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Forscher lösen gezielt „Killer-Instinkt“ bei Mäusen aus

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Maus beim Angriff auf eine Grille.

Copyright: Courtesy of Ivan de Araujo

New Haven (USA) – Wissenschaftler der Yale University haben genau jenen Schaltkreis im Hirn von Mäusen isoliert, der bei den Tieren für die räuberische Jagd und das Töten der Beute verantwortlich ist. Durch die Stimulation dieser Hirnregion – das zeigten die Forscher eindrucksvoll in weiteren Experimenten – gelang es ihnen, bei den Tieren ganz spontan den „Killer-Instikt“ und einen zombieartigen Tötungstrieb auszulösen.

Wie die Forscher um Professor Ivan de Araujo von der Yale University School of Medicine aktuell im Fachjournal „Cell“ (DOI: 10.1016/j.cell.2016.12.027) berichten, handele es sich konkret um Neuronen (also Hirnzellen) im Emotions- und Motivationszentrum des Gehirns, der sogenannten Amygdala. Diese sind sowohl für das Auslösen des Jagd- und Tötungstriebs wie auch der Muskelaktivität in Kiefer und Nacken zum Zubeißen der Tiere zuständig.

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Mit sogenannten optogenetischen Methoden gelang es den Wissenschaftlern sodann, diese spezifischen Neuronen mittels Laserlichtimpulsen zu stimulieren. Das Ergebnis schildert de Araujo in einer Cell-Presseerklärung wie folgt: „Ist der Laser aus, so verhalten sich die Tiere ganz normal. Schalten wir den Laser aber ein, so nehmen die Mäuse die Eigenschaften an, wie sie von den ‚Walkers‘ aus der Fernsehserie ‚The Walking Dead‘ bekannt sind. Sie verfolgen und beißen nahezu alles, was ihren weg kreuzt. Neben potentieller Beute auch Flaschenverschlüsse und Holzstöcke. Wir schalteten den Laser ein, und die Maus attackierte das nächstmögliche Objekt, hielt es mit ihren Krallen fest und biss zu, ganz so als wolle sie es fangen und töten.“

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Allerdings sei der Vergleich zu den Zombies aus der TV-Serie nur bedingt gerechtfertigt: „In der Natur ist die räuberische Jagd und das mit ihr einhergehende Töten der Beute ein hochkomplexes Verhalten der meisten Räuber – inklusive uns Menschen. Es handelt sich um einen wichtigen evolutionären Faktor der Schärfung unserer Sinne und des Hirns. Es muss also auch urzeitliche Hirnverbindungen geben, die den sensorischen Input mit der Beißbewegung des Kiefers vernetzt.“

Ein weitere Unterschied zu den TV-Zombies sei die Beobachtung, dass die stimulierten Tiere keine Artgenossen anfielen. Zudem beobachteten die Forscher, dass auch der Hunger einen wichtigen Einfluss auf das künstlich ausgelöste Verhalten der Tiere hatte, wenn hungrige Tiere deutlich aggressiver reagierten als gesättigte. „Dieses System beruht also nicht nur alleine auf genereller Aggression“, erläutert de Araujo. „Es scheint auch mit dem Interesse des Tieres an Nahrung in Zusammenhang zu stehen.“

Interessanterweise konnten die Forscher zudem zeigen, dass Mäuse deren Neuronen, die für den tödlichen Finalbiss zuständig sind lahmgelegt wurden, in den Experimenten ihre Beute zwar angriffen, diese aber nicht töteten: „Die Beißkraft der Kiefer war um 50 Prozent verringert und die Tiere waren so nicht mehr in der Lage den finalen Todesbiss auszuführen.“

In weiteren Untersuchungen wollen die Forscher nun herausfinden, in wieweit Sinneseindrücke das Raubtierverhalten der Tiere bestimmt, und wie die beiden Module – Kontrolle über Verfolgung der Beute und die zu deren Tötung – koordiniert werden.

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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