Kepler-Nachfolger TESS: NASA startet neuen Planetensucher
Künstlerische Darstellung des Weltraumteleskops TESS (Illu.).
Copyright: NASA’s Goddard Space Flight Center/CI Lab
Cape Canaveral (USA) – Mit dem „Transiting Exoplanet Survey Satellite“ (kurz: TESS) will die NASA heute Nacht als Nachfolger des bislang erfolgreichsten Planetensuchers „Keppler“, ein neues Weltraumteleskop ins All schicken. Wie schon sein Vorgänger, so soll auch „TESS“ Planeten um ferne Sterne immer dann entdecken, wenn diese vor der „Sonnenscheibe“ ihres Sterns vorüberziehen und dabei deren Licht periodisch minimal abdunkeln. Von TESS erhoffen sich Astronomen auch die Entdeckung von zahlreichen erdgroßen Exoplaneten.
UPDATE 16.4.2018, 23.30h: Nachdem der Start des neuen Planetensucher-Weltraumteleskops “Transiting Exoplanet Survey Satellite” (kurz: TESS) ursprünnglich in der heutigen Nacht 16./17. April 2018 geplant war, hat die NASA diesen nun auf frühesten 18. April verschoben. Als Gründe gab die US-Raumfahrtbehörde an, noch weitere Kontroll- und Navigationsanalysen durchführen zu wollen. Allerdings seien die Trägerrakete und der das Weltraumteleskop selbst in einwandfreiem Zustand.
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Mindestens zwei Jahre lang soll TESS den gesamten Himmel mit mehr als 20 Millionen sichtbaren Sternen nach dortigen Planeten absuchen. Von vielen tausend dieser Sterne erhoffen sich die NASA-Wissenschaftler, dass sie über Planeten verfügen, die von uns aus betrachtet in einem sogenannten Transit vor deren „Sonnenscheibe“ vorüberziehen, während sie ihren Stern umkreisen und so die charakteristische Abdunklung im Sternenlicht verursachen (s. Ainmation f.). Nachdem bislang schon annähernd 4.000 Exoplaneten mehrheitlich von „Kepler“ entdeckt wurden, erhofft sich die NASA auch von TESS die Entdeckung tausender neuer Planeten um ferne Sterne.
Natürlich stehen auch für die TESS-Astronomen erdgroße und bestenfalls sogar potentiell erdähnliche Planeten im Vordergrund, jene Felsplaneten also, die ihren Stern innerhalb der sog. habitablen Zone umkreisen. Schon jetzt stehen 200.000 der hellsten vergleichsweise nahen Sterne im Fokus des Interesses der TESS-Astronomen. Die lebensfreundliche Zone beschreibt dabei jene Abstandsregion um einen Stern, innerhalb derer ein Planet diesen umkreisen muss, damit aufgrund gemäßigter Temperaturen, flüssiges Wasser – und damit die Grundlage zumindest des irdischen Lebens – auf seiner Oberfläche existieren kann. Innerhalb dieser Gruppe wiederum sind es dann natürlich besonders die uns nahen Exemplare, die im Fokus des Interesses stehen.
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Schon jetzt hoffen die TESS-Wissenschaftler, dass ihr Weltraumteleskop mindestens 50 erdgroße Planeten in unserer unmittelbaren Nachbarschaft finden wird, die dann in Folgebeobachtungen mit anderen Teleskopen genauer untersucht, ihre Atmosphären analysiert und nach Anzeichen für dortiges Leben untersucht werden können.
Einmal auf seiner geplanten Umlaufbahn angekommen soll TESS eine Schlaufe um Erde und Mond vollführen, um dann auf eine elliptische Bahn einzuschwenken, auf der das Weltraumteleskop dann allein durch die Anziehungskraft des Mondes gehalten werden kann.
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Zunächst wird TESS seine Arbeit mit Blick auf die südliche Hemisphäre beginnen, diesen Teil des Himmels in 13 Streifen aufteilen und jeden dieser Abschnitte dann jeweils 27 Tage beobachten. Auf diese Weise wird TESS rund ein Jahr lang brauchen, um den gesamten südlichen Himmel zu untersuchen. Im darauffolgenden Jahr wird dann die nördliche Hemisphäre in gleicher Weise beobachtet.
Allerdings wird TESS seine wissenschaftliche Arbeit erst nach einer rund 65-tägigen Test- und Kalibrierungsphase im All beginnen können. GreWi wird fortwährend über die TESS-Entdeckungen berichten.
– Einen die TESS-Mission begleitenden Blog der NASA finden Sie HIER
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