Washington (USA) – Bereits seit Wochen kursieren in der UFO-Szene Gerüchte über bevorstehende neue Enthüllungen zu dokumentierten UFO-Sichtungen durch US-Militärs und der Arbeit der offiziell für das US-Verteidigungsministerium tätigen Task-Force zur Untersuchung „unidentifizierter Phänomene im Luftraum“, kurz UAPs. Doch was ist von diesen Gerüchten und Berichten zu halten? Grenzwissenschaft-Aktuell (GreWi) versucht, einen Überblick zu geben.
In englischsprachigen Ländern spricht man angesichts dessen, was derzeit nicht nur von UFO-Insidern, sondern auch bis hinein in politische US-Nachrichtenmedien (wie etwa „Politico“) diskutiert wird, von einer „developing Story“, also einer Nachrichtenlage, die zwar schon an die Öffentlichkeit gedrungen, aber noch nicht vollständig abgesichert, geschweige denn von offizieller Seite bestätigt wurde.
Vorgeschichte
Angefangen, sich „zu entwickeln“ hat diese Story bereits vor einigen Wochen, als einige UFO-Forscher, Journalisten und Doku-Filmemacher immer wieder von „neuen Entwicklungen“ und/oder „baldigen Enthüllungen“ in Sachen UFOs durch die US-Regierung bzw. die Geheimdienste und Militärs sprachen. Allerdings: Mehr, als dass man „da was wisse, über das man derzeit aber noch nicht sprechen kann“, kam bei derartigen Aussagen nicht heraus. Und so blieb (…und bleibt) es, wie etwa angesichts der Aussagen des US-Filmemachers James Fox (vom 11.11.2020), meist lediglichWerbung für dessen aktuelle TV-Doku „The Phenomenon“ gehört zu haben.
Neue offizielle UFO-Fotos…?
Tatsächlich war und ist schon lange bekannt, dass das Pentagon und gezielt die US-Navy weitere Berichte und auch Aufnahmen von Objekten hat, die sie selbst als unidentifiziert, also als UAP einstuft (…GreWi berichtete). Ob und wann diese Berichte, Fotos und Videos jedoch – ähnlich wie die drei bereits zuvor veröffentlichten und sowohl von der Navy als „echt“ und „unidentifiziert“ klassifizierten Videos -, überhaupt veröffentlicht werden sollen, war und ist bislang völlig ungewiss.
Schnell konzentrierten sich die neuen Gerüchte dann auf ein angeblich in Geheimdienst- und Militärkreisen kursierendes, hochaufgelöstes Foto eines US-Kampfjetpiloten, das ein UAP bzw. UFO zeigen soll. Die meisten Quellen sprachen hierbei davon, dass es sich um ein sogenanntes „fliegendes Dreieck“ handeln soll, wie sie u.a. für die „UFO-Welle über Belgien“ (siehe Buchtip l.) Anfang der 1990er Jahre charakteristisch waren, aber davor und seither immer wieder auch andernortes gesichtet wurden. Allerdings variierte die Beschreibung der Form des unbekannten Flugobjekts auf dem Foto je nach Quelle. Das Foto selbst sollte Teil eines dazugehörigen offiziellen Berichtes sein, der zu der Schlussfolgerung komme, dass das Objekt trotz intensiver Untersuchungen als „unidentifiziert“ eingestuft werde und ein weiterer Beleg für die Bedeutung der jüngst neu eingerichteten UAP Task Force des Pentagons sein (…GreWi berichtete 1, 2).
Viele anonyme Zeugen
Ihren bisherigen Höhepunkt erreichten die Gerüchte dann vor wenigen Tagen, als Webportal „TheDebrief.org“ am 2. Dezember 2020 die jüngsten Ergebnisse des Investigativ-Journalisten Tim McMillan in dessen Artikel „Fast Movers’ and Transmedium Vehicles – The Pentagon’s Unidentified Aerial Phenomena Task Force“ veröffentlichte.
Vorweg ist zu diesem Artikel zu sagen, dass die meisten neuen Informationen darin bislang ausschließlich auf Quellen basieren, die namentlich nicht genannt werden wollen. Zwar beruft sich McMillan also auf Insider-Informationen aus den Reihen der US-Geheimdienste, – Politik und -Militär, kann diese jedoch in keinem Fall namentlich absichern. Eine unabhängige Überprüfung der gemachten Aussagen ist bis zum jetzigen Zeitpunkt also nicht möglich.
Nach einer Einführung in den aktuellen Stand des neuerwachten UFO-Interesses des US-Militärs, der Geheimdienste und zahlreicher US-Politiker, berichtet der Journalist über mehrere bereits stattgefundene geheime und klassifizierte UFO-Briefings von US-Politikern und Beamten durch US-Geheimdienstler und Militärs, wie sie McMillan auch anhand von im Rahmen des US-Informationsfreiheitsgesetzes (FOIA) veröffentlichten offiziellen E-Mails bestätigen kann.
Hintergrund
Besagte E-Mail dokumentiert etwas einen Austausch zwischen dem Vice Chief of Naval Operations, Admiral Robert Burke, und dem derzeitigen Vice Chief of Staff for the Air Force, General Stephen “Steve” Wilson: In der Mail „empfielt“ Admiral Burke seinem Gegenüber (Wilson) ebenfalls einem für den darauffolgenden Tag angesetzten Briefing über UAPs durch den Director of Naval Intelligence VADM Matt Kohler teilzunehmen.Allerdings ist der Umstand, dass US-Militärs Politiker zum Wissensstand der Geheimdienste und Militärs in geheimen Briefings unterrichten, schon seit längerem bekannt (…GreWi berichtete, siehe folgende Links)
Dokumente belegen UFO-Briefing für Streitkräfteausschuss des US-Repräsentantenhaus
“Ich wurde dazu gebrieft” – Trump äußerst sich erstmals über UFOs
Weitere US-Senatoren erhalten geheime UFO-Briefings durch US-Navy und Geheimdienste
Während die genauen Inhalte dieser Statusberichte offiziell geheim sind, beruft sich McMillan auf „zahlreiche Quellen aus unterschiedlichen Regierungsbehörden“ und erklärt weiter, „dass diese Berichte auch deutliche fotografische Beweise für UAPs“ beinhalten. Weiterhin erklärten “diese Berichte explizit, dass die (eingesetzte UAP) Task Force auch die Möglichkeit in Betracht zieht, dass die (beobachteten und beschriebenen) unidentifizierten Objekte von Intelligenzen unbekannter Herkunft betrieben werden.“
Zudem habe ein (bislang nicht namentlich genannter) Brigadegeneral der U.S. Air Force im Ruhestand (Anm. GreWi: vermutlich handelt es sich u den später noch zitierten Brigadegeneral a.D. McClinktock) erstmals zu den möglichen Erklärungen für die diskutierten UAPs geäußert. „Und seine Antworten waren erstaunlich”, berichtet McMillan.
Weiterhin berichtet der Journalist, dass seiner Bitte um ein Interview mit einem Pentagonsprecher, der in der UAP-Sache antworten geben könne, vonseiten des US-Verteidigungsministeriums mit dem Hinweis auf frühere Aussagen abgelehnt wurde, wonach über die Inhalte und Erkenntnisse der UFO-Untersuchungen durch die US-Militärs und -Geheimdienste aufgrund operativer Sicherheitsrisiken keine Informationen diskutiert werden können. Allerdings hätten ihm zahlreiche Quellen aus Kreisen des Ministeriums immer wieder bestätigt, dass sich in der Sache derzeit vieles hinter verschlossenen Türen tue.
Hintergrund
Ein in McMillans Artikel gezeigtes UFO-Video der US Air Force dürfte UFO-unbedarften Lesern vielleicht neu erscheinen, ist Kennern der Materie jedoch schon seit Jahrzehnten bekannt, nicht zuletzt, weil es schon in den 1990er-Jahren von einem TV-Sender veröffentlicht wurde. Entsprechend handelt es sich bei dem Video denn auch um einen Mitschnitt besagter TV-Sendung.
Zwei UFO-Positionspapiere der UAPTF
Neu – wenn auch weiterhin anonym und unbestätigt – in Tim McMillans Artikel ist hingegen die Information, dass die UAP Task Force (UAPTF) bereits mindestens “zwei klassifizierte Aufklärungs-Positionsberichte“ veröffentlicht habe, deren Inhalt eine der anonymen Quellen als „schockierend“ bezeichnet haben soll. „Die zur Verfügung gestellten Details dieser Berichte legen nahe, dass das Pentagon zu einem noch größeren Teil an den Untersuchungen und in Form der UAPTF an der Jagd nach unidentifizierten Objekten beteiligt ist und das diese Objekte nicht nur auf den Luftraum beschränkt sind“, so McMillan und führt dazu weiter aus: „Zwei Beamte des Department of Defense (DoD) und ein Mitglied der sog. „U.S. Intelligence community” (IC), einem Zusammenschluss von 17 Nachrichtendiensten der Vereinigten Staaten, waren bereit, Details zum Inhalt dieser klassifizierten Berichte zu erläutern. Hinzu bestätigten drei weitere Geheimdienstler und ein Polizeibeamter die Existenz der beiden Berichte.“ Aufgrund der Klassifikation und der sensiblen Inhalte sei jedoch keiner der Zeugen willens gewesen, namentlich Rede und Antwort zu stehen. Allerdings beschwört McMillan, dass sämtliche Quellen innerhalb der IC tätig seien und der Autorität des Director of National Intelligence unterstehen.
Demnach besteht einer der Berichte, der bereits 2018 (also noch vor der offiziellen Gründung der UAPTF!) erstellt worden sein soll, eine allgemeine Übersicht über die UAP-Thematik und schildere detailliert frühere Nahebegegnung von US-Militärs mit unidentifizierten Flugobjekten. „Laut meinen Quellen, die diesen Bericht gelesen haben, beinhaltet der Bericht auch ein bislang nicht veröffentlichtes Foto eines als ‚unidentifiziert‘ klassifizierten ‚Phänomens im Luftraum‘. (…) Dieses Foto wurde von einem F/A-18-Piloten mit dessen privatem Mobiltelefon aus dem Cockpit der Maschine heraus gemacht. Laut drei US-Beamten, die das Foto gesehen haben, zeigt die Aufnahme ein unidentifiziertes, silbernfarbenes und würfelförmiges Objekt. Der Bericht dazu legt nahe, dass das Objekt an Ort und Stelle nahezu bewegungslos verharrt sei. Alle drei Zeugen stimmen darin überein, dass anhand des Fotos das Objekt auf einer Höhe von 30.000-35.000 Fuß (rund 10.000 Metern) gesichtet und fotografiert wurde. Die Zeugen zeigen sich geradezu entrüstet darüber, dass das Foto offenbar fast unkontrolliert innerhalb der IC kursiere.
Weiter berichtet McMillan, dass sich weitere Zeugen, die den Bericht gelesen hatten, über die darin ebenfalls diskutierten möglichen Erklärungen für UAPs verstört gezeigt hätten. „Meine Quellen berichten von einer ganzen Reihe von Erklärungen dafür, was UAPs alles sein könnten. Teil dieser Erklärungen seien ganz gezielt auch, dass auch “außerirdische” oder “nicht-menschliche” Technologien ernsthaft in Betracht gezogen werde.
Hinzu hätten indes “alle befragten Quellen bestätigt”, das die UAP Task Force I vergangenen Sommer (2020) ein weiteres aktualisiertes Positionspapier erstellt habe, das – wie schon der erste Bericht – innerhalb der IC weitläufig geteilt worden sei.
Dieses neue Positionspapier beinhalte nun ebenfalls einen Fotobeweis, der “extrem deutlich” sei und ein dreieckiges Flugobjekt zeige. Dieses Foto, das 2019 ebenfalls aus dem Innern des Cockpits eines F/A-18-Kampfjets gemacht worden sein soll, zeige ein Objekt in Form eines gleichseitigen Dreiecks mit jeweils einem kugelrunden Licht in jeder der abgerundeten Ecken.
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Zwei der dazu aussagenden Quellen hätten zudem erklärt, das Foto zeige das Objekt unmittelbar nachdem es „aus dem Meer aufgetaucht und in einem 90 Grad-Winkel aufgestiegen“ sei: „(Die Quellen) deuteten an, dass sich dieser Vorfall vor der Ostküste der USA ereignet hat. Zahlreiche andere Quellen bestätigten die Existenz des Fotos, verwehrten sich jedoch dagegen, weitere Informationen zu dem Vorfall preiszugeben.“
UFOs unter Wasser
Der aktualisierte Bericht, so berichtet McMillan weiter, beziehe sich den auch hauptsächlich auf “Unidentified Submersible Phenomena” (unidentifizierte Unterwasser-Phänomene) bzw. “unidentified ‘transmedium’ vehicles”, also Objekte, die in der Lage sind, sich sowohl unter Wasser als auch durch die Luft zu bewegen. Aus den Aussagen seiner Quellen könne abgeleitet werden, dass die UAPTF mit Sorge vermute, dass einige der als UAP (unidentifizierte Phänomene im Luftraum) aus den Ozeanen kommen.
Hintergrund
Tatsächlich sind sogenannte USOs schon seit Jahren Inhalt zahlreicher Augenzeugenberichte und Untersuchungen durch UFO-Forscher weltweit. Auch einem der im Dezember 2017 von veröffentlichten offiziellen “UFO-Videos” der US-Navy ging laut den offiziell zitierten Piloten-Augenzeugen am 14. November 2004 die Sichtung eines großen unbekannten Objekts unterhalb der Wasseroberfläche voraus:Damals führten die USS Nimitz (CVN-68) und ihre Begleitschiffe, darunter auch die USS Princeton (CG-59), vor ihrer Entsendung in den Nahen Osten im Jahr 2005 Einsatzübungen durch. Der (mittlerweile) pensionierte Comander David Fravor, einer der Piloten-Augenzeugen, erklärte später, die Schiffe hätten sich am 14. November 2004 etwa 100 Kilometer von der Küste entfernt, etwa auf halber Strecke zwischen San Diego und dem mexikanischen Ensada befunden.
Fravor, der damals Skipper der „Strike Fighter Squadron (VFA) 41 ‚Black Aces‘ war und Lieutenant Commander Jim Slaight flogen eine Flugabwehr-Trainingsmission von der Nimitz aus, während Marines von den VMFA-232 “Red Devils” die „bösen Jungs“ spielten und die Princeton die Übung koordinierte.
Unbemerkt von Fravor nahm die Übung dann aber eine unerwartete Wende: In den vergangenen zwei Wochen zuvor hatten Radaroperateure auf der Princeton immer wieder unbekannte Flugzeuge mit äußerst ungewöhnlichen Manövern registriert. „Diese Fluggeräte fielen von 80.000 bis auf 20.000 ab, verblieben drei bis vier Stunden lang auf diesem Level, um dann wieder direkt auf 80.000 Fuß zurückkehren“. Bis zu einem Dutzend dieser Flugobjekte wurden gleichzeitig auf dem SPY-1-Radar des Kreuzers gesichtet. Das Nimitz-Flugzeug, eine E-2 Hawkeye. konnte die Ojekte ebenfalls orten und bestätigen.
Sobald er in der Luft war, erhielt Fravor von der Princeton-Control die Aufforderung, seine Flugzeugauslastung anzugeben. Er antwortete, dass seine F/A-18F mit einer CATM-9-Übungsrakete ausgestattet sei. Die Princeton teilte ihm daraufhin mit, dass die Luftverteidigungsübung zugunsten eines “realen Vektors” abgebrochen wurde. Der Controller erklärte die Situation mit den (ungewöhnlichen) Sichtungen und beauftragte Fravors Flug mit zwei F/A-18F, das mysteriöse Fahrzeug zu untersuchen.
Die beiden Kampfjets flogen also nach Westen, bis Princeton-Control einen “Merge-Plot” erklärte – was bedeutete, dass die Radar-Signale der Objekte denen der Super-Hornet-Jets verschwommen waren. Die Navy-Flieger sahen nach rechts und bemerkten ein kreuzförmiges Objekt, ungefähr so groß wie eine Boeing 737, direkt unter der Wasseroberfläche, über dem sich die Wellen brachen. Unmittelbar über diesem Unterwasserobjekt befand sich ein weißes, ovales Objekt, das ungefähr 40 Fuß lang war und aufgrund seiner Form als „Tic-Tac“ bezeichnet wurde. Dieses Fluggerät ähnelte weder einem Hubschrauber, noch wies das Wasser Anzeichen eines durch Rotoren (oder Düsen) verursachten Abwindes (eines sog. Downwashs) auf.
Fravor verringerte seine Höhe, um einen besseren Blick zu bekommen, während sein Wingman weiter auf Höhe flog. Als Fravors Höhe abnahm, stieg das „Tic-Tac“ auf, um ihm, wie es schien, entgegenzukommen. Fravor und das Objekt flogen also aufeinander zu, – bis das Objekt plötzlich zu verschwinden schien. Auch das 737-große Objekt im Wasser war nun verschwunden.
Als die beiden F/A-18F das Gebiet verließen, gab Princeton-Control per Funk bekannt, dass das „Tic-Tac“ wieder aufgetaucht sei – und zwar am ursprünglichen Rendezvous-Punkt der Flieger, dort also, wo sie sich befanden, bevor sie aufgefordert wurden, das Objekt zu untersuchen. Nach Fravors Schätzung hatte das Objekt in 30 bis 40 Sekunden eine Strecke von 100 Kilometern zurückgelegt, was ungefähr 7.200 km/h entspricht. Die Princeton registrierte die „Tic-Tacs“ allerdings nicht; vielmehr erschien das Objekt auf dem SPY-1-Radar des Kreuzers wieder aufzutauchen. Die Piloten flogen zurück zum Treffpunkt, sahen das Objekt jedoch, das auch nicht auf ihrem Radar erschien.
Eine dritte F/A-18F startete unmittelbar nach der Landung von Fravors Flug. Der Waffensystemoffizier des Flugzeugs (WSO) erkannte nun das „Tic-Tac-Objekt“ auf dem Radar, registrierte allerdings zugleich Radarstörungen, die vermutlich von dem Objekt ausgingen. Die anderen Sensoren des Flugzeugs hatten sich auf das Ziel gerichtete, und der WSO konnte es beobachten und Videos mit dem „Advanced Targeting Forward Looking Infrared“-Sensor (ATFLIR) und dem Ziel-Pod „AN/ASQ-228“ aufnehmen. Das von der US-Regierung veröffentlichte Video wurde später von einer UFO-Forschungsgruppe auf YouTube hochgeladen. Es zeigt ein längliches Objekt, das sich einige Sekunden in der Mitte des ATFLIR befindet, bevor es schnell nach links und außerhalb des Sichtfelds der Kamera beschleunigt.
– Die vollständige GreWi-Medung dazu finden Sie HIER
– Weiter zum Thema: USOs: Ortet die US-Navy unbekannte Objekte unter Wasser?
Zugleich unterstreicht McMillan, dass alle Quellen darin übereinstimmen, dass die US-Regierung, -Geheimdienste und -Militärs UAPs zwar ernstnehmen, dass man aber bislang noch zu keinen Übereinstimmungen gekommen sei, um was es sich bei diesen unidentifizierten Objekten genau handele. „Es scheint zwar viele Hypothesen zu geben, die auch untersucht werden, allerdings scheint die US-Regierung derzeit keine eindeutige Erklärung für UAP-Vorfälle zu haben.“
US-Brigadegeneral: „Nicht von uns und nicht von denen“
Auf die Situation angesprochen, äußert sich der Brigadegeneral (a.D.) – der selbst auf eine 30 Jahre währende Karriere in der U.S. Air Force zurückblicken kann, als Stabsmitglied unter US-Präsident George W. Bush diente, Assistent des NORAD-Kommando und des Vize-Vorsitzenden des Joint Chiefs of Staff und des Commander of Air Force Space Command war – ablehnend gegenüber der Vorstellung, bei UAPs die US-Militärs begegnen, könnte es sich um eigene geheime Flugzeugentwicklungen handeln:
„Es ist unwahrscheinlich, dass die US-Regierungen absichtlich Tests (solch eigener Flugobjekte) gegen ihre eigenen Einrichtungen (und in deren Unwissen) durchführt. Um derartiges zu tun, braucht es ein sehr hohes Maß an Koordination und Zustimmung, (da ein solches Verhalten) ein großes operatives Sicherheitsrisiko darstellen würde.“
Auch die Vorstellung, es könne sich bei den vom Pentagon als UAP ausgewiesene Objekte von irdischer Gegner (wie China und Russland) handeln, steht McClinktock, der selbst jahrelang auch als leitender Verteidigungsattaché in der der US-Botschaft in Moskau tätig war, eher skeptisch gegenüber: „Es ist natürlich nicht gänzlich unvorstellbar, dass eine gegnerische Nation unsere Fähigkeiten testet, ihre neusten Entwicklungen zu orten. Aber es wäre sehr viel wahrscheinlicher, dass sie derartige Technologien zunächst sehr viel näher an ihrem eigenen Territorium testen, bevor sie sich daran versuchen, in den US-Luftraum einzudringen.“
Abschließend schreibt McMillan: “Schlussendlich war es mir trotz zahlreicher Anfragen bei derzeit aktiven und ehemaligen Verteidigungsbeamten und -Experten nicht möglich, jemanden ausfindig zu machen, der willens war, die von US-Militärpiloten geschilderten UAP-Begegnungen mit geheimen Black-Budget-Projekten oder eigenen geheimen Test in Übereinstimmung zu bringen. Ebenso war es mir nicht möglich, irgendjemanden mit überprüfbarem militärischem Hintergrund zu finden, der öffentlich erklären wollte, was das alles bedeutet und was diese UAPs sein könnten. (…) Auch weitere Anfragen bei der Pentagon-Sprecherin Susan Gough blieben bislang unbeantwortet. (…) Zumindest wissen wir anhand der offiziellen Position (des Pentagon) aber eines: Die Quelle hinter den unidentifizierten Phänomenen im Luftraum scheint weiterhin rätselhaft zu sein.“
Ein geleaktes Foto
Schon einen Tag nach Erscheinen des ersten Artikles auf TheDebrief.org legte der Journalist Tim McMillan nach und veröffentlicht am 3. Dezember 2020 unter dem Titel „Leaked Photo Surfaces of Purported Unidentified Aerial Phenomena” nun ein an ihn “geleaktes” Foto. Bei diesem Foto, so schreibt er, handele es sich angeblich “um eines jener Fotos, die (wie er es in seinem ersten Artikel schilderte) bereits zuvor innerhalb der IC kursierten und das angeblich ein Objekt zeigt, dass vom DoD als ‚Unidentified Aerial Phenomena‘ charaktersiert wird.“
Tatsächlich zeigt das Foto ein zunächst unbekanntes fliegendes Objekt auf gleicher und recht ansehnlicher Flughöhe wie jener Kampfjet, aus dessen Cockpit heraus es – offenbar vom Co-Piloten der Maschine – gemacht wurde.
Weitere – immer noch nicht namentlich genannte – Zeugen hätten dem Journalisten gegenüber bestätigt, dass es sich dabei um jenes Foto handele, das in der ersten Version des Positionspapieres der UAPTF von 2018 beinhaltet gewesen sei.
Wir erinnern uns: Laut McMillans früheren Informationen handele es sich bei dem beschriebenen Foto und eine Aufnahme, die von einem F/A-18-Piloten mit dessen privatem Mobiltelefon aus dem Cockpit der Maschine heraus gemacht wurde. Laut drei US-Beamten, die das Foto gesehen haben, zeigte die Aufnahme „ein unidentifiziertes, silbernfarbenes und würfelförmiges Objekt“. Der Bericht dazu legt nahe, dass das Objekt an Ort und Stelle nahezu bewegungslos verharrt sei. Alle drei Zeugen stimmen darin überein, dass anhand des Fotos das Objekt auf einer Höhe von 30.000-35.000 Fuß (rund 10.000 Kilometern) gesichtet und fotografiert wurde.
Erneut sei das Foto von McMillans Quellen nur unter der Auflage der strikten Anonymität geteilt worden und unterliege sonst dem geheimdienstlichen Vermerk als “Unclassified and For Official Use Only”.
Eine Anfrage bei Pentagon-Sprecherin Susan Gough mit Bezug auf das vorliegende Foto erbrachte laut McMillan erneut die bereits bekannte abweisende Standardantwort via E-Mail:
„Um die Operationssicherheit zu gewährleisten und die Offenlegung von Informationen zu vermeiden, die für potenzielle Gegner nützlich sein können, diskutiert DOD die Details von Berichten, Beobachtungen oder Untersuchungen über das gemeldete Eindringen in unsere Trainingsbereiche oder dem ausgewiesenen Luftraum, einschließlich der ursprünglich als UAP bezeichneten Vorfälle nicht öffentlich.”
(“To maintain operations security and to avoid disclosing information that may be useful to potential adversaries, DOD does not discuss publicly the details of reports, observations or examinations of reported incursions into our training ranges or designated airspace, including those incursions initially designated as UAP.”)
Während McMillan unterstreicht, dass es sich um das im ersten UAPTF-Bericht beinhaltete UFO-Foto handeln soll, fällt dem Betrachter schnell der doch deutliche Unterschied in der Beschreibung der Form im zitierten Bericht – dieser spricht schließlich von einem „würfelförmigen Objekt“ – und dem Objekt auf dem Foto auf. Oder würden Sie dieses Objekt als „würfelförmig“ beschreiben…?
Auch McMillan selbst ist zunächst darum bemüht, das abgebildete Objekt mit bekannten und im Luftraum zu erwartenden Objekten zu erklären und vergleicht es u.a. mit dem Fallschirm einer GPS-gestützten sogenannten „Dropsonde“, wie sie zur Wetterbeobachtung eingesetzt wird – verwirft diese Deutung aber sogleich wieder, weil dem Objekt tatsächlich die charakteristische GPS-Sonde fehlt, die letztendlich auch den Fallschirm in jene Form ziehen würde, durch die eine Dropsonde der Form des angeblichen UFOs auf dem Foto nahekommen könnte.
Als weitere Option diskutiert McMillans Artikel Radar-Reflektoren von Forschungsballons: “Allerdings erklärten mir gegenüber zwei Verteidigungsbeamte, dass laut den zitierten Pilotenzeugen das hier abgebildete Objekt völlig stillgestanden sei und deshalb weder ein leicht von Winden beeinflussbarer Ballon noch ein Reflektor gewesen sein könne. Während auch die befragen Quellen das Foto selbst als nicht wirklich überzeugend beschrieben, waren alle der Meinung, dass es dennoch wohl keinen Ballon zeige. Laut meinen Quellen wäre das Foto selbst auch wohl nicht veröffentlicht worden, gäbe es nicht begründete Einschätzungen, dass es sich dabei um einen bekannten Ballon handeln könnte.“
Weiterhin unterstreicht McMillan auch hier, dass es ihm nicht möglich war, mit dem Fotografen des Fotos selbst oder an der Situation beteiligtem weiterem Militärpersonal zu sprechen. Allerdings könnte das Foto zumindest belegen, dass US-Piloten der seit 2018 geänderten Politik der Navy mittlerweile folgen und UFO-Sichtungen frei von der Befürchtung dafür diskreditiert zu werden, offiziell als solche melden (…GreWi berichtete).
Hinzu hätten die Quellen unterstrichen, dass es sich bei diesem Foto nicht um das ebenfalls beschriebe Foto (eines dreieckigen Flugkörpers) handele, das in der zweiten Auflage des Positionspapieres der UAPTF beinhaltet sein soll.
Doch ein Ballon?
Seit der Veröffentlichung des geleakten Fotos wird dieses unter Experten wie auch Laien kontrovers diskutiert. Trotz der Versicherung durch die von Tim McMillan zitierten Quellen, dass es sich nicht um einen Ballon handele, tendieren selbst zahlreiche Befürworter eines realen und exotischen UFO-Phänomens zu genau dieser Interpretation und liefern hierzu auch zahlreiche anschauliche Beispiele.
Einen guten Überblick liefert die folgende, von dem UFO-Forscher und Informationsfreiheits-Aktivisten John Greenewald Jr. von TheBlackVault.com via Twitter angestoßene Diskussion. Klicken Sie auf den Tweet, um auch die zahlreichen folgenden Reaktionen, Bildbeispiele und Kommentare anzuzeigen
This is a „leaked“ photo of a #UAP / #UFO, according to the new site called @Debriefmedia, which is circulating within the U.S. Intelligence Community.
East Coast general location; 2018 timeframe. The source is anonymous.
Thoughts?
Article: https://t.co/WbeqCvp67C pic.twitter.com/8ZZKnf19TY
— 🇺🇸 T̷h̷e̷ ̷B̷l̷a̷c̷k̷ ̷V̷a̷u̷l̷t̷ 🇺🇸 (@blackvaultcom) December 3, 2020
Derzeit bleibt also abzuwarten, ob sich die Aussagen der von TheDebrief.org zitierten (bislang anonymen) Quellen bewahrheiten. Erst dann kann auch das geleakte Foto richtig eingeordnet und bewertet werden. Denn selbst wenn es wirklich aus einem Bericht der UAPTF stammt, müsste dies noch nicht bedeuten, dass es auch ein als unidentifiziert klassifiziertes Flugobjekt, also ein UFO bzw. UAP zeigt. Möglich wäre schließlich auch, dass es sich um ein Beispiel-Foto für ein IFO, also ein zunächst vielleicht ungewöhnlich erscheindendes aber dennoch durch weitere Analysen identifizierbares Flugobjekt (in diesem Fall vermutlich um einen Ballon) handelt.
…GreWi wird weiter berichten.
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Quellen: The Debrief.org, eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de (GreWi)
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