Astronomen wollen künstliche Schutzschilde um ferne Planeten suchen

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04456Künstlerische Darstellung einer Region eisiger Objekte – vergleichbar mit unseren Kuipergürtel – um einen fernen Stern (Illu.).
Copyright: NASA, JPL / Caltech

Belgrad (Serbien) – Serbische Astronomen schlagen einen neuen Weg bei der Suche nach außerirdischen Intelligenzen vor: Um sich vor schädlicher kosmischer und solarer Strahlung zu schützen, könnte fremde Zivilisationen gewaltige planetare Schutzschilde um ihre Planeten errichtet haben, wie sie selbst schon mit derzeitigen Teleskopen entdeckt werden könnten.

Wie Milan Cirkovic und Branislav Vukotic vom Astronomischen Observatorium in Belgrad vorab via ArXiv.org und im Fachjournal „Acta Asronautica“ berichten, könnten derartige Schutzschilde die jeweilige Planetenoberfläche vor den schädlichen Auswirkungen naher Supernovae (Sternexplosionen) oder nahen Gammastrahlenausbrüchen abschirmen. Diese „Bauten“ könnten dann – so vorhanden – im Lichtmuster der Sterne immer dann entdeckt werden, wenn der so geschützte Planet auf einer Blickachse mit der Erde vor der „Sonnenscheibe“ seines Sterns, in einem sogenannten Transit, vorüberzieht und dieses Licht so in charakteristischer Weise minimal abschwächt. Leistungsstarke Infrarotteleskope könnten die Erstbeobachtung dann anhand der Hitzesignaturen bestätigen, die solche Konstruktionen erzeugen würden.

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Cirkovic und Vukotic führen des Weiteren aus, dass die von ihnen angedachten planetaren Schutzschilde weniger kompliziert konstruiert werden können, als dies im ersten Moment vielleicht klingen mag. Selbst wir Menschen wären dazu wahrscheinlich schon innerhalb weniger Jahrzehnte in der Lage. Hierzu müssten in unserem eigenen Sonnensystem „lediglich“ der mit eisigen Teilchen und Großkörpern angefüllte sogenannte Kuiper-Gürtel mit starken Elektronenstrahlen beschossen werden. Hierdurch sollen dann elektromagnetische Felder erzeugt werden, die genug Kuiper-Partikel und –Objekte zu einer erdgroßen Scheibe um unseren Planeten herum ansammeln könnten. „Diese Scheibe könnte dann den größten und schädlichsten Anteil eines kosmischen Ausbruchs von unserem Planeten abwehren.“

Auch der Astronom Jason Wright von der Penn State University, der mit seinem Erklärungsansatz des bislang einzigartigen Lichtmusters des Sterns „KIC 8462852“ als mögliche Signatur einer von einer dortigen Superzivilisation erbauten künstlichen Struktur für bis heute andauernde Diskussionen und weitere Untersuchungen des Stern sorgte (…GreWi berichtete), hält das Denkmodell der serbischen Astronomen gegenüber dem Magazin „The Atlantic“ durchaus für plausibel: „So etwas wäre zwar bei weitem die bislang größte ingenieurstechnische Leistung der Menschheit und es ist derzeit sicherlich noch Zukunftstechnologie – aber es wäre machbar.“

Die beiden Autoren argumentieren hingegen, dass auch die Menschheit aufgrund der immer besser werdenden Beobachtungs- und Vorhersagemethoden auch für kosmische Ereignisse, eher früher als später an den Punkt gelangen könnte, dass man die konkrete Notwendigkeit einer derartigen Abwehrmaßnahme erkennen wird. Leistungsfähigere Detektoren für Gravitationswellen könnten uns etwa Kollisionen verschmelzender Neutronensterne aufzeigen, in deren Folge sich gewaltige Gammastrahlenausbrüche Richtung Erde bewegen könnten. Dann wäre ein planetarer Schutzschild durchaus nutz Nutzen.

GreWi-Kurzgefasst
– Serbishe Astronoemn schlagen einen neuen Weg bei der Suche nach außerirdischen Intelligenzen vor.
– Mit optischen und Infrarotteleskopen soll Ausschau nach den Signaturen ganzer planetarer Schutzschilde gehalten werden.
– Diese könnte eine hochtechnologisirte Zivilisation zum eigenen Schutz vor kosmischen Strahlungsuasbrüchen konstruieren.

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