Neue Analysen bestätigen: Indonesischer Kult-„Hügel“ Gunung Padang ist die älteste Pyramide der Welt

Vereinfachte Rekonstruktion von Gunung Padang. „Einheit (Unit) 1“ stellt die oberflächlichen Steinterrassen dar, die zwischen 2000 und 1100 v. Chr. oder möglicherweise noch später errichtet wurden. „Einheit 2“ (gelb) entspricht einer vergrabenen pyramidenförmigen Schicht aus säulenartigen Felsen und wurde etwa zwischen 6000 und 5500 v. Chr. erbaut. „Einheit 3“ (grün) stammt aus der Zeit von 25.000 bis 14.000 v. Chr. „Einheit 4“ repräsentiert das skulptierte massive Basalt-Andesit-Lavagestein. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.) Copyright/Quelle: Quelle: Danny Hilman Natawidjaja et al., Archaeologocal Prospection (2023)
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Eine der zahlreichen megalithischen Anlagen auf Gunung PadengCopyright/Quelle: Mohammad Fadli (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 3.0

Eine der zahlreichen megalithischen Anlagen auf Gunung Padeng
Copyright/Quelle: Mohammad Fadli (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 3.0

Badung (Indonesien) – 1914 von holländischen Kolonialisten wiederentdeckt, gilt der von megalithischen Ruinen geradezu übersäte Kulthügel Gunung Padang als der Ort mit den meisten megalithischen Bauten Indonesiens. Eine Theorie indonesischer Archäologen, wonach es sich bei dem gesamten Hügel um eine künstlich geschaffene bzw. bearbeitete Struktur und damit schlussendlich um die älteste Pyramide der Welt handelt, wird nun von neusten Messungen und Analysen gestützt.

Schon 2013 konnte Danny Hilman Natawidjaja vom indonesischen Centre for Geotechnical Research den damaligen indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono von seiner Theorie überzeugen. Andere Archäologen zeigten sich hingegen noch zurückhaltend bis kritisch. Der Grund: Eine derartige, etwas mehr als 100 Meter hohe Pyramide würde laut Hilman eine Hochkultur auf West Java belegen, die um Jahrtausende älter wäre als alle allen anderen frühen Zivilisationen. „Die Pyramide“, so der Forscher 2013, „ist – das zeigen Radiokarbondatierungen – älter als 9.000 Jahre und könnte bis zu 20.000 Jahre alt sein. Das klingt verrückt, aber so sehen die Daten nun mal aus“ (…GreWi berichtete).

Jetzt hat das Team um Natawidjaja die Ergebnisse jahrelanger Untersuchungen und Messungen (2011-2015) des Hügels auf West Java im Fachjournal Archaeologocal Prospection” (DOI: 10.1002/arp.1912) veröffentlicht. Zur Anwendung kamen demnach auch bildgebende Verfahren wie seismische Tomografie, elektrische Widerstandstomografie und Bodenradar. Zudem fanden Probebohrungen in den Hügel und darauf basierende Kohlenstoffdatierungen statt.

a) Luftaufnahme von Gunung Padang aus einem Hubschrauber aufgenommen. (b) Topographie- und Standortkarte. (c) Geologische Karte der Region Gunung Padang (Sudjatmiko, 1972). (d) Orthofotokarte, die aus einer Drohnenvermessung aus dem Jahr 2014 stammt und die Standorte von Grabungsstellen (weiße Rechtecke) und Kernbohrstellen (rote Punkte) anzeigt. T1, Terrasse 1; T2, Terrasse 2; T3, Terrasse 3; T4, Terrasse 4; T5. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)Quelle: Danny Hilman Natawidjaja et al., Archaeological Prospection (2023)

a) Luftaufnahme von Gunung Padang aus einem Hubschrauber aufgenommen. (b) Topographie- und Standortkarte. (c) Geologische Karte der Region Gunung Padang (Sudjatmiko, 1972). (d) Orthofotokarte, die aus einer Drohnenvermessung aus dem Jahr 2014 stammt und die Standorte von Grabungsstellen (weiße Rechtecke) und Kernbohrstellen (rote Punkte) anzeigt. T1, Terrasse 1; T2, Terrasse 2; T3, Terrasse 3; T4, Terrasse 4; T5. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Quelle: Danny Hilman Natawidjaja et al., Archaeological Prospection (2023)

Die Ergebnisse der umfangreichen Analyse könnten als eindeutige Beweise dafür angesehen werden, dass Gunung Padang zwar nicht in einem Anlauf, stattdessen in Etappen und über Jahrtausenden hinweg, aber dennoch hauptsächlich künstlich angelegt wurde.

Die ältesten Teile der Struktur datieren die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auf ein Alter zwischen 25.000 und 14.000 Jahren. So gesehen könnte Gunung Pandang als älteste Pyramide betrachtet werden.

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Nachdem die erste Ebene aus einem relativ kleinen Hügel erstarrter Lava (Basalt) auf einem erloschenen kleinen Vulkan herausgearbeitet wurde, wurden tausenden Jahre später (zwischen 7.900 und 6.100 v. Chr.) eine weitere Ebene aus Ziegel und Natursteinsäulen errichtet, die dann nochmals später mit Erde aufgefüllt und gleichzeitig verdeckt wurde. Zwischen 2.000 und 1.100 v. Chr. wurden dann weitere Ebenen terrassenförmig mit Erde und anderen Materialien hinzugefügt.

Vereinfachte Rekonstruktion von Gunung Padang. „Einheit (Unit) 1“ stellt die oberflächlichen Steinterrassen dar, die zwischen 2000 und 1100 v. Chr. oder möglicherweise noch später errichtet wurden. „Einheit 2“ (gelb) entspricht einer vergrabenen pyramidenförmigen Schicht aus säulenartigen Felsen und wurde etwa zwischen 6000 und 5500 v. Chr. erbaut. „Einheit 3“ (grün) stammt aus der Zeit von 25.000 bis 14.000 v. Chr. „Einheit 4“ repräsentiert das skulptierte massive Basalt-Andesit-Lavagestein. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)Copyright/Quelle: Quelle: Danny Hilman Natawidjaja et al., Archaeologocal Prospection (2023)

Vereinfachte Rekonstruktion von Gunung Padang. „Einheit (Unit) 1“ stellt die oberflächlichen Steinterrassen dar, die zwischen 2000 und 1100 v. Chr. oder möglicherweise noch später errichtet wurden. „Einheit 2“ (gelb) entspricht einer vergrabenen pyramidenförmigen Schicht aus säulenartigen Felsen und wurde etwa zwischen 6000 und 5500 v. Chr. erbaut. „Einheit 3“ (grün) stammt aus der Zeit von 25.000 bis 14.000 v. Chr. „Einheit 4“ repräsentiert das skulptierte massive Basalt-Andesit-Lavagestein. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Copyright/Quelle: Quelle: Danny Hilman Natawidjaja et al., Archaeologocal Prospection (2023)

Zudem fanden die Archäologen und Archäologinnen Hinweise auf bislang noch unbekannte Hohlräume im Innern des Hügels und hoffen nun darauf, hier noch unbekannte Kammern vorfinden zu können. Erde Pläne zur Anbohrung und Erkundung dieser Hohlräume mithilfe von Kameras werden derzeit geprüft.




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Recherchequelle: Archaeological Prospection

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