Planet von doppelter Erdgröße in lebensfreundlicher Zone entdeckt
Chicago (USA) – In den Daten des ausgedienten NASA-Weltraumteleskops „Kepler“ haben US-Astronomen einen 226 Lichtjahre entfernten Planeten von der doppelten Größe unserer Erde entdeckt, der seinen Stern innerhalb dessen lebensfreundlicher Zone umkreist – auf seiner Oberfläche könnte es also flüssiges Wasser und damit die Grundlage des uns bekannten Lebens geben.
Alternativ, so berichtet die NASA, könnte es sich statt um einen Felsplaneten aber auch um eine Gaswelt ähnlich wie Neptun handeln. Auf jeden Fall aber, sei die Größe innerhalb der nahezu 4.000 bislang entdeckten Exoplaneten (also Planeten um ferne Sterne) eher selten.
Wie das Team um Adina Feinstein von der University of Chicago aktuell vorab auf dem Jahrestreffen der American Astronomical Society in Seattle und in einer kommenden Ausgabe des „The Astrophysical Journal“ berichtet, stammen die Beobachtungsdaten aus der zweiten Missionsphase des Weltraumteleskops, weshalb der Name des Planeten auch „K2-288Bb“ lautet.
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Der Planet selbst umkreist den Stern „K2-288B“, der selbst des Doppelsternsystems „K2-288“ im Sternbild Taurus (Stier) ist. Beide Sterne sind kühle Zwergsterne der Kategorie M und umkreisen sich in einem Abstand von 5,1 Astronomischen Einheiten (AE = Abstand Erde-Sonne). Der hellere der beiden Sterne ist etwa halb so groß wie unsere Sonne, während sein Begleiter etwa ein Drittel der Sonnengröße und Masse aufweist. Der Planet umkreist den kleineren der beiden Sterne (K2-288B) einmal alle 31,3 Tage. Mit dem knapp 1,9-fachen Erddurchmesser ist K“-288Bb etwa halb so groß wie Neptun. Damit gehört er in eine erst kürzlich entdeckte Planetenklasse, die ihren Stern relativ dicht umkreist und etwa 1,5-2 mal so groß ist wie die Erde. „Vermutlich ist er das Ergebnis einer starken Atmosphärenerosion durch das Licht seines Sterns“, so die Forscher um Feinstein.
Mittlerweile konnte die Existenz des Planeten durch Folgebeobachtungen mit weiteren Teleskopen, u.a. dem NASA-teleskopen „Spitzer“, dem Keck II und der NASA Infrared Telescope Facilitiy auf Hawaii, sowie anhand der Daten der europäischen Gaia-Mission bestätigt werden.
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