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Doch keine Aliens? Neuer astrophysikalischer Erklärungsansatz für KIC 8462852

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Künstlerische Darstellung eines einen Planeten verschlingenden Sterns (Illu.).

Copyright: NASA

New York (USA) – Seit 2015 rätseln Astronomen über die sonderbaren Eigenschaften des Lichtmusters des rund 1.500 Lichtjahre entfernten Sterns KIC 8462852. Neben der Theorie, die seit mindestens 100 Jahren zu beobachtende stetige Helligkeitsabschwächung im Licht des Sterns, als auch dessen kürzliche massive, kurzfristige Abdunklungen um bis zu 22 Prozent könnte durch gewaltige künstliche Strukturen und Bautätigkeiten erklärt werden, suchten Astronomen und Astrophysiker bislang vergeblich nach einer alle Merkmale des Lichtmusters auch natürliche bzw. astrophysikalische Weise zu erklären. Jetzt liefern US-Astronomen einen neuen und vielversprechenden Ansatz.

Wie das Team um Brian Metzger von der New Yorker Columbia University vorab in einem Fachartikel via ArXiv.org berichtet, vermuten sie, dass der Stern, nachdem er einen seiner Planeten verschluckt hat, langsam wieder seinen Normalzustand annimmt.

„Sollte KIC 8462852 sich einen seiner Planeten einverleibt haben, so hätte sich die Energie und damit auch die Helligkeit des Sterns zeitweilig stark erhöht und würde dann aber auch nach und nach wieder auf ihr Ausgangsniveau absinken“, so die Forscher. In einem solchen Fall würde es von der Größe des Planeten abhängen, wie lange dieser Vorgang dauert. Laut den Berechnungen der Wissenschaftler könnte dieses Ereignis – also das Verschlingen des Planeten durch seinen Stern – irgendwann vor 200 bis 10.000 Jahren stattgefunden haben.

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Doch Metzger und Kollegen glauben, auf diese Weise nicht nur die langfristige Abdimmung des Sternenlichts von KIC 8462852, sondern auch die kurzfristigen starken Abfälle (Dips) in der Lichtkurve erklären zu können: „Als der Planet in seinen Stern stürzte, wurde er regelrecht auseinander oder mögliche Monde von ihm fort gerissen. Die Trümmer dieses Vorgangs könnten nun den Stern auf exzentrischen Umlaufbahnen umkreisen und dabei die von der Erde aus beobachteten Abdunklungsereignisse immer dann erzeugen, wenn sie (von der Erde aus betrachtet) vor der „Sonnenscheibe“ ihres Sterns – in sogenannten Transits – vorüberziehen.“

Die einzige bisherige Einschränkung für den Ansatz der Wissenschaftler ist der Umstand, dass derartige Vorgänge und Kollisionen von Planeten mit ihren Sternen eigentlich häufiger zu erwarten wären – das sonderbare Lichtmuster bislang allerdings einzig und allein bei KIC 8462852 beobachtet werden konnte.

„Wäre KIC 8462852 repräsentativ für typische Sterne, so müssten – statistisch gesehen – während der Lebensdauer eines typischen Sterns mindestens 10 Jupiter in diesen hineinstürzen“, zitiert der „NewScientist“ Metzger. „Eine Zahl die mit abnehmender Größe solcher Planeten und Körper zudem noch in die Tausende steigen würde.“

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Jetzt hoffen auch die New Yorker Astronomen auf ein nächstes Abdimmungsereignis von KIC 8462852: „Während solcher Transits könnten zukünftig Signaturen planetarer Trümmer als solche auch identifiziert werden“, so Metzger abschließend. „Wir sollten also bereit sein, alle zur Verfügung stehenden Teleskope auf ein solches, meist nur wenige Tage andauerndes Ereignis, schnell auszurichten.

Auch der Astronom Jason Wright, von der Penn State University, der durch seine Vermutung, das Lichtmuster könnte auch von einer gewaltigen künstlichen Struktur, ähnlich einer Dyson-Sphäre verursacht werden, die Diskussion um einen künstliche Megastruktur in Gang gesetzt hatte (…GreWi berichtete), der zugleich seither aber auch darum bemüht ist, vorrangig eine astrophysikalische Erklärung zu finden (…GreWi berichtete), zeigt sich angesichts der neuen Theorie und gegenüber dem „New Scientist“ hoffnungsvoll: „Dieser Ansatz katapultiert ein ‚Merger-Szenario‘ also das Verschmelzen eines Planeten mit seinem Stern ganz oben in die Liste potentieller Erklärungen.“

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Andreas Müller
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(Kornkreisforscher)

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