Die Lichtkurve des Sterns KIC 8462852 zeigt am 4. Mai 2016 einen deutlichen Einbruch um annähernd 30 Prozent (rot) sowie einen Rückgang auf die Normalwerte in der Folge.
Copyright/Quelle: aavso.org
London (England) – Astronomen haben erneut eine starke Abdunklung im Licht des 1.485 Lichtjahre entfernten Sterns KIC 846852 beobachtet, die die bisherigen Ereignisse noch übertreffen könnte. Das sich verändernde Lichtmuster des Sterns stellt Astronomen nun schon seit knapp einem Jahr vor ein Rätsel, da sich bislang nur schwerlich eine natürlich-astrophysikalische Erklärung für die bis zu 20-prozentige Abdunklung des Sterns finden ließ. Zugleich bleibt auch die exotische Erklärung des Lichtmusters in Form einer gewaltigen künstlichen Struktur um den Stern nicht mehr als eine Hypothese, da bislang keine Hinweise auf intelligente Aktivitäten um den Stern (Signale und charakteristische Wärmemuster) gefunden werden konnten.
Wie der Direktor der Sektion zur Beobachtung variabler Sterne der British Astronomical Association (British Astronomical Association Variable Star Section, BAA VSS) Roger Pickard auf Anfrage eines Reddit-Mitglieds bestätigte, kam es am 4. Mai 2016 zur Beobachtung einer starken Abdunklung im Licht von KIC 846852, wie sie auch aus den von der American Association of Variable Star Observers (AAVSO) hervorgeht.
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Während die bislang mit dem NASA-Weltraumteleskop Kepler beobachteten Abdunklungen schon beachtliche 20 Prozent des Normalwerts erreicht hatten, belegen die aktuellen Beobachtung nun sogar eine Abdunklung um annähernd 30 Prozent der eigentliche Helligkeit des Sterns.
Zwei bislang einzigartige, periodisch wiederkehrende Abdunklungen im Lichtmuster des Sterns „KIC 8462852“.
Copyright/Quelle: Boyajian et al.
Auf Reddit wird Roger Pickard wie folgt zitiert: „Bislang wurden die Beobachtungen zwar noch nicht durch Dritte bestätigt, aber ich habe die Daten selbst mehrfach begutachtet und konnte keine Fehler darin finden. Ich selbst habe noch nie zuvor etwas derartiges aufzeichnen können und ich würde mich selbst eigentlich als einen erfahrenen Beobachter beschreiben.“
– Bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung lagen noch keine weiteren Informationen zu dieser Beobachtung vor. GreWi wird aber natürlich weiterhin berichten.
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