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Machu Picchu: Inka erbauten Heiligtümer gezielt auf geologischen Verwerfungen

Die Ruinen der einstigen Inka-Stadt Machu Picchu. Copyright: Tim H. für grenzwissenschaft-aktuell.de
Die Ruinen der einstigen Inka-Stadt Machu Picchu.
Copyright: Tim H. für grenzwissenschaft-aktuell.de

Phoenix (USA) – Nahezu perfekt in die spektakuläre Landschaft integriert, gilt Machu Picchu als eine der größten architektonischen Errungenschaften der Menschheit. Die Lage des alten Inka-Heiligtums auf einem schmalen Kamm hoch über einer steilen Flussschlucht im Andenhochland hat bereits Generationen von Wissenschaftlern und Forschern ebenso beeindruckt wie vor ein Rätsel gestellt: Warum bauten die Inkas ihr Meisterwerk an einem so unzugänglichen Ort? Neue Untersuchungen legen nun nahe, dass die Antwort mit den geologischen Verwerfungen zusammenhängt, die unter dem der ikonografischen Inkasiedlung liegen.

Auf der Jahrestagung der „Geological Society of America“ (GSA) in Phoenix legte der Geologe Rualdo Menegat von der Universidade Federal do Rio Grande do Sul die Ergebnisse einer detaillierten geoarchäologischen Analyse zu Machu Pichu vor: Diese deutet darauf hin, dass die Inkas Machu Picchu wie auch andere ihrer Städte und heiligen Stätten absichtlich an Orten erbaut haben, an denen sich tektonische Verwerfungen treffen: „Der Standort von Machu Pichu ist kein Zufall. Es wäre unmöglich, eine solche Stelle im Hochgebirge zu errichten, wenn der Untergrund nicht geologisch aufgebrochen wäre.“

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Unter Verwendung einer Kombination aus Satellitenbildern und Feldmessungen kartierte Menegat ein dichtes Netz sich überschneidender Brüche und Verwerfungen unterhalb des UNESCO-Weltkulturerbes. Seine Analyse zeigt, dass diese Merkmale sehr unterschiedlich sind und von winzigen Brüchen, die in einzelnen Steinen sichtbar sind, bis zu großen, 175 Kilometer langen Linien reiche, wie sie die Ausrichtung einiger Flusstäler der Region steuern.

Menegat fand zudem heraus, dass diese Verwerfungen und Brüche in mehreren Gruppen auftreten, von denen einige den Hauptverwerfungszonen entsprechen, die in den letzten acht Millionen Jahren für die Hebung der Zentralanden verantwortlich waren. Da einige dieser Verwerfungen in Nordost-Südwest-Richtung und andere in Nordost-Südost-Richtung ausgerichtet sind, bilden sie gemeinsam eine „X“ -Form, deren Schnittpunkt genau unter Machu Picchu liegt.

Das beeindruckend unregelmäßige aber perfekt ineinandergreifende Mauerwerk von Machu Pichu. Copyright: Terri Cook and Lon Abbott / geosociety.org
Das beeindruckend unregelmäßige aber perfekt ineinandergreifende Mauerwerk von Machu Picchu.
Copyright: Terri Cook and Lon Abbott / geosociety.org

Menegats Kartierung legt deshalb nahe, dass sich die städtischen Bereiche des Heiligtums und die umliegenden landwirtschaftlichen Felder sowie einzelne Gebäude und Treppen an den Ausrichtungen dieser Hauptstörungen orientieren. „Das Layout Machu Pichus spiegelt deutlich die Bruch- und Verwerfungsmatrix wider, die der der Anlage zugrunde liegt“, sagt Menegat. Andere alte Inka-Städte, darunter Ollantaytambo, Pisac und Cusco, befinden sich laut dem Wissenschaftler ebenfalls an der Schnittstelle von Verwerfungen und seien alle exakte Ausdrücke der Hauptrichtungen der geologischen Verwerfungen des jeweiligen Standorts.“

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das zugrunde liegende Verwerfungs- und Bruchnetzwerk für die Konstruktion Machu Picchus ebenso wichtig war, wie das legendäre Mauerwerk: „Dieses mörtelfreie Mauerwerk besteht aus Steinen, die so perfekt zusammenpassen, dass es unmöglich ist, eine Kreditkarte dazwischen zu schieben“, bestätigt auch Menegat. „Als Steinmetzmeister nutzten die Inkas die reichlich vorhandenen Baumaterialien in der Verwerfungszone. Das intensive Aufbrechen dort hat die Felsen dazu veranlasst, entlang derselben Schwächungsebenen zu brechen, was den Energiebedarf für das Zuschneiden erheblich verringerte.“

Natürliche Aufbrüche sind immer wieder in die Gesamtarchitektur von Machu Pichu integriert. Copyright/Quelle: Rualdo Menegat / geosociety.org
Natürliche Aufbrüche sind immer wieder in die Gesamtarchitektur von Machu Picchu integriert.
Copyright/Quelle: Rualdo Menegat / geosociety.org

Das Verwerfungsnetz von Machu Picchu hatte laut Menegat nicht nur dazu beigetragen, einzelne Steine ​​zu formen, sondern wahrscheinlich auch andere Vorteile für die Inkas mit sich gebracht. Zu diesen gehört nicht zuletzt eine fertige Wasserquelle: „Die tektonischen Verwerfungen des Gebiets haben Schmelz- und Regenwasser direkt zum Standort geleitet. Der Bau des Heiligtums in einer derart hohen Barschhöhe hatte auch den Vorteil, dass der Standort vor Lawinen und Erdrutschen isoliert war, die in dieser alpinen Umgebung allzu häufig sind, erläutert Menegat.

Die Verwerfungen und Brüche, die Machu Picchu zugrunde liegen, trugen zudem dazu bei, den Standort während der in der Region vorherrschenden heftigen Regenstürme zu entwässern. „Ungefähr zwei Drittel des Aufwands für den Bau des Schutzgebiets betrafen den Bau von Entwässerungssystemen unter der Oberfläche“, sagt Menegat. „Die vorbestehenden Brüche haben diesen Prozess unterstützt und zu seiner bemerkenswerten Erhaltung beigetragen“, so Menegat abschließend.

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Quelle: The Geological Society of America

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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(Kornkreisforscher)

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