Freiburg (Deutschland) – Seit 1989 bietet die „Parapsychologische Beratungsstelle“ in Freiburg ein Beratungsangebot für Menschen, die ungewöhnliche, paranormale, okkulte oder unerklärliche Erfahrungen gemacht haben und kompetente Gesprächspartner brauchen oder Hilfestellung für den Umgang mit ihren Erfahrungen benötigen. Bislang wurde diese Arbeit auch vom Land Baden-Württemberg gefördert. Diese Förderung wurde nun eingestellt.
Wie der Gründer und Leiter der von der „Wissenschaftliche Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie“ (WGFP) betriebenen „Parapsychologischen Beratungsstelle“, der auch von zahlreichen TV-Auftritten bekannte Parapsychologe Dr. Dr. Walter von Lucadou, berichtet, habe das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport seine institutionelle Förderung mit Ablauf des Jahres 2019 eingestellt. „Als Grund hierfür wurde mitgeteilt, dass keine Haushaltsmittel mehr zur Verfügung stünden, weil eine ‚Ressortzuständigkeit‘ für die gegebenen Fragestellungen nicht mehr vorhanden sei.
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Alle bisherigen Versuche, die konstruktive und auf gegenseitigem Vertrauen beruhende, erfolgreiche Kooperation mit dem Ministerium, die seit 30 Jahren unzähligen Menschen in schwierigen Lebenssituationen wirkungsvolle Hilfe ermöglichte, aufrecht zu erhalten, hat sich als fruchtlos erwiesen.“
Gegenüber Grenzwissenschaft-Aktuell.de (GreWi) beziffert Dr. von Lucadou die Fördersumme für das vergangenen Jahr 2019 durch das Land auf 83.500 Euro (in früheren Jahren waren es meist umd die 20.000 Euro) und führt zu den mit der Streichung nun einhergehenden Auswirkungen:
„Ich musste alle Mitarbeiterverträge kündigen. Die verbliebenen arbeiten ehrenamtlich. (…) Aufgabe der Beratungsstelle ist vor allem Aufklärung und die primär-präventive Beratung und Information zu einem adäquaten Umgang mit ungewöhnlichen oder außergewöhnlichen menschlichen Erfahrungen (AGE), esoterischen und okkulten Praktiken, sowie alternativ-medizinischen Angeboten. Gegenwärtig werden in der Parapsychologischen Beratungsstelle jährlich etwa 3.000 Beratungs- und Informationsanfragen bearbeitet.
Angesichts einer zunehmend durch vielfältige Krisen verunsicherten Bevölkerung scheint die Beratung bei ungewöhnlichen menschlichen Erfahrungen und entsprechenden (unseriösen) Angeboten dringender geboten denn je. Wie uns entsprechende Anfragen zeigen, hat sich der Aufklärungsbedarf in den 30 Jahren zwar verändert, aber durch entsprechende Angebote im Internet und durch Menschen, die aus anderen Kulturen zu uns gekommen sind, deutlich zugenommen. Die Thematik stellt geradezu eine anthropologische Konstante dar, der die erforderliche ‚Verlässlichkeit und Qualität in der Bildungs- und Sozial-Politik‘ unbedingt Rechnung tragen sollte.
Außerdem sind aus dem umfangreichen und einmaligen Fallmaterial (Briefe und E-Mails) schon etliche Dissertationen und Masterarbeiten hervorgegangen. Die Beratungsstelle ist somit im Besitz einer ‚soziologischen und psychologischen Goldader‘. Nicht zuletzt soll erwähnt werden, dass ohne den Fortbestand der Beratungsstelle eine langjährig erworbene Fachkompetenz und Erfahrung und schließlich auch Arbeitsplätze und sehr gefragte Praktikumsangebote verloren gingen. Ich musste bereits höchst qualifizierten MitarbeiterInnen kündigen, die meine Arbeit weiterführen sollten und wollten.“
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Um Beratungsarbeit also fortsetzen zu können, sehe sich das Institut nun leider gezwungen, für die zukünftige Beratung einen Unkostenbeitrag in Höhe von 60 Euro pro Beratungsstunde zu verlangen, so Lucadou und fügt hinzu: „Durch eine Spende, die steuerabzugsfähig ist, können Sie ebenfalls mithelfen, dass die Beratungsstelle weiterhin existieren kann.“
Quelle: Parapsychologischen Beratungsstelle Freiburg
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