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Leiter der US UFO-Behörde widerspricht Aussagen der UFO-Kongressanhörung
Andreas Müller
4 min
AARO-Direktor Dr. Sean Kirkpatrick und Auszüge seines Kommentars zur UFO-Anhörung for dem Kongress am 26. Juli 2023. Copyright: Gemeinfrei
Washington (USA) – Die Aussagen der drei Zeugen während der UFO-Anhörung vor dem US-Kongress am vergangenen Mittwoch haben weltweit für großes Interesse und Medienecho gesorgt. Jetzt hat sich der Leiter der UFO-Untersuchungsbehörde des Pentagons (All-domain Anomaly Resolution Office, AARO) verstört und enttäuscht über die Art und Weise gezeigt, wie die Arbeit der AARO im Rahmen der Anhörung dargestellt worden sei.
Das Schreiben, das zunächst ohne Quellenreferenz via Twitter kursierte, konnten mittlerweile durch die Veröffentlichung des Schreibens via LinkedIn durch den AARO-Direktor selbst (s. Abb.) bestätigt werden.
Im Folgenden finden Sie eine unkommentierte deutschsprachige Übersetzung des Schreibens…
In Sachen Anhörung und Transparenz von Sean M. Kirkpatrick, Ph.D.
Lassen Sie mich damit beginnen zu sagen, dass die folgenden Beobachtungen und Meinungen meine eigenen und persönlichen sind und nicht unbedingt offizielle Positionen des Verteidigungsministeriums oder der Geheimdienstgemeinschaft (IC) darstellen.
Gestern fand eine öffentliche Anhörung des Unterausschusses für nationale Sicherheit, Grenzen und auswärtige Angelegenheiten statt, in der behauptet wurde, dass die Regierung eine Vertuschung von Außerirdischen betreibt. Ich begrüße nachdrücklich die Bemühungen des Kongresses, die Wahrheit über diese unbekannten Phänomene (UP) und die damit verbundenen Risiken für die Sicherheit der Piloten und die nationale Sicherheit herauszufinden. Ich stehe auch uneingeschränkt für Transparenz, sowohl bei der historischen wie auch bei der operativen Mission ein.
Als Direktor des äußerst talentierten, engagierten und hoch motivierten Teams der AARO kann ich jedoch nicht einfach darüber hinwegsehen, wie beleidigend die gestrige Anhörung für die Offiziere des Verteidigungsministeriums und der Geheimdienstgemeinschaft war, die sich entschieden haben, der AARO beizutreten. Viele von ihnen hatten verständlicherweise Bedenken hinsichtlich der beruflichen Risiken, die damit verbunden sein könnten. Trotzdem arbeiten sie unermüdlich und oft angesichts von Schikanen und Feindseligkeit daran, ihre vom Kongress vorgegebene Mission zu erfüllen. Sie sind Wahrheitssucher, so wie ich. Aber diesen Eindruck würde man sicherlich nicht angesichts der gestrigen Anhörung gewinnen.
Das Schreiben von Dr. Sean Kirkpatrick im Original. Quelle: Sean Kirkpatrick via LinkedIn
Die AARO wurde aufgrund einer Gesetzesvorgabe eingerichtet, um die in der gestrigen Anhörung vorgebrachten Anschuldigungen und Behauptungen zu untersuchen. Anschuldigungen von Zeugen über Repressalien einschließlich körperlicher Angriffe und Andeutungen von Mord sind außerordentlich ernst, daher ist die Einbeziehung von Strafverfolgungsbehörden ein entscheidendes Element im AARO-Team, um bei Vorliegen solcher Behauptungen sofort zu handeln. Dennoch hat die zentrale Quelle dieser Anschuldigungen eine Zusammenarbeit mit der AARO abgelehnt. Darüber hinaus wurde einigen Behauptungen zufolge Informationen, die dem Kongress zur Verfügung gestellt wurden, nicht an die AARO weitergegeben, was zusätzliche Fragen zur wahren Verpflichtung zur Transparenz seitens einiger Kongressmitglieder aufwirft.
Der Unterausschuss, dessen Fragen und Aufsichtspflichten einwandfrei sind und dringend Antworten erfordern, hat die AARO noch nie nach einem Update zum (UAP-)Meldesystem, der historischen Überprüfung, den Operationen und der Strategie für Wissenschaft und Technologie befragt, wie sie von der AARO geleitet werden. Ein vernünftiger Beobachter der gestrigen Anhörung könnte daher durchaus annehmen, dass sowohl die Zeugen als auch die Ausschussmitglieder ein Verständnis für den Fortschritt des Verteidigungsministeriums und der Geheimdienstgemeinschaft seit der Gründung der AARO vor ungefähr einem Jahr, haben, und zu dem Schluss kommen, dass die AARO unwirksam, intransparent und ihrer gesetzlichen Aufgabe nicht nachgekommen ist. Die AARO informiert regelmäßig die Verteidigungs- und Geheimdienstausschüsse und seit dem letzten NDAA [US-Verteidigungshaushaltsgesetz] auch den Ausschuss für Heimatschutz, die Ausschüsse für Wissenschaft und Technologie und mehrere andere Ausschüsse.
Ich bin zutiefst enttäuscht über die [gestrige] Herabsetzung der engagierten Männer und Frauen der AARO, die aus dem Verteidigungsministerium, der Geheimdienstgemeinschaft und zivilen Partnern stammen und sich im Auftrag des Kongresses intensiv mit diesem Thema beschäftigen. Die AARO verfügt über die notwendigen Befugnisse und Ressourcen, um diese Mission gemäß dem Willen des Kongresses auszuführen, und wie bereits betont wurde, steht die AARO allen, die Kenntnisse über diese Anschuldigungen oder Programme haben, offen, um in einer sicheren, geschützten und angemessen abgesicherten Umgebung mit uns zu sprechen. Seien Sie versichert, die AARO wird den Daten folgen, wohin sie auch führen.
Abschließend möchte ich klarstellen, dass die AARO bislang keine glaubwürdigen Beweise für die Anschuldigungen eines umgekehrten Technologie-Reverse-Engineering-Programms für nicht-menschliche Technologie gefunden hat. Ebenso sei klargestellt, dass keiner der Informanten, die gestern in der Anhörung zu Wort kamen, jemals für die AARO gearbeitet hat oder als Vertreter der AARO tätig war, entgegen den in den Aussagen und in den Medien gemachten Angaben.
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