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Offiziell: NASA plant unabhängige Studie zu unidentifizierten Phänomenen im Luftraum

Screenshot der Startseite der NASA-Webseite mit Seltenheitswert (9. Juni 2022, 18h). Angeischts der angekündigten UFO-Szudie bekommt das NASA-Logo eine ganz neue Bedeutung. Copyright: NASA
Hirstorischer Screenshot der Startseite der NASA-Webseite mit Seltenheitswert (9. Juni 2022, 18h). Angesichts der angekündigten UFO-Studie bekommt das NASA-Logo eine ganz neue Bedeutung.
Copyright: NASA

Washington (USA) – Nachdem das US-Verteidigungsministerium und die ihm unterstellten Streitkräfte (vornehmlich Navy und Air Force) unidentifiziertfe Flgobjekte (UFOs) und unidentifizierte Phänomene im Luftraum (UAP) ganz offiziell als „real“ und potenzielle Sicherheitsrisiken eingestuft haben und untersuchen, erklärt nun auch die US-Raumfahrtbehörde NASA ganz offiziell auf der eigenen Webseite, sich mit einer eigenen und unabhängigen Studie UFOs bzw. UAP untersuchen zu wollen. Für 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist eine Pressekonferenz angekündigt, die Sie hier auf GreWi live mitverfolgen können.

Nach den Eingeständnissen von zuvor geheimen UFO-Untersuchungsprogrammen, der Veröffentlichung von weiterhin als „unidentifiziert“ bewerteten UFO-Videos von Navy-Piloten, der Einrichtung einer dem Verteidigungsministerium unterstellten UAP-Task Force, einem teils öffentlichen UFO-Bericht der US-Geheimdienste aus dem 143 ungelöste Begegnung von US-Piloten mit unbekannten Flugobjekten mit teils exotischen Flugeigenschaften hervorgehen und der bevorstehenden Einrichtung einer eigenen UFO-/UAP-Untersuchungsbehörde in den USA noch in diesem Sommer, stellt die Bekanntgabe einer eigenen unabhängigen UFO-Studie durch die NASA eine weitere Zäsur im Umgang mit dem Phänomen in den USA dar.

Im Folgenden hat Grenzwissenschaft-Aktuell.de die Presseinformation der NASA zur neuen Studie unkommentiert übersetzt.

NASA plant unabhängige Studie unidentifizierter Phänomene im Luftraum

Die NASA beauftragt ein Studienteam, das im frühen Herbst damit beginnen soll, unidentifizierte Luftphänomene (UAPs) – also Beobachtungen von Ereignissen am Himmel, die nicht als Flugzeuge oder bekannte Naturphänomene identifiziert werden können – aus wissenschaftlicher Sicht zu untersuchen. Die Studie wird sich darauf konzentrieren, verfügbare Daten zu identifizieren, nach Wegen zu suchen, zukünftige Daten bestmöglich zu sammeln und die Frage stellen, wie die NASA diese Daten nutzen kann, um das wissenschaftliche Verständnis von UAPs zu fördern.

Die begrenzte Anzahl von Beobachtungen von UAPs macht es derzeit schwierig, wissenschaftliche Schlussfolgerungen über die Natur solcher Ereignisse zu ziehen. unidentifizierte Phänomene in der Atmosphäre sind sowohl für die nationale Sicherheit als auch für die Luftsicherheit von Interesse. Die Feststellung, welche Ereignisse natürlich sind, ist ein wichtiger erster Schritt zur Identifizierung oder Minderung solcher Phänomene, was mit einem der Ziele der NASA übereinstimmt, die Sicherheit von Flugzeugen zu gewährleisten. Es gibt bislang keine Beweise dafür, dass UAPs außerirdischen Ursprungs sind.

„Die NASA glaubt, dass die Werkzeuge der wissenschaftlichen Entdeckung mächtig sind und auch hier Anwendung finden“, sagte Thomas Zurbuchen, stellvertretender Administrator für Wissenschaft im NASA-Hauptquartier in Washington. „Wir haben Zugang zu einer breiten Palette von Beobachtungen der Erde aus dem Weltraum – und das ist das Lebenselixier wissenschaftlicher Forschung. Wir haben die Werkzeuge und das Team, die uns helfen können, unser Verständnis des Unbekannten zu verbessern. Das ist die eigentliche Definition dessen, was Wissenschaft ist. Das ist das, was wir tun.“

Die NASA ist (dabei aber) nicht Teil der Unidentified Aerial Phenomena Task Force des Verteidigungsministeriums oder ihres Nachfolgers, der Airborne Object Identification and Management Synchronization Group. Die NASA hat sich jedoch mit der gesamten Regierung darüber abgestimmt, wie die Werkzeuge der Wissenschaft angewendet werden können, um Licht in die Natur und den Ursprung nicht identifizierter Luftphänomene zu bringen.

Das unabhängige Studienteam der NASA wird von dem Astrophysiker David Spergel geleitet, der Präsident der Simons Foundation in New York City und zuvor Vorsitzender der Abteilung für Astrophysik an der Princeton University in Princeton, New Jersey, ist. Daniel Evans, stellvertretender Administrator für Forschung beim Science Mission Directorate der NASA, wird als NASA-Beamter für die Orchestrierung der Studie verantwortlich sein.

„Angesichts des Mangels an Beobachtungen besteht unsere erste Aufgabe einfach darin, den robustesten Datensatz zu sammeln, den wir können“, sagte Spergel. „Wir werden ermitteln, welche Daten – von Zivilisten, Regierungen, gemeinnützigen Organisationen, Unternehmen – existieren, was wir sonst noch zu sammeln versuchen sollten und wie wir sie am besten analysieren können.“

Die Studie wird voraussichtlich etwa neun Monate dauern. Man wird den Rat von Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Luftfahrt und Datenanalyse einholen, um sich darauf zu konzentrieren, wie neue Daten am besten gesammelt und Beobachtungen von UAPs verbessert werden können.

„Im Einklang mit den Prinzipien der Offenheit, Transparenz und wissenschaftlichen Integrität der NASA wird dieser Bericht öffentlich zugänglich gemacht“, sagte Evans. „Alle Daten der NASA sind öffentlich zugänglich – wir nehmen diese Verpflichtung ernst – und wir machen sie für jeden leicht zugänglich, damit sie sie sehen oder studieren können.“

Obwohl nicht in einem direkten Zusammenhang mit dieser neuen Studie, hat die NASA dennoch ein aktives astrobiologisches Programm, das sich auf die Ursprünge, Entwicklung und Verbreitung des Lebens außerhalb der Erde konzentriert. Von der Untersuchung des Wassers auf dem Mars bis hin zur Sondierung vielversprechender „Meereswelten“ wie Titan und Europa arbeiten die Wissenschaftsmissionen der NASA zusammen, um Anzeichen von Leben jenseits der Erde zu finden.

Darüber hinaus umfasst die Suche der NASA auch die Verwendung von Missionen wie dem „Transiting Exoplanet Survey Satellite“ und dem „Hubble-Weltraumteleskop“, um nach bewohnbaren Exoplaneten zu suchen, während das „James Webb Space Telescope“ versuchen wird, Biosignaturen in Atmosphären um andere Planeten zu entdecken – Sauerstoff und Kohlenstoff Kohlendioxid in anderen Atmosphären könnte beispielsweise darauf hindeuten, dass ein Exoplanet Pflanzen und Tiere unterstützt, wie es bei uns der Fall ist. Die NASA finanziert auch weltraumgestützte Forschung, die sich auf Technosignaturen konzentriert – das sind Signaturen fortschrittlicher Technologie im Weltraum – von anderen Planeten.

…Ende der NASA-Pressemitteilung

Hintergrund
Der genannte Hauptautor der Studie, David Nathaniel Spergel, ist ein US-amerikanischer Astrophysiker, Professor an der Princeton University, Mitglied der National Academy of Sciences, der Internationalen Astronomischen Union, der American Physical Society und der American Astronomical Society. Spergel untersuchte bereits mögliche Bestandteile der Dunklen Materie. Zusammen mit Leo Blitz entdeckte er, dass die Milchstraße keine gewöhnliche Spiralgalaxie, sondern eine Balkenspiralgalaxie ist. Spergel ist Teil des Teams, das die Resultate der WMAP-Raumsonde auswertet. Größte Aufmerksamkeit erzielten die von ihm angeführten Veröffentlichungen, in denen aus den WMAP-Daten grundlegende kosmologische Parameter bestimmt wurden. Heute befasst sich Spergel auch mit neuen Methoden der Suche nach Exoplaneten, unter anderem im Projekt Terrestrial Planet Finder. Er ist auch am Atacama Cosmology Telescope (ACT) beteiligt. (Quelle: Wikipedia)

Hintergrund 2: Und in Deutschland…?
Während sich die US-Raumfahrtbehörde NASA offiziell an der Untersuchung von UFO-Phänomenen beteiligt (…GreWi berichtete) und der NASA-Administrator Bill Nelson nicht davon ausgeht, dass die Navy-Piloten Trugbildern oder Schwindel aufgesessen sind, zeigen sich deutsche Forschungsgesellschaften in Sachen UFO-Forschung weiterhin unbedarft und nicht zuständig.

Für sein neues Buch „Deutschlands UFO-Akten“ hat GreWi-Herausgeber Andreas Müller sowohl bei den Max-Planck-Instituten wie auch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nach dem dortigen wissenschaftlichen Interesse an unidentifizierten Flugobjekten und Phänomenen im Luftraum nachgefragt.

Als Antworten hieß es von der Max-Planck-Gesellschaft:
„Leider können wir bei Max-Planck Ihnen hier nicht weiterhelfen. Die Antwort auf Ihre Fragen ist (…) Nein. Denn solche Phänomene sind kein Thema der Grundlagenforschung. Die USA untersuchen dies aus einer militärischen und Sicherheitsperspektive heraus, insofern könnten Sie sich ggf. an die entsprechenden Bundesbehörden wenden.“

Auch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wurde noch nie zum UFO-Phänomen geforscht. Wie ein DLR-Pressesprecher auf Anfrage des Autors am 10. Juni 2021 mitteilte, „gibt es dazu (UFOs/UAPs) keine Aktivitäten beim DLR. Auch andere offizielle Aktivitäten sind mir dazu nicht bekannt. Da ich nur für das DLR sprechen kann, aus unserer Sicht gibt es keinen Bedarf solche Aktivitäten zu ergreifen.“

Die einzige Ausnahme im deutschsprachigen akademischen Raum stellt die Julius-Maximilian Universität Würzburg mit der dortigen Professur für Raumfahrttechnik am Lehrstuhl für Informatik VIII – Informationstechnik für Luft- und Raumfahrt unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hakan Kayal dar. Prof. Kayal verfolgt die Entwicklung, Bau und Betrieb von Raumfahrtsystemen und höherer Autonomie, auch die Entwicklung von Nanosatelliten für wissenschaftliche Zwecke, insbesondere für die Extraterrestrik, die Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) und nicht zuletzt die „Erforschung von Unidentified Aerial Phenomena (UAP)“.
An der Universität würzburg wurde zudem erst kürzlich die Erforschung von UAP auch offiziell in den Forschungskanon der Universität aufgenommen (…GreWi berichtete) und eine Schriftenreihe zur UAP-Forschung an der Universitätsbibliothek eingeführt (…GreWI berichtete).

Die ausführlichen Antworten der angefragten Institute und Hintergründe zur wissenschaftlichen UFO-Forschung in Deutschland finden Sie auf 452 Seiten im neuen Buch „Deutschlands UFO-Akten – Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen und Deutschland …mit Betrachtungen auch zu Österreich und der Schweiz“. Weitere Informatiionen zum Buch finden Sie HIER




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Recherchequelle: NASA

© grenzwissenschaft-aktuell.de

 

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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