Auf der Suche nach Apollo: Privater Mikro-Mondsatellit nimmt erste Hürde

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Erste grafische Studie der Mikro-Sonde

Copyright/Quelle: V. Egorov et al.

Moskau (Russland) – Mit dem Plan, mit einen privaten Mikro-Mondsatellit nach den Hinterlassenschaften der US-amerikanischen Apollo-Monlandungen zu suchen und diese aus großer Nähe und hochauflösend zu fotografieren, haben russische Weltraumingenieure im vergangenen Herbst international für Interesse gesorgt (…GreWi berichtete). Gegenüber „Grenzwissenschaft-Aktuell.de“ (GreWi) berichtet der Initiator des Projekts über dessen bisherigen erfolgreichen Verlauf.

Ziel der anvisierten Mission ist eine unabhängige Überprüfung der Theorien um eine angebliche Mondlandungs-Verschwörung, laut der die bemannten US-Mondflüge der Apollo-Missionen gar nicht auf dem Erdtrabanten, sondern in irdischen Filmstudios passiert sein sollen.

Mittels einer Crowdfunding-Kampagne haben Vitaly Egorov und sein Team erfolgreich die Planungsphase finanziert (…GreWi berichtete). In dieser sollen zunächst Fragen zur benötigten Mikrotechnologie und vor allem zu den schlussendlichen Kosten der Mission eruiert werden.

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„Wir haben einen Weg gefunden, wie wir von einer Trägerrakete aus, auch selbstständig zum Mond gelangen könnten. Wenn uns also jemand zumindest ein Stück mitnehmen möchte, würden wir nicht nein sagen“, so die Projektbetreiber.

In rund 10 Kilometern soll der Mikrosatellit dann den Mond überfliegen, dabei die historischen Apollo-Landestellen hochauflösend und in bislang nicht erreichter Qualität fotografieren, die Bilder zurück zur Erde senden und damit die Debatte um die Apollo-Mondlandungen ein für allemal beilegen: „Der Mond ist schließlich immer noch da. Wenn die Amerikaner also wirklich auf dem Mond gelandet sind, müsste alles das, was sie da oben zurückgelassen haben, heute immer noch dort sein“, so Egorov gegenüber GreWi. Der Satellit könnte dann auch ein Prototyp für weitere Mikro-Sonden sein, mit denen Asteroiden und sogar der Mars erforscht werden könnten.

Zum aktuellen Stand des Projekt erläuterte Egorov gegenüber GreWi-Herausgeber Andreas Müller: „Wir haben nun unsere Crowdfunding-Kampagne mit einem erstaunlichen Ergebnis von 218 Prozent unseres anvisierten Ziels abgeschlossen. Jetzt können wir mit der Entwicklung des Raumschiffs bzw. des Mikro-Satelliten und seiner Untersysteme beginnen.“

In einem ersten Schritt soll nun eine Begutachtung der notwendigen Systeme (SRR) durchgeführt werden, innerhalb der die technischen Informationen zusammengeführt werden. „Schlussendlich bedeutet dies, dass wir damit beginnen können, die einzelnen Segmente zu planen, zusammenzufügen und das Raumschiff bauen können. Für diesen letzten Schritt und natürlich auch für den Start benötigen wir dann aber noch einen wirklich potenten Sponsor.“

Eine mögliche Mitfluggelegenheit bietet sich dem Team vielleicht schon in fünf Jahren. Dann will die russische Raumfahrtagentur Roscosmos gemeinsam mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA die unbemannte Mission „Luna-27“ ins Südpol-Aitken-Becken des Mondes bringen. In den dortigen, immerdunklen Kratern hoffen die Raumfahrtvisionäre auf genügend gefrorenes Wasser zu stoßen, mit dem dann  Trinkwasser und Treibstoffe hergestellt werden können. Diese könnten dann die Grundlage für eine permanent bemannte Mondstation bilden, die dann in den 2020er bis 2030er Jahren folgen soll (…GreWi berichtete).

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