NASA-Helikopter findet „Mars-Roswell“
Washington (USA) – Der NASA-Helikopter “Ingenuity” hat auf dem Mars die abgestürzten Trümmer der scheibenförmigen Schutzhülle und den Fallschirm entdeckt, mit deren Hilfe der Mars-Rover “Perseverance” im Februar 2021 auf dem Mars gelandet war. Einige Wissenschaftler hoffen, bei der zukünftigen Erforschung der Körper des Sonnensystems auch auf ähnliche Hinterlassenschaften einer außerirdischen Technologie zu stoßen.
Schon die Landung der Mars-Rover „Curiosity“ und seines aktuellen Nachfolgers “Perseverance” (an dessen Bord der Mars-Helikopter “Ingenuity” mitreiste) erinnern an die Landung einer klassischen fliegenden Untertasse (siehe folgenden Videos). Nicht auszudenken, welche Wirkung ein derartiger Anblick auf technologisch noch nicht entwickelte Beobachter einer fernen Welt hätte.
Entdeckt wurden die Trümmer bei einem für den geplanten zukünftigen Rücktransport von Mars-Bodenproben zu Erde verantwortlichen “Mars Sample Return-Program“ durchgeführten Suchflug des Mars-Helikopters am 19. April 2022. Dieser Flug sollte erste Einschätzung ermöglichen, wie auch zukünftige Helikopter- und Drohnenmissionen gezielt nach Artefakten – in diesem Fall den vom Rover für den Heimtransport zur Erde abgestellten Bodenproben – suchen können. Schon zuvor waren die Trümmer auf Aufnahmen aus der Ferne ausgemacht worden. Die neuen Fotos liefern nun aber erstmals Nahaufnahmen und detailreiche Ansichten des Wracks, das knapp ein Jahr zuvor mit rund 20.000 Stundenkilometer durch die dünne Marsatmosphäre geschossen und mit etwa 78 km/h auf der Oberfläche aufgeschlagen war (s. Videos).
Nicht nur, dass die Absturzstelle und Trümmer fast schon als Illustrationen für das Absturzereignis von Roswell 1947 dienen könnte, bei dem die US-Air Force zunächst selbst vom Absturz, Trümmerfeld und Bergung einer „fliegenden Scheibe“ sprach – einige Wissenschaftler hoffen tatsächlich bei der Erkundung des Sonnensystems auf ausgediente oder abgestürzte Sonden bzw. deren Trümmer – ähnlich denen der Perseverance-Mission – zu stoßen.
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Bei der Suche nach solchen technologischen Artefakten sehen einige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die Chance, Beweise für außerirdische Intelligenzen zu finden, sogar höher als bei der klassischen Suche nach außerirdischer Intelligenz (Search for ExtraTerrestrial Intelligence, SETI), die – bislang erfolglos – nach Radio- und Lichtsignalen aus dem fernen All sucht.
Erst im vergangenen Jahr veröffentlichten Hector Socas-Navarro vom Instituto de Astrofısica de Canarias, Jacob Haqq-Misra vom Blue Marble Space Institute of Science in Seattle, Jason T. Wright vom Department of Astronomy&Astrophysics an der Pennsylvania State University, Ravi Kopparapu vom Goddard Space Flight Center der NASA, James Benford von Microwave Sciences und Ross Davis von der Indiana University gemeinsam mit den Teilnehmern des TechnoClimes 2020-Workshops im Fachjournal „Acta Astronautica“ (DOI: 10.1016/j.actaastro.2021.02.029) ein Dossier, in dem sie Vorschläge für Missionskonzepte und Projektbeschreibungen für die Suche nach Technosignaturen zu machen, wie sie schon mit heutiger Technologie oder von Instrumenten der anstehenden nächsten Generation erfolgreich durchgeführt werden könnten (…GreWi berichtete).
Neben der Suche nach außerirdischen Signalen in bereits vorhandenen Datensammlungen, also den Daten von Himmelsbeobachtungs– und Durchmusterungskampagnen etwa nach Radio- und Lasersignalen oder ungewöhnlichen Wärme- und Hitzesignaturen ferner Zivilisationen, schlagen die Autoren auch eine neue Erkundung erdnaher Objekte, also von Himmelskörpern im inneren Sonnensystem bis hinein in den Asteroidengürtel, vor.
Vor dem Hintergrund, dass wir auf der Erde selbst derzeit an Konzepten für die Erforschung unseres nächstgelegenen Nachbarsystems (Proxima Centauri / Alpha Centauri ) arbeiten (…GreWi berichtete), sei es “nicht unangemessen zu glauben, dass andere Spezies möglicherweise während einer oder mehrerer dieser engen Begegnungen Sonden zur Erforschung unseres Sonnensystems ausgesandt haben könnten.“ Zwar sei die Idee als solche nicht neu, doch seien bislang nur wenige Suchen nach solchen Objekten durchgeführt worden.
Deshalb schlagen die Experten auch vor, erdnahe Objekte (near-Earth objects = NEOs) gezielt nach dortigen Artefakten oder sogar sogenannten “Lurkers” (also gezielt auf einem Himmelskörper stationierten Beobachtungssonden) abzusuchen. Zwar seien schon viele NEOs aus der Ferne beobachtet, ihre Oberflächen aber nur sehr selten und im Sinne von SETI sogar noch nie gezielt untersucht worden. Die Chance, auf erdgerichtete „Lurkers“ zu stoßen, sehen die Autoren besonders auf dem Mond und Erdtrojanern – also Objekten, die die Sonne auf der gleichen Bahn wie unsere Erde umkreisen, unserem Planeten aber auf den Librations- oder Lagrange-Punkten mit einem mittleren Abstand von 60° auf dem Lagrange-Punkt L4 vorauseilen beziehungsweise nachfolgen (L5) – besonders hoch, sollten solche künstlichen Objekte tatsächlich wie angedacht existieren.
Auch der Harvard-Astronom Prof. Avi Loeb fordert die Suche nach Trümmer ausgedienter, abgestürzter oder sogar noch heute aktiver außerirdischer Artefakte im Sonnensystem und hat erst kürzlich in einem Gedankenspiel die NASA-Sonde „New Horizon“ als technisches Artefakt einer dann fremden Zivilisation auf einem fernen, aber auch von intelligenten Lebewesen bewohnten Planeten abstürzen lassen, um die Analogien in eben dieser Frage bildhaft zu veranschaulichen (…GreWi berichtete).
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Recherchequelle: NASA, eigenen Recherche grenzwissenschaft-aktuell.de
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