Menschen verließen Afrika noch früher als bislang gedacht

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Ein bis zu 2,1 Millionen Jahre altes Steinwerkzeug nahe Shangchen.

Copyright: Zhaoyu Zhu et al. / Nature

Exeter (Großbritannien) – Funde nahe Shangchen auf dem südchinesischen Löss-Plateau belegen, dass Menschen Afrika schon vor mehr als 2,12 Millionen Jahren verlassen haben. Das sind rund 270.000 Jahre früher als dies bisherige Funde nahegelegt hatten. Erneut muss also die Migration des Menschen aus Afrika nach Asien hiesige Ausbreitung bis nach Ostasien massiv vordatiert werden.

Wie das Team um Professor Zhaoyu Zhu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit Professor Robin Dennell von der Exeter University aktuell im Fachjournal „Nature“ (DOI: 10.1038/s41586-018-0299-4) berichten, galten bislang 1,87 Millionen Jahre alter Funde nahe Dmanisi in Georgien als älteste Fossilien und Funde, die der Gattung Homo zugeschrieben wurde, außerhalb Afrikas.

Zu den aktuellen Funden in der Nähe der Quinling-Berge gehören mehr als 80 faustgroße Quarzit- und Quarzsteinen, die durch Abschlagen von Stücken als Schaber, Faustkeile, Messer und Bohrer verwendet wurden. Gemeinsam mit den magnetischen Eigenschaften der Fundschichten ermöglichen ebenfalls vor Ort gefundene Fragmente von Tierknochen dann die Datierung der Funde.


Weitere Funde aus dem Chinesischen Löss-Plateau.

Copyright: Zhaoyu Zhu et al. / Nature

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Das Chinesische Löss-Plateau (s. Abb.l., Copyright: Zhaoyu Zhu et al. / Nature) ist 270.000 Quadratkilometer groß und besteht aus 2,6 Millionen Jahre alten 100 bis 300 Meter dicke vom Wind angewehte Ablagerungen, dem sog. Löss.

„Die Funde zeigen, dass frühe Menschen das Chinesische Löss-Plateau während unterschiedlicher klimatischer Bedingungen vor 1,2 bis 2,12 Millionen Jahren besiedelt hatten“, berichten die Forscher. „Unsere Entdeckung bedeutet, dass es notwendig ist, den zeitlichen Verlauf der Auswanderung früher Menschen aus Afrika neu zu überdenken“, so Dennell abschließend.

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