Athen (USA) – Bislang galt flüssiges Wasser als die wichtigste Komponente, die es auf einem fernen Planeten als Hinweis für Leben, wie wir es kennen, zunächst zu entdecken gilt. Da die für den Nachweis von Biosignaturen notwendigen Beobachtungsressourcen jedoch knapp sind, schlagen vier US-Astronominnen und Astronomen nun vor, sich auf eine Neudefinition der lebensfreundlichen Zone mit Fokus auf Photosynthese vor. Diese würde die derzeitige Suche nach der Lebensnadel im exoplanetaren Heuhaufen zudem auch auf derzeit fünf Kandidaten konzentrieren.
Wie Cassandra Hall, Phillip Stancil, Jason Terry und Courtney Ellison vorab via ArXiv.org berichten, halten Sie die konzentrierte Suche nach Biosignaturen der Photosynthese in der Atmosphäre eines Exoplaneten schon deshalb für effektiver, weil Photosynthese automatisch auch weitere Biosignaturen wie Wasser und die richtige Menge an solarer Energie erfordert.
Allerdings erfordere die bisherige Suche nach Biosignaturen der Photosynthese in der Atmosphäre eines Exoplaneten viel Teleskopzeit. „Es ist daher ratsam, bei der Suche nach Lebenszeichen, die wir erkennen können, vorab die aussichtsreichsten Ziele auszuwählen.“
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In ihrer Studie stellen die Forschenden eine neue Region vor, die „photosynthetische bewohnbare Zone“. Damit beschreiben sie jene Abstandsregion um einen Stern, innerhalb derer sowohl flüssiges Wasser als auch sauerstoffhaltige Photosynthese stattfinden können. „Es handelt sich also um jene Region, innerhalb derer nachweisbare Biosignaturen der oxygenen Photosynthese am wahrscheinlichsten auftreten.“
In ihrer Analyse zeigen Hall und Kollegen, dass unter Idealbedingungen für das Leben und keine Treibhauseffekte vorausgesetzt, diese „photosynthetische habitablen Zone“ fast doppelt so breit ist wie die klassische habitable Zone, innerhalb der flüssiges Wasser auf der Oberfläche eines Planeten um ein Stern existieren kann. Zudem seien Planeten innerhalb dieser Zone nicht gezeitenabhängig, was zu einer erdähnlichen Planetenrotation führen könnte.
Zugleich schließe die Methode Planeten um rote Zwergsterne aus. Die Forschenden selbst haben indes fünf Planeten identifiziert, die sich durchgehend in der photosynthetisch habitablen Zone ihres Sterns befinden und eine Vielzahl von positiven Bedingungen erfüllen, nicht zuletzt eine Tageslänge zwischen 9 und 11 Stunden: „Kepler-452 b“ (umkreist einen sonnenähnlichen Stern in 1800 Lichtjahren Entfernung; …GreWi berichtete). „Kepler-1638 b“ (4.973 Lichtjahre entfernt), „Kepler-1544 b“ (1.138 Lichtjahre Distanz) sowie „Kepler-62 e“ und „Kepler-62 f“, die den 1.200 entfernten Stern „Kepler-62“ auch innerhalb dessen klassischer habitabler Zone umkreisen.
Recherchequelle: ArXiv.org
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