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Phosphin in Venusatmosphäre spricht für explosiven Vulkanismus auf der Venus

Der große Venus-Vulkan Maat Mons auf einer farbsimulierten Aufnahme der Magellan-Sonde von 1991. Copyright: NASA/JPL
Der große Venus-Vulkan Maat Mons auf einer farbsimulierten Aufnahme der Magellan-Sonde von 1991.
Copyright: NASA/JPL

Ithaca (USA) – Spuren des Gases Phosphin, die zuvor als mögliche Hinweise auf mikrobisches Leben in der Venusatmosphäre diskutiert wurden, sind laut einer aktuellen Studie zwar kein Zeichen für Venus-Leben, dafür aber für vulkanische Aktivität auf unserem „höllischen Nachbarplaneten“.

Zuvor hatten im vergangenen Herbst Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Spuren von Phosphin in der oberen Atmosphäre der Venus gefunden und über die Möglichkeit spekuliert, dass das Gas eine biologische Signatur mikrobischen Lebens sein könnte.

In einer aktuellen Studie widersprechen US-Wissenschaftler nun dieser Vorstellung erneut, stützen mit dem chemischen Fingerabdruck des Phosphins dafür aber eine andere wichtige wissenschaftliche Interpretation des Fundes in Form einer geologischen Signatur, die Hinweise auf explosive Vulkane auf dem mysteriösen Planeten liefert.

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„Das Phosphin sagt uns zwar nichts über Biologie der Venus, dafür aber über die dortige Geologie“, erklärt Professor Jonathan Lunine von der Cornell University. Demnach sprechen die Daten für einen Planeten, der heute oder noch in der jüngsten Vergangenheit aktiven explosiven Vulkanismus hatte.

Gemeinsam mit dem Doktoranden Ngoc Truong hat Lunine die Ergebnisse aktuell im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.2021689118) veröffentlicht. Die Forscher argumentieren darin, wie Vulkanismus das Phosphin in der oberem Venus-Atmosphäre erklären könne: „Wenn die Venus Phosphid enthält – eine Form von Phosphor, die im tiefen Mantel des Planeten vorhanden ist – und wenn es auf explosive, vulkanische Weise an die Oberfläche gebracht und dann in die Atmosphäre injiziert wird, reagieren diese Phosphide mit der Schwefelsäure der Venusatmosphäre zu Phosphin“, erklärt Truong einen bislang nicht bedachten Prozess. Auf diese Weise lege das vorhandene Phosphin explosiven Vulkanismus auf der Venus nahe.

Ihre Theorie stützen die Forscher mit Radarbildern der Magellan-Sonde aus den 1990-er Jahren; und schon 1978 entdeckten Wissenschaftler bei der Pioneer-Venus-Orbiter-Mission Variationen von Schwefeldioxid in der oberen Atmosphäre der Venus, was auf Vulkanismus hindeute, dessen Ausmaß mit dem des Krakatau-Vulkanausbruchs auf der Erde im Jahr 1883 in Indonesien vergleichbar war.




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Recherchequellen: NASA, Cornell University

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
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