Paranormal-Radio-Legende Art Bell verstorben
Art Bell (1945-2018)
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Pahrump (USA) – In den 1990er Jahren galt er als „die Stimme des Paranormalen“: der Moderator der Late-Night-Radiosendung „Coast to Coast AM“ (C2C), Arthur William, genannt „Art“, Bell. Da die Sendung von mehr als 500 Radiostationen quer durch die USA übernommen wurde, beeinflusste Bell die öffentliche Meinung über das Paranormale mit seiner Sendung vermutlich mehr als jeder andere. Jetzt ist Art Bell im Alter von 72 Jahren verstorben.
Nachdem Art Bell, geboren 1945, bereits als Jugendlicher ein Interesse für den Rundfunk entwickelt und schon früh als DJ gearbeitet hatte, übernahm er 1986 erstmals eine fünfstündige Late-Night-Sendung des Senders KDWN in Las Vegas, deren Popularität spätestens in den frühen 1990er Jahren derart anwuchs, dass sie von immer mehr Radiosendern übernommen und so quer durch die USA – „von Küste zu Küste“ – übertragen wurde. Teilweise erreichte Bell auf diese Weise bis zu 15 Millionen Zuhörer, die er stets neben der üblichen Musik und Entertainmentnachrichten auch und zunehmend mit neusten Informationen und Experteninterviews rund um die Themen des Paranormalen und Verschwörungstheorien versorgte. Besonders beliebt war dabei die Möglichkeit für die Zuhörer, live ins Studio anrufen und den Interviewten selbst Fragen stellen oder diskutierte Themen kommentieren zu können.
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Während seiner Zeit als C2C-Moderator trat Bell immer wieder aus verschiedenen Gründen von diesem Posten zurück – um dann kurz darauf das Mikrophon wieder an sich zu nehmen. Erst 2003 übernahm George Noory die Sendung, die dieser bis heute leitet. Art Bell selbst war seither bis in seine letzten Tage hinein an Moderator verschiedener anderer Sendungen rund um das Paranormale tätig, die jedoch allesamt nie die Popularität von „Coast to Coast“ erreichen konnten.
Als Art Bell 1998 von US-Skeptikern mit dem Schmähpreis „Snuffed Candle Award“ ausgezeichnet wurde, reagierte er darauf amüsiert wie folgt: „Der Verstand sollte nicht so offen sein, dass das Gehirn herausfällt, aber er sollte auch nicht derart verschlossen sein, dass wieviel graue Hirnsubstanz darin auch zu finden ist oder nicht – diese nicht mehr erreicht werden kann. In Namen aller, die noch ein Minimum an offener Geisteshaltung besitzen, nehme ich diese Ehre an.“ (Orig.: A mind should not be so open that the brains fall out, however it should not be so closed that whatever gray matter which does reside may not be reached. On behalf of those with the smallest remaining open aperture, I accept with honor.)
2006 wurde Bell in die Nevada Broadcasters Association Hall of Fame und 2008 in die National Radio Hall of Fame aufgenommen. 2007 erhielt er eine Auszeichnung für sein Lebenswerk (Lifetime Achievement Award) von der Fachzeitschrift „Radio & Records“ in Los Angeles.
Wie das Büro des Nye County Sheriff heute morgen via Twitter berichtete, verstarb Art Bell an gestrigen Freitag den 13. April 2018 im Alter von 72 Jahren in seinem Heimatort Pahrpump, Nevada – angesichts seines Todesdatums vermutlich mit einem verschmitzten Lächeln.
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