Der Marsmeteorit ALH84001
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Tokyo (Japan) – Mittlerweile zeichnen die Ergebnisse von Mars-Sonden und Rover-Missionen ein recht eindeutiges Bild von einem einst warmen und feuchten Oberflächenklima auf dem Mars mit Flüssen, Seen und Ozeanen flüssigen Wassers. Um den heute Roten Planeten jedoch derart warm zu halten, benötigte dieser auch eine dichte Atmosphäre mit einem ausreichenden Treibhauseffekt. Die Analyse des bekannten Mars-Meteoriten ALH84001 bestätigt nun, dass die Marsatmosphäre vor vier Milliarden Jahren sehr viel dichter war als heute.
Wie das Team um Hiroyuki Kurokawa vom „Tokyo Institute of Technology“ aktuell im Fachjournal „Icarus“ (DOI: 10.1016/j.icarus.2017.08.020) berichtet, beinhaltet der beknannte Marsmeteorit „Allan Hills (AH) 84001“ Stoffe jener Marsatmosphäre, unter der er einst – vor rund vier Milliarden Jahren – entstanden war. Durch einen Vergleich der Ergebnisse der Isotopenzusammensetzung der im Meteorit gefangenen Gase konnten die Forscher nun diese Atmosphäre rekonstruieren.
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Entsprechend schlussfolgern die Forscher, dass der Mars vor rund vier Milliarden Jahren mit mindestens 0,5 bar tatsächlich eine deutlich dichtere Atmosphäre besaß als die heutigen 0.006 bar.
Die Grafik zeigt, wie sich der Luftdruck an der Marsoberfläche im Laufe der Geschichte des Planeten veränderte.
Copyright/Quelle: Tokyo Institute of Technology
Da der Mars damals auch noch ein planetares Magnetfeld besaß, legt das Ergebnis nahe, dass diese einstige Atmosphäre von den Sonnenwinden nach Verschwinden des Magnetfeldes nach und nach ins All gerissen und der Planet auf diese Weise immer mehr zu heutigen Kältewüste wurde.
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