METI-Astronomen wollen Botschaft nach Proxima b senden

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Symbolbild: Geometrisches Signal in Richtung Proxima Centauri (Illu.)

Copyright/Quelle: grewi.de / ESO/M. Kornmesser

San Francisco (USA) – Seit im vergangenen Herbst Astronomen einen Felsplaneten innerhalb der lebensfreundlichen Zone um den gerade einmal rund 4 Lichtjahre entfernten Nachbarstern unserer Sonne, Proxima Centauri, entdeckt wurde und auf dessen Oberfläche sogar Wasser für möglich gehalten wird, hoffen Wissenschaftler natürlich auch, dass auf „Proxima b“ auch Leben existieren könnte. In der Hoffnung, dass es dort sogar intelligentes Leben gibt, wollen Astronomen nun gezielt eine Botschaft für das Proxima-System entwickeln und in Richtung der erhofften „zweiten Erde“ senden.

Entwickelt wird die Botschaft derzeit unter Leitung von Douglas Vakoch von „METI International„, einer Astronomen-Organisation die sich dem aktiven Kontakt zu außerirdischen Intelligenzen (Messages to Extraterrestrial Intelligence) verschrieben hat.

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Während die Suche nach außerirdischer Intelligenz (Search for Extraterrestrial Intelligence, SETI) die reinen Suche nach Radio- und optischen Signalen im und aus dem All betreibt, ist METI also um die Entwicklung und das Senden irdischer Botschaften zu fernen Zielen bemüht, auf denen Wissenschaftler zumindest die Möglichkeit sehen, dass sich dort intelligentes und technologisch-orientiertes Leben entwickelt haben könnte.

Im Gegensatz zu weiteren potentiellen Zielen auf der Liste der METI-Astronomen, wie etwa der 14 Lichtjahre entfernte Planet Wolf 1061c (…GreWi berichtete), habe Proxima b zahlreiche Vorteile: Nicht zuletzt ist das Proxima-System unserem Sonnensystem natürlich verführerisch nah – was die Kommunikationswege so kurz wie möglich halten würde.

Zur Entwicklung der Botschaft erläutert Vakoch gegenüber dem Magazin „Astronomy„:
„Um auch verstanden zu werden, muss jede Botschaft natürlich auch in einer universellen Sprache verfasst sein. Und das ist wahrscheinlich weder Englisch noch Swahili. (…) Da wir davon ausgehen, dass jede Zivilisation, die unsere Botschaft verstehen könnte, auch die Grundlagen der Mathematik verstehen wird, beginnen wir auch mit Mathematik als Grundlage unserer Botschaft.“

Auf die Frage, warum wir mit einer Botschaft auch unsere Existenz ins All preisgeben sollten, führt Vakoch weiter aus: „Wir haben unsere Existenz schon längst verraten. Jede Zivilisation, die die technologischen dazu in der Lage ist, unsere Botschaft zu empfangen und zu verstehen, wüßte aufgrund unserer bereits (absichtlich oder unbeabsichtigt) ins All entflohenen Radio- und Funksignale schon längst von unserer Existenz.“

„Für einige Zivilisationen könnte es nicht genug sein, nur zu wissen, dass es uns gibt“, so Vakoch abschließend. „Möglicherweise suchen sie für eine Kontaktaufnahme auch einen Partner, der gezielt Hinweise darauf gibt, dass er diesen Kontakt auch gezielt sucht.“

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