Die Grafik zeigt die habitablen Zonen von Sternen mit verschiedenen Temperaturen, sowie die Orte erdgroßer Kepler-Planeten und Kandidaten im Vergleich mit einigen Planeten unseres eigenen Sonnensystems (Illu.).
Copyright: Chester Harman
San Francisco (USA) – Basierend auf den bisherigen Daten von über 4.000 vom NASA-Weltraumteleskop „Kepler“ entdeckten Exoplaneten haben Astronomen anhand der bislang entdeckten 216 Kepler-Planeten, die ihre Sterne innerhalb deren lebensfreundlicher Zonen umkreisen, eine Liste jener 20 erdartigen Exoplaneten erstellt, auf denen es am wahrscheinlichsten erdähnliches Leben geben könnte.
Wie das Team um den Astronomieprofessor Stephen Kaine von der San Francisco State University aktuell im Fachjournal „Astrophysical Journal“ und vorab auf ArXiv.org berichtet, soll der Katalog zukünftigen Beobachtungen und Missionen dabei behilflich sein, sich auf die wahrscheinlichsten Kepler-Kandidaten für außerirdisches Leben außerhalb des Sonnensystems zu konzentrieren, und Folgebeobachtungen und Analysen dieser Planeten bei der Suche nach außerirdischem Leben anregen.
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Die sogenannte habitable (also lebensfreundliche) Zone, beschreibt jene Abstandsregion, innerhalb derer ein Felsplanet seinen Stern umkreisen muss, damit aufgrund gemäßigter Temperaturen Wasser in flüssiger Form – und damit die Grundlage zumindest des irdischen Lebens – auf seiner Oberfläche existieren kann.
Die Verteilung der bislang entdeckten Exoplaneten (also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems) innerhalb dieser „grünen Zonen“, gleicht in etwa jener der Planeten außerhalb dieser Zonen und stellt damit einen weiteren Beweis dafür dar, dass unser Universum wahrscheinlich von zumindest potentiell lebensfreundlichen Planeten und Monden nur so wimmelt.
„Es ist faszinierend die Anzahl der Planeten dort draußen zu sehen, die einem aufzeigt, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es da draußen keinen weiteren Ort geben sollte, an dem es Leben gibt, wirklich gering ist“, so die Forscher.
Abschließend erklären sie, dass die nun vorgelegte Studie ein großer und wichtiger Schritt sei, um besser zu verstehen, wie häufig das Leben im Universum ist und wie häufig da draußen erdähnliche Planeten zu finden sind.
Hintergrund: Eine kurze Geschichte des Kepler-Weltraumteleskops
Von 2009 bis 2013 suchte das Weltraumteleskop Kepler nach Exoplaneten, in dem es nach minimalen Helligkeitsschwankungen im Licht von mehr als 150.000 fernen Sternen in den Konstellationen Cygnus (Schwan) und Lyra (Leier) Ausschau hielt, die auf den Vorbeizug (Transit) von Planeten vor deren „Sonnenscheibe“ vorbeiziehen. Insgesamt wurden mindestens drei solcher Transits benötigt, um die Existenz eines Planeten bestätigen und Folgebeobachtungen zur Bestätigung des Existenz dieser Planetenkandidaten rechtfertigen zu können.
Künstlerische Darstellung der Kepler-Mission.
Coypright:Im Mai 2013 erklärte die NASA dann, dass das Teleskop aufgrund zweier defekter Reaktionsräder nicht mehr mit der für die Beobachtungen notwendigen Präzision ausgerichtet werden konnte – woraufhin die Hauptmission Mitte August 2013 eingestellt wurde. Seit 2014 werden die Beobachtungen im Rahmen der modifizierten Mission mit dem Titel „K2“ fortgeführt. Seit Juli 2016 blickt „Kepler 2“ zum galaktischen Zentrum und nimmt an einer Beobachtungskampagne zur Auffindung von Microlensing-Ereignissen teil, bei der auch erdgebundene Großteleskope eingesetzt werden.
Anhand der bislang aufgrund dieser Beobachtungen ausgewerteten Daten konnten von mehr als 4.000 Planetenkandidaten 2327 als tatsächlich existierende Exoplaneten bestätigt werden. Die Datenauswertung läuft weiterhin…
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