Online-Umfrage zeigt: Menschen sehen auch heute noch Feen und Elfen

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„A Moonlight Discovery“, Grafik von Thomas Maybank (1898-1912).

Copyright: Gemeinfrei

London (Großbritannien) – Noch heute – das zeigt das Ergebnis einer Online-Umfrage von 2013 bis 2017 – beschreiben zahlreiche Menschen ihre Sichtungen, Nahebegegnungen und Interaktionen mit Feen, Elfen und Gnome. Damit widerspricht das Ergebnis des „The Fairy Census“ der vielleicht weitverbreiteten Vorstellung, die Naturwesen seien ein Mythos aus Märchen und Legenden, vergangenen Zeiten oder seien von den Figuren moderner Mythen abgelöst worden. Was genau jene Zeugen beschreiben, die auch heute noch Kontakte mit Feen und Elfen schildern beantwortet allerdings auch die Umfrage nicht.

Bekannt sind Feen und Elfen den misten von uns wohl am ehesten aus Märchen und Legenden und volkstümlichen Sagen. Wirklich begegnen tun den meisten Menschen – wenn überhaupt – Feen nur noch in der Kinder- und Fantasy-Literatur, in Filmen und Videospielen. Tatsächlich war das noch zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts anders und selbst berühmte Zeitgenossen wie der Sherlock-Holms-Erfinder Sir Arthur Conan Doyle, dessen Romanfigur für seine rationale Kombinationsgabe berühmt ist, propagierten frühe Fotos der sog. Cottingley Fairies als fotografische Beweise für die Existenz der Naturwesen, auch wenn sich diese später als Fälschungen herausstellen sollten.

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Der nun von dem Historiker Dr. Simon Young für die bereits 1927 gegründete „Fairy Investigation Society“ erarbeitete und online veröffentliche „The Fairy Census 2014-2017“ fasst auf rund 400 Seiten rund 500 Fallbeschreibungen von modernen Sichtungen und Kontakten von und zu Feen und Elfen zusammen. Neben der Bitte um eine ausführliche Schilderung der Erlebnisse, fragte der Online-Fragebogen die Elfenzeugen auch nach persönlichen Angaben und ihren Ansicht darüber, wann, wie und warum sie glauben, die Naturgeister sehen zu können.

Ziel war nicht nur die nun vorliegende ausführliche Fallsammlung, sondern auch das Bemühen um ein besseres Verständnis der Phänomene und die Suche nach gemeinsamen, übereinstimmenden Elementen in den Berichten. So wurde etwa nach dem Sichtungsort, der Anwesenheit weiterer Zeugen, Häufigkeit, der Sichtungszeit und –Dauer, aber auch etwa nach der Stimmung sowohl der Zeugen als auch der Erscheinungen selbst und danach gefragt, ob die Sichtungszeugen neben ihren Erlebnissen mit Feen auch schon andere übersinnliche Erfahrungen gemacht hatten oder ob mit ihren Nahebegegnungen mit den Feen auch andere ungewöhnliche Phänomene wie Zeitverluste oder ungewöhnliche Empfindungen einhergegangen seien.

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Der Historiker Dr. Simon Young selbst ist ein Experte auf dem Gebiet der Folklore und Autor zahlreicher Artikel und Bücher über den Glauben an Feen, Elfen und andere Naturwesen. Obwohl sich Youngs aktuelle „Feenzählung“ in der Tradition früherer Bemühungen ähnlicher Art durch die Feenforscher Evans Wentz und Marjorie Johnson sieht, hebt der Historiker hervor, dass deren Anliegen der Beweis der Existenz von Feen war, er selbst dieses Ziel jedoch nicht verfolge und es ihm lediglich um ein besseres Verständnis des Feen-Phänomens selbst gehe. Dennoch sei er von der Ehrlichkeit eines Großteils der Zeugen und Teilnehmer am Fairy Census überzeugt. Nur in vier bis fünf Fällen von hunderten habe er den Eindruck gewonnen, dass die jeweiligen Autoren diese mit dem Ziel verfasst und eingesandt hätten, um die Arbeit und Ziele der Umfrage zu diskrediteren: Nach der Durchsicht von hunderten Fällen, bekommt man ein Gefühl für bestimmte Muster innerhalb dieser unglaublich klingenden Erlebnisse.“

– Den vollständigen „Fairy Census, 2014-2017“ können Sie HIER als PDF herunterladen.

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