorien wurde die dem Leben so förderliche Anordnung in unserem Sonnensystem durch die Anwesenheit von Jupiter und der Schwerkraftwirkung ermöglicht, die er auf das Sonnensystem während seiner Entstehung ausübte. Demnach wäre das Auffinden eines Jupiter-Zwillings ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Entdeckung eines Planetensystems sein, das unser eigenes widerspiegelt.

Das von brasilianischen Wissenschaftlern um Jorge Melendez von der Universidade de Sao Paulo angeführte Team hat deshalb sonnenähnliche Sterne ins Visier genommen, um Planetensysteme ähnlich unserem Sonnensystem zu finden. Zum Einsatz kam dabei der HARPS-Spektrograf, einer der präzisesten Planetenjäger der Welt, der am 3,6-Meter-Teleskop der ESO am La Silla-Observatorium in Chile montiert ist.

Obwohl schon zuvor viele jupiterähnliche Planeten in den unterschiedlichsten Abständen von sonnenähnlichen Sternen gefunden wurden, ist dieser neu entdeckte Planet in Bezug auf Masse und Entfernung vom Mutterstern und in der Ähnlichkeit zwischen Mutterstern und unserer Sonne das genaueste Gegenstück, das bislang zu Sonne und Jupiter aufgetan werden konnte.

Der Mutterstern des Planeten, der Sonnen-Zwilling HIP 11915, ist nicht nur von ähnlicher Masse wie die Sonne, sondern hat auch ungefähr das gleiche Alter. Wie um die Ähnlichkeiten weiter zu betonen, ist auch die Zusammensetzung des Sterns ähnlich der der Sonne. „Die chemische Zusammensetzung unserer Sonne könnte teilweise durch die Anwesenheit von Gesteinsplaneten im Sonnensystem gekennzeichnet sein, was auf die Möglichkeit von Gesteinsplaneten auch um HIP 11915 hinweist.“

„Die Suche nach einer Erde 2.0 und nach einem kompletten Sonnensystem 2.0 ist eine der aufregendsten Ziele der Astronomie“, so Teamleiter Melendez. „Wir sind begeistert, mit den Beobachtungseinrichtungen der ESO hier brandaktuelle Forschung betreiben zu können.“

Megan Bedell von der University of Chicago und Erstautorin der Studie sagt abschließend: „Nach zwei Jahrzehnten Jagd auf Exoplaneten können wir dank der Langzeitstabilität von Planetensuchern wie HARPS nun endlich langperiodische Gasriesen ähnlich denen in unserem eigenen Sonnensystem beobachten. Diese Entdeckung ist in jeder Hinsicht ein aufregender Hinweis darauf, dass andere Sonnensysteme da draußen darauf warten, von uns entdeckt zu werden.“

Es werden noch Folgebeobachtungen benötigt, um den Jupiter-Zwilling-Fund zu bestätigen, aber HIP 11915 ist bisher einer der vielversprechendsten Kandidaten für ein Planetensystem ähnlich unserem eigenen.

© grenzwissenschaft-aktuell.de

Anzeige
Artikeln teilen
Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
Unterstützen Sie die tagliche journalistische Arbeit an GreWi

Wenn Sie GreWi unterstützen möchten, so können Sie dies am besten mit einem freiwiliigen GreWi-Unterstützer-Abo tun – und erhalten dafür auch noch themenbezogenen Gegenleistungen und nehmen an allen unseren Buch- und Filmverlosungen teil.

Bücher von GreWi-Hrsg. Andreas Müller

Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

Mehr auf Wikipedia

Deutschlands UFO-Akten: Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland …

Kornkreise. Geometrie, Phänomene, Forschung

Phänomen Kornkreise: Forschung zwischen Volksüberlieferung, Grenz- und Naturwissenschaft

Deutschlands historische UFO-Akten: Schilderungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene in…

Hol Dir Deine
GreWi-App!
app-store play.google.com
..zeig, dass Du
ein GreWi bist!
Shop