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Kino-Visionär und UFO-Enthusiast Douglas Trumbull verstorben

Douglas Trumbull 2012 in Stuttgart. Copyright: Julian Herzog (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0
Douglas Trumbull 2012 in Stuttgart.
Copyright: Julian Herzog (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 4.0

New York (USA) – Seine Bilderwelten kennt fast jeder, zumindest all jene, die sich für Science-Fiction und Spezialeffekte interessieren. Die Person hinter diesen Bildern kannten hingegen nur wirkliche Fans. Es ist aber nicht übertrieben zu behaupten, dass der Regisseur, Kameramann und Spezialist für Film-Spezialeffekte Douglas Trumbull mit den von ihm ermöglichten Bilderwelten wie kaum ein anderer die Vorstellungen ganzer Generationen von der Erforschung des Weltraums, zukünftiger Technologien und vom Erstkontakt mit Außerirdischen geprägt hat. Schließlich zeichnet Trumbull für die visuellen Effekte und Kameratechnologien von Filmen wie „2001: Odyssee im Weltraum“, „Star Trek – Der Film“, „Blade Runner“ und nicht zuletzt Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ und „The Tree of Life“ verantwortlich. Jetzt ist Douglas Trumbull im Alter von 79 Jahren verstorben. 2013 führt GreWi-Herausgeber Andreas Müller ein Interview mit Douglas Trumbull über dessen Jagd nach dem ultimativen Beweis für außerirdische UFOs im Rahmen seines Projekts UFOTOG.

„Das für uns sichtbare Universum beinhaltet mehr als 125 Milliarden Galaxien und unsere eigene Galaxie beinhaltet mehr als 500 Milliarden Sterne. Die meisten dieser Sterne haben Planeten und viele dieser Planeten werden innerhalb der habitablen Zonen gefunden werden (jenen Abstandsregionen also, innerhalb derer ein Planet seinen Stern umkreisen muss, damit aufgrund gemäßigter Temperaturen flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche – und damit zugleich die Grundlage zumindest für erdähnliches Leben existieren kann.)“, erläutert Douglas Trumbull zu Beginn des in sein UFO-Projekt einführenden Kurzfilms.

„Ich bin der Überzeugung“, so der Visionär weiter, „dass wir kurz davor stehen, Leben im Universum zu entdecken – und das in großer Zahl. Die meisten großen Kinofilme haben sich dem Thema UFOs und Außerirdische meist nur in Form dramatisierter Fiktion angenommen und so dem Themenspektrum die objektive Klarheit geraubt und dadurch wirkliche Phänomene als Science-Fiction oder Fantasy trivialisiert.“

Vor dem Hintergrund der Flut von UFO-Fotos und -Videos führt Trumbull weiter aus: „Ich habe mein ganzes Leben lang Fotos, Filme und Videos von UFOs gesehen. Das Problem, das ich dabei habe ist das, dass es zu diesen Bildern niemals stichhaltige wissenschaftliche Daten gibt, um anhand dieser zu schlussfolgern, ob diese Aufnahmen echt oder gefälscht sind oder ob es sich nur falsch interpretierte natürliche Phänomene handelt.“

Tatsächlich, so zeigt sich Trumbull auch kritisch, halte er die meisten Sichtungen heutzutage für Fälschungen. Wie einfach es ist, erstaunliche Fakes zu erstellen, belegt er in seiner einführenden Kurzpräsentation (s. Video o.) denn auch mit einer Reihe erstaunlicher Aufnahmen eines vermeintlichen UFOs, das sogar teilweise von Bäumen verdeckt wird.

Aus diesem Grund, so Trumbull, habe er denn das Projekt UFOTOG (UFO+Photography=UFOTOG) ins Leben gerufen, das sich zum Ziel gesetzt hat, UFOs wissenschaftlich und mit Instrumenten auf dem neusten Stand der Technik zu dokumentieren:

„Wir werden hochauflösende Digitalkameras, Infrarot- und UV-Kameras, Nachtsichtgeräte, Spektrografen, Teleobjektive, elektromagnetische und Gravitationssensoren, Radiofrequenz-Spektrumanalysierer verwenden, um damit strenge wissenschaftliche Analysen durchzuführen.

Mit einer All-Sky-Kamera sollen sich bewegende Objekte am Himmel automatisch erkannt und bekannte Objekte wie Wolken, Vögel, Flugzeuge und astronomische Objekte automatisch herausgefiltert werden.“

Die Technologie für UFOTOG wurde dabei speziell zur Entdeckung von UFOs entworfen, entwickelt und zusammengestellt. „Um auch Ereignisse ausführlich dokumentieren zu können, die vielleicht sehr kurzlebig sind oder nur von schwer zugänglichen Orten aus beobachtet werden können, haben wir einen ehemaligen Humvee mit der UFOTOG-Technologie ausgestattet, um so in der Lage zu sein, jederzeit auch spontan anzuhalten und die Instrumente binnen weniger Minuten zu starten.“

Der zum UFOTOG-Mobil umgebaute Humvee im ersten Testeinsatz. Copyright: Douglas Trumbull
Der zum UFOTOG-Mobil umgebaute Humvee im ersten Testeinsatz.
Copyright: Douglas Trumbull

Der geplante einführender Kurzfilm sei nur die erste Phase mit dem Ziel, einen Dokumentarlangfilm und/oder eine Fernsehserie zu produzieren, wie sie „die Spannung und Dramatik der Suche nach dem echten (UFO-)Phänomen transportieren und wiedergeben sollen“.

„Es gibt noch viel Arbeit zu tun, um unsere Fähigkeiten bei der Suche nach flüchtigen Anomalien am Himmel bei Tag und bei Nacht und an nahezu jedem Ort noch zu optimieren. Nachdem wir die Systeme kalibriert haben, können wir damit beginnen, nützliche Daten über die Größe der beobachteten Objekte, ihre Entfernung, Höhe, Flugbahn und Geschwindigkeit zu sammeln.

Das System wird in der Lage sein, einem Objekt und schnellen nicht-ballistischen Bewegungen zu folgen, darunter Flugzeugen, Satelliten aber auch Objekten, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Zusätzlich werden wir wissenschaftliche Datenanalysen erstellen, um damit die genauen Wellenlängen und Lichtspektren zu ermitteln, die von bekannten und unbekannten Objekten abgegeben werden.“

Douglas Trumbull vor den Monitoren im UFOTOG-Humvee. Copyright: Douglas Trumbull
Douglas Trumbull vor den Monitoren im UFOTOG-Humvee.
Copyright: Douglas Trumbull

Das UFOTOG-Wissenschaftsteam wird parallel zum Produktionsteam des Hauptfilms, der TV-Serie und einer 24/7 Online-Real-Time-Access-Plattform arbeiten, mit der dann unterschiedliche Feldforschungsteams rund um die Welt bei ihrer Arbeit verfolgt werden können.

Trumbull verspricht weiterhin: „UFOTOG ist einzigartig. Alles, was sie sehen werden, wird wahr und wirklich sein und durch wissenschaftliche Indizien und Beweise gestützt werden. Es wird keine geskripteten Drehbuchvorgaben und melodramatische Spielszenen geben. Die Hauptdarsteller werden der Himmel und die echten Phänomene sein, wie sie erstmals aufgezeichnet werden.

Die Handlung dreht sich um echte Menschen auf der Suche nach neuen Erkenntnissen über tiefgreifende Ereignisse, die unsere Vorstellung von Platz des Menschen in einem mit Leben angefüllten Universum verändern werden.“

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GreWi-Herausgeber Andreas Müller hatte 2013 die Ehre, mit Douglas Trumbull über sein UFOTOG-Project zu sprechen:

GreWi: Mr. Trumbull, hatten Sie neben Ihrem Wunsch nach wissenschaftlichen UFO-Beweisen selbst schon einmal eine „Nahebegegnung der unheimlichen Art“?

Trumbull: Nein, ich hatte noch keinerlei Nahebegegnung. Aber ich habe viele Leute getroffen und mit vielen Leuten gesprochen, die diese Phänomene bereits gesehen haben und sogar berichten, selbst von außerirdischen Raumschiffen und Intelligenzen entführt worden zu sein.

GreWi: Und wie stehen sie selbst zum UFO-Phänomen?

Trumbull: Ich glaube, dass dahinter eine ganz erstaunliche und wichtige Geschichte steckt, die glaubhaft erzählt werden muss, damit dieses Thema nicht Hohn und Spott ausgesetzt bleibt.

GreWi: Aus Ihrem Einführungsfilm geht hervor, dass UFOTOG in verschiedene Segmente aufgeteilt werden soll. Können Sie uns mehr darüber berichten?

Trumbull: Derzeit arbeite ich rund um die Uhr an UFOTOG und das Projekt befindet sich noch in Phase 1. In dieser bin ich darum bemüht, den Bedarf nach einem wissenschaftlichen Verständnis des UFO-Phänomens zu erläutern und zu kommunizieren.

Zunächst soll es einen 10-minütigen Kurzfilm geben, der im neuen Filmformat „4K 3D“, mit 120 Bildern pro Minute gedreht (Anm. GreWi: Der „Hobbit“ wurde in 2K 3D und mit nur 48 Bildern/Minute gefilmt) und mittels Dolby-Atmos-Klang und digitalen Christie-Projektoren auf eine halbkugelförmige Leinwand (Anm. GreWi: vergleichbar den IMAX-Kinos) projiziert wird.

Wenn dieses Projekt erfolgreich ist, wird es hoffentlich zu einem langen Hauptfilm, sowie zu einer TV-Doku-Serie führen.

GreWi: Wird der Zuschauer in der Lage sein, gestellte Szenen (wenn es diese im überhaupt geben wird?) und/oder Animationen von realen Szenen zu unterscheiden?

Trumbull: Bislang sind fiktive Darstellungen von UFOs und außerirdischen Intelligenzen der einzige Weg, um Gelder zu beschaffen. Mein Bemühen, echte Wissenschaft zu betreiben, wurde schon viele Male zurückgewiesen. In den meisten Fällen lag es an dem mangelnden Glauben aufseiten der potenziellen Investoren oder Studios daran, dass echte non-fiction Darstellungen oder gar Entdeckungen möglich sind. Mit UFOTOG hoffe ich, dieses Problem beseitigen zu können.

GreWi: Können Sie uns etwas mehr über die Technologien erzählen, die bei UFOTOG zum Einsatz kommen sollen?

Trumbull: Die Instrumente, über die UFOTOG bislang verfügt sind noch einfach in Vergleich zu dem, was ich eigentlich brauche und anstrebe. Gute Kameras, Sensoren und die notwendigen Möglichkeiten der Datenverarbeitung sind aber sehr teuer. Ich plane, die gewünschte Ausrüstung – darunter hochsensible thermografische und spektrografische Systeme – innerhalb des Budgets eines Spielfilmprojekts mit fiktiver Handlung zu akquirieren und hoffe dann, dass aus dieser Fiction dann ein Non-Fiction-Projekt wird.

Douglas Trumbull bei Einbau von Kameras und Teleskopen in das UFOTOG-System. Copyright: Douglas Trumbull
Douglas Trumbull bei Einbau von Kameras und Teleskopen in das UFOTOG-System.
Copyright: Douglas Trumbull

GreWi: In einem Interview mit Mark D’Antonio, mit dem sie für UFOTOG eng zusammenarbeiten geht hervor, dass es UFOTOG-Einsätze in den USA geben wird. Sind auch UFOTOG-Projekte außerhalb der USA geplant?

Trumbull: Natürlich würde ich die Anstrengungen im Rahmen von UFOTOG gerne auch über die USA hinaus und global ausweiten. Zunächst aber werden wir hier in den USA beginnen.

GreWi: Soweit bereits bekannt ist, sollen auch „echte Wissenschaftler“ an UFOTOG beteiligt sein bzw. werden. Können Sie uns schon sagen, wer diese Wissenschaftler sind?

Trumbull: Bislang wurden noch keine „wirklichen Wissenschaftler“ konkret benannt. Allerdings arbeite ich u. a. mit Jaques Vallee zusammen, den ich für äußerst seriös und glaubwürdig halte.

GreWi: Wenn es die erhofften Nachweise gibt, in welcher Form sollen diese wissenschaftlichen Ergebnisse dann veröffentlicht werden?

Trumbull: Ich denke, dass der beste Weg für eine Veröffentlichung der Ergebnisse der sein wird, dass wir diese Ergebnisse zunächst glaubwürdigen und anerkannten Wissenschaftlern vorlegen werden. Wer diese Wissenschaftler sein werden, ist noch nicht entschieden. Vorstellbar wären Wissenschaftler wie Kip Thorne, Michio Kaku, Stephen Hawking und andere.

GreWi: Gibt es schon einen Zeitplan für das weitere Vorgehen?

Trumbull: Nein, einen Zeitplan gibt es bislang noch nicht. Wir werden das 10-minütige UFOTOG-Feature aber noch in diesem Monat einem ersten auserwählten Publikum zeigen, darunter auch UFO-Forschern um zu sehen, wie wir dann weiter vorgehen werden.

GreWi: Mr. Trumbull, ich bedanke mich für Ihre Ausführungen und Informationen!

Anmerkung A. Müller: Leider scheint das Projekt UFOTOG nie über den Prototyp des Beobachtungsfahrzeugs, persönliche Beobachtungen Trumbulls und einen 10-minütigen Werbetrailer für die MAGI-Filmtechnologie mit größtenteils inszenierten Szenen und einer fiktiven Storyline hinaus gegangen zu sein. 2016 gab Trumbull sein (meines Wissens nach) letztes Interview zu UFOTOG. Darin erklärte er auch, auf wie viel Widerstand seine Pläne stießen. Trotz seines geradezu legendären Status in der Filmindustrie, erfuhr Trumbull damals, was schon viele andere Forschende mit wissenschaftlichen Ansprüchen vor ihm erfahren mussten: „Spätestens dann lernte ich, dass es zwar völlig in Ordnung ist, wenn man über Science-Fiction spricht, dass es aber ganz und gar nicht in Ordnung ist, wenn man den Plan verfolgt, UFOs zu dokumentieren. Man stößt sogar auf Ablehnung. Meine Vision, aus dem Projekt eine spannende TV-Doku-Serie zu machen, nahm einfach keine Fahrt auf, und ich habe nun wirklich eigentlich einen guten Ruf.“ Über eventuelle interessante Ergebnisse seiner persönlichen Beobachtungen mit seinem UFOTOG-Hummer war bis zum Redaktionsschluss dieser Meldung leider nichts bekannt.

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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Fachjournalist Anomalistik• Sachbuchautor • Publizist

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