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Leben auf Saturnmond Enceladus? Cassini-Daten legen biologische Methanquellen in außerirdischem Ozean nahe

Blick der Cassini-Sonde auf die Oberfläche des Saturnmondes Enceladus. Copyright: NASA/JPL/Space Science Institute
Blick der Cassini-Sonde auf die Oberfläche des Saturnmondes Enceladus.
Copyright: NASA/JPL/Space Science Institute

Paris (Frankreich) – Beobachtungen der Saturnsonde „Cassini“ bestätigten nicht nur einen unter der Eiskruste des Saturnmondes Enceladus verborgenen flüssigen Ozean, sondern auch, dass Geysir-artige Fontänen aus diesem Eispanzer durch hydrothermale Aktivität am Boden dieses Ozeans gespeist werden. Eine Neue Analyse der Raten, mit denen in diesen Fontänen molekularer Wasserstoff und Methan aus dem Enceladus-Ozean ausgestoßen werden legen nahe, dass das Methan darin biologischen Ursprungs ist. Ein indirekter Hinweis also auf Leben im verborgenen Ozean des Saturnmondes.

Wie das Team um Antonin Affholder von der Université Paris Sciences et Lettres aktuell im Fachjournal „Nature Astronomy“ (DOI: 10.1038/s41550-021-01372-6) berichtet, haben sie die Rate, mit der in den Enceladus-Fontänen Moleküle von Wasserstoff und Methan ausgestoßen werden einer umfangreichen statistischen Analyse unterzogen, um so die Wahrscheinlichkeit dafür zu ermitteln, dass diese durch Methanogenese, also biotische Methanproduktion erklärt werden kann.

Hintergrund
Neben dem nachgewiesenen verborgenen flüssigen Ozean, sprechen auch alle bisherigen Hinweise dafür, dass dieser Ozean durch hydrothermale an dessen Grund nicht nur mit Wärme sondern auch unterschiedlichen Mineralien und Nährstoffen angereichert wird. Auch auf der Erde gibt es solche hydrothermalen, heißen Quellen am Tiefseeboden, wo sie einen Entwicklungs -und Lebensraum für eine große Artenvielfalt und vielleicht sogar die Wiege des irdischen Lebens überhaupt darstellen.

Sollte im Enceladus-Ozean kein Leben – etwa in Form von Methan-erzeugenden und abgebenden Archeen – entstanden sein, müsste es also für das vorhandene und von Cassini gemessene Methan im Ozeanwasser eine bislang unbekannte Quelle geben.

Die Geysir-artigen Fontänen auf Enceladus. Copyright: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute/Planetary Science Institute
Die Geysir-artigen Fontänen auf Enceladus.
Copyright: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute/Planetary Science Institute

Das Ergebnis der statistischen Auswertung lautet jedoch: „Die beobachtete Methanmenge kann so nicht alleine durch nichtbiologische Veränderungen des felsigen Untergrunds, etwa durch sogenannte Serpentinization erklärt werden.“ Zudem seien die gemessenen Werte kompatibel mit der Hypothese lebensfreundlicher Bedingungen für sogenannte Methanbildner, also Mikroorganismen, bei deren Energiestoffwechsel Methan gebildet wird (Methanogenese).“

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Entsprechend stütze das Ergebnis auch die höchste Wahrscheinlichkeit für vorhandene Methanogenese und damit eine hohe Wahrscheinlichkeit für vorhandenes Leben. Selbst wenn es auf Enceladus (noch) kein Leben geben würde, wären die Daten ein Beleg dafür, dass der Ozean des Saturnmondes zumindest potenziell lebensfreundlich ist. In diesem Fall müsste dann aber das Methan durch andere, bislang unbekannte Quellen erklärt werden.




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Quelle: Natur Astronomy

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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