Neues „US-UFO-Gesetz“ fordert neue UAP-Untersuchungseinheit sowie die „Erbeutung und Nutzung“ unidentifizierter Flugobjekte

Symbolbild: US-Kapitol Copyright: Gemeinfrei
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Washington (USA) – Nachdem bereits im Entwurf des Budgetgesetzes der US-Geheimdienste (Intelligence Authorization Act for Fiscal Year 2022, IAA) auch ein Kapitel zur Neuordnung der UFO-Untersuchungseinheit „UAPTF“ vom Geheimdienstausschuss des US-Senats (SSCI) gebilligt wurde, hat nun auch das House Armed Services Committee einen Textentwurf für das kommende Verteidigungsbudget (FY 2022 NDAA) veröffentlicht, in dem sich ein Kapitel ebenfalls mit der Ausstattung, Aufgabenstellung und Neuorganisation zukünftiger Untersuchungen von UFO-Phänomenen beschäftigt.

Bereits im Juli 2021 wurde vom parteiübergreifenden Geheimdienstausschuss des US-Senats (Senate Select Committee on Intelligence) unter den Senatoren Mark Warner und Marco Rubio einstimmig ein Entwurf für das fast 800 Milliarden Dollar schwere Budget der US-Geheimdienste (Intelligence Authorization Act for Fiscal Year 2022, IAA) gebilligt. Der „IAA’22“ regelte auch die zukünftige Aufsicht, Ausstattung und Berichterstattungspflicht der UFO-Untersuchungseinheit des Pentagon (UAPTF) und „aller möglicher Nachfolger“ gegenüber dem Kongress (…GreWi berichtete).

Nun hat das „U.S. House of Representatives Armed Services Committee“ (kurz: House Armed Services Committee) und damit der ständige Verteidigungsausschuss des US Repräsentantenhauses den Entwurf für das Budgetgesetzt der Verteidigung für das kommende Jahr 2022 gebilligt. Innerhalb dieses „National Defense Authorization Act“ (NDAA), H.R. 4350 für das Fiskaljahr 2022 (Fiscal Year, FY 2022) widmet sich auch eine Sektion den neuen Verpflichtungen des Verteidigungsministeriums bezüglich der Untersuchungen von UFO-/UAP-Phänomenen. Dieser, Entwurf wurde am 2. September 2021 Entwurf mit 57-2 Stimmen angenommen.

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Obwohl sich der neue NDAA-Entwurf vom Text des IAA unterscheidet, stehen beide Gesetze zwar nicht im Konflikt zueinander, stellen jedoch in einigen Punkten unterschiedliche Forderungen, könnten aber am Ende zu einem Gesetzestext zusammengeführt werden. So oder so müssen aber beide Entwürfe noch von den jeweiligen Kammern angenommen werden.

Aus dem Entwurf „House Armed Services Committee’s H.R. 4350“ geht nun unter anderem die Forderung hervor, dass innerhalb von 180 Tagen nach einstigem Inkrafttreten des Gesetzes eine „neue, abteilungsübergreifende Mission innerhalb des Verteidigungsministeriums (Office of the Secretary of Defense) gegründet werden soll, die die Aufgaben, wie sie bislang von der UAPTF ausgeführt wurden, übernehmen soll.“ Im Umkehrschluss solle die UAPTF also eingestellt werden. Welches Ziel mit der Schließung der UAPTF und der zeitgleichen Neugründung einer neuen UFO-Untersuchungseinheit (wie es sich auch schon im IAA-Entwurf abzeichnete) erreicht werden soll, ist bislang noch fraglich.

Zu den Aufgaben dieser neuen UFO-Abteilung des Pentagon sollen zukünftig dann die Zentralisierung und Standardisierung des UFO-Meldeprozederes „aller Militärabteilungen“, die „Bewertung der Verbindungen zwischen UAP und feindlichen Technologien“, sowie in Zusammenarbeit mit anderen Regierungsbehörden, die Einschätzung des von UAPs ausgehenden Sicherheitsrisikos für die USA gehören.

Der Gesetzentwurf fordert zudem, dass ab dem 31. Dezember 2022 das Verteidigungsministerium jährlich einen UAP-Bericht an die Verteidigungs- und Geheimdienstausschüsse des Kongresses liefern muss. In welcher Form diese Berichte vorgelegt und in wieweit diese Berichte dann auch öffentlich gemacht werden sollen, geht aus dem Entwurf noch nicht hervor. Allerdings fordert der Text von diesem „UFO-Jahresbericht“ folgende Informationen: „Eine Datenanalyse anhand raumbezogener Aufklärung, Fernmelde- und elektronischer sowie menschlicher Aufklärung. Die quantitative Angabe von Zwischenfällen mit UAP in militärisch kontrollierten Lufträumen. Informationen über die Koordination der Bemühungen zur Ortung, Erforschung und Aufklärungen von UAP-Zwischenfällen mit internationalen Verbündeten (Anm. GreWi: dazu würde dann ja u.a. auch Deutschland zählen!). Jeweils aktualisierte Berichte über die Anstrengungen und mögliche Erfolge bei der Erbeutung oder Nutzung in Besitz genommener UAPs. Sowie eine Lageeinschätzung möglicher Gesundheitsrisiken für Personen, die UAPs direkt begegnet sind.“

Wann die Entwürfe zur abschließenden Abstimmung gelangen, ob sie getrennt behandelt oder zu einem Text zusammengeführt werden, und welche Version schlussendlich zur Debatte stehen wird, ist bislang noch nicht bekannt. GreWi wird weiterhin berichten.

– Den vollständigen Entwurf zum FY 2022 NDAA finden Sie HIER

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Recherchequellen: US Congress, RubenGallego.house.gov

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