Objektkünstler will „neuen Stern“ an den Nachthimmel setzten
Konzeptstudie zum „Orbital Reflector“ von Trevor Paglen.
Copyright/Quelle: T. Paglen / orbitalreflector.com
Reno (USA) – So lang wie ein Fußballfeld und die Form einer Diamantnadel – das sind die Eigenschaften des „Orbital Reflector“, der ersten Weltraum-Kunst-Skulptur sein, die ab Ende Oktober als neuer Stern drei Wochen lang am Nachthimmel zu sehen sein wird.
Die Idee stammt von dem US-Künstler Trevor Paglen. Die aus hauchdünnem stark reflektierenden Material bestehende, sich aufblasende Skulptur wird an Bord einer von Elon Musks (SpaceX) Falcon-9-Raketen auf deren Weg zur ISS auf einer Erdumlaufbahn auf 350 Kilometer Höhe entlassen.
Mit seiner von überall auf der Erde sichtbaren Weltraumskulptur will Paglen in Zusammenarbeit mit dem Nevada Museum of Art auf die Möglichkeiten der Massenüberwachung und auf Datensicherheit aufmerksam machen. Zudem erhofft er sich, dass die Menschen beim Anblick seines „Sterns“ wieder einen Sinn für das Staunen und die Besonnenheit neu entdecken, sich und unseren Standpunkt im Kosmos.
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Laut dem Künstler wird dieser Stern so hell wie einer der Sterne des großen Wagens erscheinen, sich allerdings langsam über den Himmel bewegen. Auf einer sonnensychronen Umlaufbahn wird die an einem etwa schuhschachtelgroßen Miniatursatelliten – einem sog. CubeSat – befestigte Skultpur dann nach und nach wieder Richtung Erde sinken und rückstandslos nach etwa drei Wochen in der Erdatmosphäre verglühen.
Weitere Simulation „Orbital Reflector“ von Trevor Paglen.
Copyright/Quelle: T. Paglen / orbitalreflector.com
Schon seit den frühen Tagen der Raumfahrt hatten Künstler wie Kazimir Malevich Visionen von Kunst im All, die jedoch allesamt nie umgesetzt wurden. Während der im Frühjahr 2018 im All platzierte „Humanity Star“ zwar ähnliche künstlerische Botschaften und Absichten wie der geplante „Orbital Refelctor“ transportieren sollte, verfolgte die Betreiberfirma mit dem Projekt zugleich aber auch eigenen Werbeinteressen (…GreWi berichtete). Paglens Skluptur soll nun jedoch der erste, gänzlich disfunktionale und rein künstlerische Erdsatellit sein.
http://www.thehumanitystar.com/
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– Wer von der Erde aus den „Orbital Reflector“ sehen will, kann dessen Position auf der Webseite des Projekts live einsehen.
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