Kornkreise 2017: Erste Muster in England und den Niederlanden
Luftbild der Kornkreisformation im Raps am Cherhill White Horse und des Cherhill Monument (s. Hintergrund), vom 16. April 2017.
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Saarbrücken (Deutschland) – Die Kornkreis-Saison 2017 ist eröffnet: Erste Formationen wurden in den Niederlanden und Südengland entdeckt. GreWi stellt die ersten Informationen dazu vor.
Die ersten Kornkreise des Jahres wurden am 10. April 2017 jeweils in Grasflächen zwischen Hoeven und Sint Wilebrord in der niederändischen Provinz Noord-Brabant entdeckt. Zu den beiden Kreisen liegen bislang noch kaum genauere Informationen vor.
Quelle: Robbert van den Broeke via Facebook
Eine weitere Kleinformation aus einem Kreis und weiteren kleinen Außenkreisen wurde am 12. April in einem jungen Getreidefeld (Gerste?) nahe Hoeven entdeckt. Auch hier liegen – außer den Fotoaufnahmen – leider noch keine weiteren Informationen vor.
Quelle: Janet Osseebaard via Facebook
Die erste Kornkreisformation in England zeigt denn auch schon gleich, das von vielen mit Kornkreisen eigentlich am meisten assoziierte Muster einer geometrisch komplexeren Großformation und wurde am Morgen des 16. April 2017 in einem gelbblühenden Rapsfeld zu Füßen des Scharrbildes des Cherhill White Horse in der Grafschaft Wiltshire entdeckt.
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Nach einer ersten Untersuchung der Rapskreis-Formation vor Ort kommt der langjährigen Kornkreisforscher Charles Mallett jedoch zu dem Schluss, dass es sich um einen „gut gemachten Schwindel“ handelt:
„Die Formation misst wahrscheinlich rund 80 Meter Länge. (…) Bei genauerer Betrachtung zeigte sich jedoch, dass dieses Muster durch starken mechanischen Druck ins Feld gebracht wurde und dieser offenkundig durch den die Pflanzen physisch stark beanspruchenden Prozess des bekannten „Stampfens“ (Stomping) mit Brettern angewandt wurde.
Aufnahmen aus dem Innern der Kornkreisformation vom 16. April 2017 nahe Cherhill:
Copyright: Charles MallettDie große Mehrheit gerade der dickeren Pflanzen sind über dem Boden grob abgebrochen und weisen die charakteristischen Kratz- und Schleifspuren an den Stängeln auf. Viele Pflanzen zeigen zudem auch Schäden an den Blüten auf – ganz so, als sei zur Konstruktion auch irgendetwas über die Pflanzen gezogen worden. Dünnere und flexiblere Pflanzen wurden und werden von den dickeren zu Boden ungebrochen gehalten. Kurz: Das Muster der Schäden stimmt mit jenem überein, das bei früheren Versuchen und Demonstrationen mechanischer Methoden zur Herstellung von Kornkreisen in Raps bereit ausführlich und anschaulich dokumentiert werden konnte.“
– Den vollständigen Bericht zum neuen Kornkreis mit weiteren Abbildungen finden Sie HIER
Als anschauliches Beispiel für diese charakteristischen Schäden im Vergleich zu anderen Rapskornkreisen, die offenbar auf anderer Weise entstanden sind, verweist Mallett auf seine Untersuchungen einer 2015 von Profi-Fälschern zu Demonstrationszwecken angelegten Kopie einer Formation von 2005. Diese finden Sie HIER
Der Bauer des Feldes hat indes das Betreten von Feld und Kornkreis untersagt…
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