Militärischer Informant bezeichnet “Calvine-UFO” als geheimes US-Projekt
London (Großbritannien) – Der sogenannte Calvine-UFO-Vorfall gehört zu den rätselhaftesten und bekanntesten UFO-Fällen weltweit – nicht zuletzt weil erst kürzlich eine von sechs Originalaufnahmen des diamantförmigen Objekts am Himmel samt einem Militärjet entdeckt werden konnten. Die neuste Spur der mit den Untersuchungen zur Calvine-Sichtung beschäftigten Forscher führt zu einer Quelle aus Militärkreisen.
Wie Dr. David Clarke aktuell gegenüber der britischen Tageszeitung “The Sun” sowie in einem Vortrag am „Alien Conversations“-Kolloquium an der University of Durham ausführte (…GreWi berichtete), weise der neuste Stand der Ermittlungen in Richtung eines bis heute geheimen Fluggeräts des US-Militärs. Allerdings handelte es sich bei der Grundlage für diese Theorie vornehmlich um die Aussagen eines ehemaligen US-Geheimdienstoffiziers, dessen Name die Forscher derzeit nicht nennen können, dessen Identität sie jedoch überprüft haben.
Hintergrund
Am 4. August 1990 arbeiteten zwei Männer als Köche in einem Hotel in Pitlochry, einem malerischen Städtchen in den Highlands von Perthshire, gerade außerhalb des Cairngorms National Park in Schottland. Nach einem langen Arbeitstag in der Küche fuhren die beiden Männer gegen 21 Uhr entlang der A9 in Richtung des knapp 13 Meilen entfernt gelegenen Calvine, um hier einen Spaziergang durch die Hügel zu machen.Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie ein großes, diamant/rautenförmiges und geschätzte 30 Meter langes Objekt sahen, das still am Himmel entlang flog. Erschrocken versteckten sie sich zunächst im Gebüsch und schauten nach oben. Einige Minuten später hörten sie ohrenbetäubende Schreien eines Kampfjets, der Richtung Norden flog: 1990 waren auf der Royal Air Force Basis Leuchars in Fife zwei Tornado-Geschwader stationiert, die 24-Stunden lang für den Fall eines russischen Eindringens in den Luftraum in Bereitschaft standen. Der Kampfjet kam zurück und umkreise das “Ding”, bevor er seinen ursprünglichen Kurs fortsetzte – ganz so, als habe der auch Pilot das Objekt gesehen und sei zurückgekommen, um es sich näher anzusehen.
Schlussendlich zückten die beiden Männer ihre Kamera und machten aus ihrem Versteck heraus insgesamt sechs Fotos. Kurz darauf schoss das Objekt vertikal nach oben in den Himmel davon.
Davon überzeugt, dass sie gerade ein UFO gesehen hatten, brachten die beiden Ihre Fotos zur Zeitung „Daily Record“, einer von Schottlands führenden Tageszeitungen. Allerdings wurde die Geschichte nie gedruckt und die Zeitung reichte die Aufnahmen an das Ministry of Defense (MoD), das britische Verteidigungsministerium, weiter. Daraufhin verschwanden die Fotos einfach – gemeinsam mit den beiden jungen Köchen.
Ein Abzug eines der Calvine-Fotos hing einige Zeit im Büro des ehemals für das „UFO-Desk“ des britischen Verteidigungsministeriums zuständigen Mitarbeiters Nick Pope. Dann wurde dieses Foto auf Anordnung „von oben“ entfernt. Mit der Veröffentlichung der britischen UFO-Akten (unter wissenschaftlicher Anleitung von Clarke) vom MoD an die britischen National Archives wurde lediglich eine schlechte Schwarz-Weiß-Kopie des angeblichen Fotos bekannt – jahrelang der einzige, zugleich aber auch buchstäblich umstrittene Hinweis auf das Foto selbst. Später wurde anhand Popes Beschreibungen des Fotos eine grafische Rekonstruktion der Aufnahme erstellt. 2020 erklärte das britische Verteidigungsministerium, dass die bis heute noch geheimen Akten zum Calvine-Vorfall, im Gegensatz zum mittlerweile veröffentlichten Großteil der britischen UFO-Akten, noch „weitere 50 Jahre unter Verschluss gehalten werden“ (…GreWi berichtete) 2022 gelang es David Clarke dann völlig unverhofft, einen Originalabzug von einem der insgesamt sechs Calvine-Fotos im Besitz eines ehemaligen RAF-Presseoffiziers ausfindig zu machen und zu veröffentlichen (…GreWi berichtete). Seither sucht das Team um Clarke nach dem Fotografen der Bilderserie – bislang jedoch ohne Erfolg (…GreWi berichtete).
Wie Clarke weiter gegenüber der „Sun“ ausführt, handelte es sich laut Aussagen seine anonymen Informanten bei dem diamant- bzw. rautenförmigen Objekt auf dem mittlerweile vorliegenden Calvine-Foto um eine Aufnahme einer damals bis heute „streng geheimen und experimentellen US-Technologie“. Der Informant selbst sei damals in die Untersuchungen der Calvine-Sichtung durch die beiden Aushilfsköche involviert gewesen.
Laut dem Zeugen handele es sich bei dem Flugobjekt um ein großes, unbemanntes Begleitprojekt des Tarnkappenbombers F-117, das „mit fortschrittlichen Bodenkartierungslasern ausgestattet“ gewesen sein soll. Die Forscher selbst schätzen die Größe des Objekts auf rund 33 Meter. Allerdings sei die tatsächliche Nutzung und Funktion des angeblichen Geheimprojekts bis heute nicht gar klar.
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Laut dem Informanten sei das Objekt auf der noch bis 1995 von den US-Streitkräften mitgenutzten US-Basis auf dem abgelegenen Gelände der Royal Air Force in Machrihanish stationiert gewesen. Weiterhin habe man damals die Wahrscheinlichkeit, dass das Objekt im Einsatz in den abgelegenen schottischen Highlands von Zeugen gesehen oder gar fotografiert werden könnte, als extrem niedrig eingeschätzt. „Entsprechend stinkig habe Washington dann auch reagiert, als dann trotzdem diese Fotos aufgetaucht sind.“ Die RAF-Basis Machrihanish liegt weit abgelegenen auf der Spitze der Kintyre-Halbinsel, verfügt über eine ehemals für das Space Shuttle eingeplante, drei Kilometer lange Notfall-Landepiste.
In Kontakt mit seinem Informanten will Clarke nahezu zufällig gekommen sein. Eigentlich habe er zum RAF-Stützpunkt Machrihanish ohne direkten Bezug UFOs oder gar konkret zum Calvine-Vorfall recherchiert und sei so auch in Kontakt mit dem ehemaligen Mitarbeiter gekommen. Eher zufällig habe er in Gesprächen dann auch die Calvine-Sichtung erwähnt, an deren Untersuchung – wie sich zu Clarkes Erstaunen – dann sein Gegenüber erklärte, direkt beteiligt gewesen zu sein.
In weiteren Recherchen stieß Clarke dann auch auf einen Teil des sogenannten „Condign-Reports“ (einer britischen Militär-Studie zum UFO-Phänomen, …GreWi berichtete), in dem es ganz konkret um sogenannten Black-Budget-(also geheim finanzierte)-Projekte und um Beobachtungen des Tarnkappen-Aufklärungsflugzeugs „SR-71 Blackbird“ geht. Das Dokument stammt noch aus einer Zeit, bevor das Flugzeug offiziell vorgestellt wurde und beinhaltet neben einer offiziellen und öffentlichen Aufnahme der SR-71 auch zensierte Textpassagen und zwei ebenfalls zensierte Foto-Platzhalter. Die zensierten Passagen und Fotos, so spekuliert Clarke, könnten möglicherweise Hinweise und damit Beweise für das vom Informanten beschriebene „Calvine-Flugobjekt“ beinhalten. Ein Antrag auf vollständige Freigabe des Dokuments (nun also inklusive der zensierten Teile), wurde vom britischen Verteidigungsministerium (MoD) unter Verweis auf den Umstand abgelehnt, weil dieses Dokument „versehentlich zerstört“ worden sei. So oder so, das bekannte Dokument belegt, dass das MoD auch Aufzeichnungen über Sichtungen geheimer US-Projekte anfertigte. „Gut möglich also, das immer noch irgendwo weitere Informationen zur Natur des Calvine-Objekts schlummern.“
Clarke selbst hält die Ausführungen seines Informanten für die bislang besten Hinweise über die Natur des Calvine-UFOs. „Ich denke, wir sind der Sache so nahegekommen, wie bislang möglich“.
GreWi-Kommentar
So sehr Clarke für seine gründlichen Recherchen bekannt ist, lassen seine Theorie vom Calvine-UFO als ein derart riesiges unbemanntes und in Ermangelung klassischer aerodynamischer Flugzeugeigenschaften exotisch wirkendes Objekt, noch viele Fragen offen: Welchen Antrieb nutzte diese Technologie? Wenn sie schließlich bereits seit spätesten August 1990 flugtauglich und derart einsatzbereit war, was ist aus der Technologie seither und bis heute, mehr als 30 Jahre später, geworden. Warum wurde diese mutmaßlich exotische Flugtechnologie nicht schon längst offengelegt (uns sei es nur, dass sie sich als wenig effektiv erwiesen hätte) und bis heute an keinem anderen Ort im Einsatz beobachtet oder fotografiert. Es gibt zahlreiche militärische Entwicklungen aus dieser Zeit, die heute (2023) längst bekannt veröffentlicht oder sogar schon wieder eingemottet wurden. Als Beispiel wäre der britische Senkrechtstarter „Harrier“ zu nennen, nach ersten Planungen 1957 wurden erste Prototypen bereits auf der Pariser Flugschau von 1963 vorgestellt und der Flugzeugtyp 1967 erstmals geflogen und zwei Jahre später (1969) offiziell in Dienst gestellt. Auch die exotisch aussehende „SR-71 Blackbird“ wurde bereits Ende der 1970er-Jahre konzipiert und hatte ihren Erstflug im Dezember 1964. 1998 – also knapp 30 Jahre später – wurde die Blackbird-Reihe aufgegeben.
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Recherchequellen: TheSun, eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de
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