Washington (USA) – Während der jüngsten Pressekonferenz des Weißen Hauses hat sich der Pressesprecher des Pentagons, der ehemalige Konteradmiral John Kirby, erneut zur Frage geäußert, ob die US-Regierung UAP/UFOs wirklich ernst nehme. Die Antwort des Kommunikationsdirektors des Nationalen Sicherheitsrates der Vereinigten Staaten fiel deutlich aus.
Vor dem Hintergrund der für Ende des Monats angesetzten Anhörung von UFO-Whistleblowern und militärischen Zeugen (…GreWi berichtete) und dem parteiübergreifend eingebrachten Gesetzentwurf zur Offenlegung der UFO-Akten der USA (…GreWi berichtete), wurde Kirby gefragt, welchen Stellenwert die Biden-Administration der Transparenz in Sachen UAP beimesse.
Hierzu erklärte Kirby auf dem Press Briefing am White House von 17. Juli 2023 (siehe auch folgendes Video) zunächst scherzend – nachdem der fragende Journalist die Abkürzung UAP erläuterte, – dass er wohl wisse, was das bedeute und führte dann weiter aus:
„Nun, ich werde den Gesetzesvorschlag nicht kommentieren. Wie Sie aber wissen, hat das Pentagon eine ganze eigene Organisation eingerichtet, die dabei helfen soll, die Berichterstattung und Analyse von UAP-Sichtungen quer durch das US-Militär zusammenzufassen und zu koordinieren. Davor war das alles nicht wirklich koordiniert oder integriert.
Und natürlich wollen wir stets gegenüber den Mitgliedern des Kongresses und der amerikanischen Bevölkerung transparent sein, zugleich aber auch der nationalen Sicherheit gerecht werden.“
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Auf die Nachfrage des Journalisten, dass dieses Thema doch jahrzehntelang belächelt und verlacht wurde, unterbrach ihn Kirby: “Worüber wurde gelacht?“
Der Journalist erklärte hierzu: “Die Idee, dass sich der Kongress dem Thema (UFOs/UAP) annimmt. Ich meine, Gerald Ford hat darüber geredet, als er in den 1966ern selbst noch Kongressabgeordneter war. Seither sind 60 Jahre oder so vergangen. Deshalb auch meine Frage: Ist das also eine berechtigte Angelegenheit? Glaubt die Regierung, dass es ein wirkliches Anliegen gibt, diesen Dingen am Himmel auf den Grund zu gehen. Ist das alles für die Regierung eine wirkliche, eine legitime Frage?
Darauf Kirby: „Absolut. Ich meine, wir hätten wohl kaum eine Organisation am Pentagon eingerichtet, um [diese Dinge] zu analysieren und um zu versuchen, diese Sichtungen, von denen da berichtet wird, zu sammeln und deren Untersuchung zu koordinieren, wenn wir das nicht ernst nehmen würden. Selbstverständlich nehmen wir das ernst.
Ich meine, von einigen dieser Phänomene wissen wir, dass sie in unsere Übungsgebiete eingedrungen sind. Wissen Sie, wenn Piloten in der Luft trainieren wollen und dabei dann diese Dinge sehen und sie sich nicht sicher sind, was das ist, dann kann das durchaus ihre Möglichkeiten beeinträchtigen, ihre Fähigkeiten zu perfektionieren.
Solche Dinge hatten bereits Einfluss und wir wollen [dies Phänomene] besser verstehen.
Nun sagen wir zwar nicht, um was es sich handelt oder auch nicht. Wir sagen aber, dass es da etwas gibt, das unsere Piloten sehen. Wir sagen, dass diese Dinge Auswirkungen auf unsere Trainingsoperationen haben. Und deshalb wollen wir diesen Dingen auf den Grund gehen. Wir wollen sie besser verstehen.
Auf eine weitere Nachfrage, ob er (Kirby) den Aussagen der Whistleblower glaube, erklärte Kirby nur kurz und das Thema damit abschließend: „Ich werde mich nicht über die einzelnen Whistleblower äußern.“
Mittlerweile haben verschiedene US-Kongressabgeordnete bestätigt, dass eine erste Anhörung von UFO-Whistleblowern und militärischen Zeugen vor dem Aufsichtsausschuss (United States House Committee on Oversight and Accountability) des US-Repräsentantenhauses der USA für den 26. Juli 2023 angesetzt ist. Bislang ist jedoch nicht bekannt, welche Zeugen genau vor dem Ausschuss aussagen sollen. Klar ist jedoch, dass im Gegensatz zu den vorigen UAP-Anhörungen vor dem US-Kongress, bei denen die Leiter der jeweiligen UFO-Untersuchungsbehörden und damit mehr oder weniger indirekt beteiligte Bürokraten Rede und Antwort standen, nun tatsächliche direkte Augenzeugen und Whistleblower über ihre Sichtungen und Hintergründe berichten sollen. Auch gibt es Bemühungen um eine möglichst große öffentliche Transparenz. Der republikanische Abgeordnete Tim Burchett hat sogar in Aussicht gestellt, dass es keinen geheimen Teil der Anhörung geben könnte.
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Recherchequelle: WhiteHouse.gov
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