Mars auf Erden: Trockenster Ort der Welt birgt trotzdem noch Leben

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Blick auf den trockensten Ort der Erde: Maria Elena South in der Atacamawüste.
Copyright: Armando Azua-Bustos

Seattle (USA) – Wissenschaftler haben einen Ort in der chilenischen Atacamawüste ausfindig gemacht, an dem es noch trockener ist als am bisherigen Rekordhalter für den trockensten Ort der Welt. Hier ist es so trocken wie auf dem Mars und dennoch gibt es auch hier noch Leben. Die Entdeckung könnte Konsequenzen für die Suche nach Leben auf dem Mars haben.

Bislang galt die Yungay-Region als trockenstes Gebiet der hyperariden Atacamawüste und befand sich nur knapp unterhalb der maximalen Trockengrenze für irdisches Leben. Jetzt aber haben Forscher um Armando Azua-Bustos vom Blue Marble Space Institute of Science aktuell im Fachjournal „Environmental Microbiology Reports“ (DOI: 10.1111/1758-2229.12261) mit dem als „Maria Elena South“ (MES) bezeichneten Gebiet einen Ort ausfindig gemacht, der mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 17,3 Prozent und einer relativen Bodenfeuchtigkeit von konstant 14 Prozent bis in eine Tiefe von einem Meter aber noch deutlich trockener ist.

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Jüngste Messungen der mobilen Laboreinheit „Curiosity“ des Mars Science Laboratory (MSL) haben gezeigt, dass es an MES so trocken ist, wie im Gale-Krater auf dem Mars.

„Erstaunlicherweise fanden wir auch an diesem Ort noch eine Vielzahl bakterieller Arten, die selbst unter diesen widrigsten Bedingungen überleben können“, erläutert Azua-Bustos. Für den Forscher stellt MES somit das dem Mars am ähnlichsten irdische Gegenstück dar und ist damit ideal zur Entwicklung von Modellen zum besseren Verständnis von potentiellen Mars-Leben, sowie zum Test von Instrumenten auf der Suche nach Hinweisen auf Leben im Boden des Roten Planeten.

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Schon jetzt könnten Untersuchungen in Maria Elena South mit baugleichen Kopien der Curiosity-Instrumente wie etwa der Instrumentengruppe „Sample Analysis at Mars“ (SAM) untersuchen, ob der aktuelle Mars-Rover der NASA erdähnliches Leben auf dem Mars überhaupt finden könnte.

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