Neue Aufnahmen rätselhafter „Radio-Kreise“ im fernen All

Daten der MeerKAT-Radioteleskope (grün) wurden hier mit Aufnahmen im visuellen und nahen-Infrarotbereich Copyright: J. English (U. Manitoba) / EMU / MeerKAT / DES(CTIO)
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Daten der MeerKAT-Radioteleskope (grün) wurden hier mit Aufnahmen im visuellen und nahen-Infrarotbereich Copyright: J. English (U. Manitoba) / EMU / MeerKAT / DES(CTIO)

Daten der MeerKAT-Radioteleskope (grün) wurden hier mit Aufnahmen im visuellen und nahen-Infrarotbereich
Copyright: J. English (U. Manitoba) / EMU / MeerKAT / DES(CTIO)

Canberra (Australien) – Vor vier Jahren entdeckten australische Radioastronomen erstmals mysteriöse Kreise aus schwachen Radiowellen. Nun legen die Astronomen und Astronominnen neue Aufnahmen der Radio-Kreise vor anhand derer sie sich weitere Erkenntnisse überen deren Natur erhoffen.

Erstmals 2018 mit den Teleskopen der „Australian Square Kilometer Array Pathfinder“ (ASKAP) entdeckt und als „odd radio cirlces“ (ORC) beschrieben, waren damals sowohl Herkunft, Entstehung, genaue Größe und Entfernung der vier entdeckten Kreise noch unbekannt (…GreWi berichtete).

Jetzt hat ein internationales Team aus Astronomen und Astronominnen um Dr. Jordan Collier of the Inter-University Institute for Data Intensive Astronomy ( neue Aufnahmen der OCRs mit den Radioteleskopen der MeerKAT-Anlage des South African Radio Astronomy Observatory erstellt und einen Fachartikel dazu im Fcahjournal „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ (DOI: 10.1093/mnras/stac701) veröffentlicht.

Nachdem zunächst Spekulationen über die Herkunft und Natur der mysteriösen Kreise von galaktischen Schockwellen bis hin zu Eingängen von Wurmlöchern reichten, glauben die Autoren und Autorinnen anhand der neuen Aufnahmen nun diese Spekulationen auf drei wahrscheinlichste Erklärungstheorien reduzieren zu können:

So könnte es sich entweder um die Überreste gewaltiger Explosionen im Zentrum ihrer Heimatgalaxien, wie etwa der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher; um energiereiche Partikelströme aus dem Zentrum einer Galaxie oder um Schockwellen als Folge von Sternentstehungen handeln. Bislang könnten die Radio-Kreise lediglich mit Radioteleskopen entdeckt werden, nicht aber im optischen, infraroten oder Röntgenbereich.

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Mittlerweile lassen sich aus den Daten auch weitere Informationen über die Ringe ablesen: So haben die Kreise Durchmesser von rund einer Million Lichtjahren und sind damit etwa 16 Mal größer als unsere eigenen Heimatgalaxie. Die Ringe selbst umschließen eine Galaxie mit einem aktiven Schwarzen Loch im Zentrum.

Weitere Informationen erhoffen sich die Astronomen und Astronominnen nun von der Fertigstellung weiterer Radioteleskopanlagen wie dem internationalen SKA-Observatory.




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Recherchequelle: CSIRO

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