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Prä-Sputnik-UFOs oder astronomisches Phänomen? Historische astronomische Fotoplatten zeigen mysteriöse Lichtquellen

Vergrößerte Ausschnitt einer digitalisierten Version der Aufnahme der Palomar-Observatorium-Himmelsdurchmusterung (POSS) im Rotbereich, aufgenommen am 19. Juli 1952. 3x3 Bogenminuten groß und zentriert auf drei helle (~ 15 Mag) Punktquellen, die durch den blauen Pfeil markiert sind.Copyright/Quelle: Solando et al. / Arxiv.org 2023
Vergrößerte Ausschnitt einer digitalisierten Version der Aufnahme der Palomar-Observatorium-Himmelsdurchmusterung (POSS) im Rotbereich, aufgenommen am 19. Juli 1952. 3×3 Bogenminuten groß und zentriert auf drei helle (~ 15 Mag) Punktquellen, die durch den blauen Pfeil markiert sind.
Copyright/Quelle: Solando et al. / Arxiv.org 2023

Madrid (Spanien) – Im Rahmen des VASCO-Projekts suchen Astronominnen und Astronomen nach Hinweisen auf nicht-irdische Technologien mittels neuster astronomischer Beobachtungen und Durchmusterungsprojekte wie auch in historischen astronomischen Aufzeichnungen. In einem aktuellen Fachartikel beschreibt das VASCO-Team die Entdeckung gleich dreier Lichtquellen auf einer astronomischen Fotoplatte aus der Zeit vor dem ersten irdischen Satelliten „Sputnik 1“, wie sie schon auf der Folgeplatte, die nur 50 Minuten später erstellt wurde, nicht mehr zu sehen sind.

Wie das Team um Enrique Solano vom Centro de Astrobiología (CAB) in Madrid und Beatriz Villarroel von der Königlichen Technische Hochschule (KTH) vorab via ArXiv.org berichtet, handelt es sich um die Entdeckung von „drei optisch hellen Punktquellen mit einer Helligkeit von etwa 15 Mag, die (…) innerhalb von einer Stunde verschwunden sind. (…) Auch in den darauffolgenden 71 Jahren astronomischer Beobachtungen wurden diese drei Punktquellen nicht mehr erfasst.“ Zudem führte das Vasco-Team Ende April 2023 eine gezielte, jedoch erfolglose astronomische Suche nach möglichen Kandidaten mit dem Gran Telescopio Canaria durch.

Die Entdeckung gelang dem VASCO-Team im Archiv der Aufnahmen des kalifornischen Palomar-Observatoriums. Die besagten Fotoplatten wurden am 19. Juli 1952 erstellt. Da der erste künstliche Satellit „Sputnik 1“ erst am 4. Oktober 1957 gestartet wurde, kann es sich also nicht um einen menschlichen Satelliten, Raumschiff oder Sonde gehandelt haben.

Die drei Lichtquellen haben demnach Profilformen, die mit benachbarten Sternen ähnlicher Helligkeit übereinstimmen. Es gibt jedoch keine Anzeichen für eigenartige Formen oder Verlängerungen, die bei Asteroiden, Meteoriten, kosmischen Strahlen, fotografischen Plattenfehlern oder [konventionellen] Flugzeugen auftreten würden. Auch gibt es keine Hinweise auf Bewegung der Punktquellen.

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„Dieses dreifache temporäre Phänomen weist ähnliche Eigenschaften auf wie andere Fälle, in denen Gruppen solcher temporären Lichtquellen in einer kleinen Region innerhalb einer Plattenbelichtung aufgetaucht und dann auch (auf den Folgeplatten) wieder verschwunden sind (…GreWi berichtete).

Wie Beatriz Villarroel gegenüber GrenzWissenschaft-Aktuell.de (GreWi) erläutert, ist „derzeit noch völlig unklar, was diese drei stern-ähnlichen Objekte gewesen sein können. Auch wir selbst stehen da vor einem Rätsel. Wir hatten zwar schon zuvor ähnliche Fälle auf den alten Palomar-Fotoplatten gefunden, doch waren diese deutlich lichtschwächer und könnten somit sehr viel leichter als Fotofehler gedeutet werden. Das ist hier anders.“ Auch wenn der Fachartikel auf diese Möglichkeit nicht konkret und ausführlich eingeht, könne aber derzeit auch eine künstliche Quelle nicht ausgeschlossen werden, so Villarroel gegenüber GreWi.

Vier Aufnahmen aus dem Jahr 1952 einer 3x3 Bogenminuten großen Himmelsregion, die im Juli 1952. Oben links: das POSS I Red-Bild vom 19. Juli 1952 um 8:52 Uhr (UT) mit dem dreifachen transienten Phänomen knapp über der Mitte. Oben rechts: ein 10-minütiges Expositions-POSS I Blue-Bild, das unmittelbar danach aufgenommen wurde und keine Anzeichen des dreifachen flüchtigen Phänomens zeigt. Unten links: Ein POSS I Red-Bild, das zwei Monate später aufgenommen wurde (14. September), auch hier ist das Trio nicht mehr zu sehen. Unten rechts: Ein POSS I Blue-Bild vom gleichen Tag zeigt das verschwundene transiente Phänomen. Das dreifache transiente Phänomen hat sich innerhalb von 50 Minuten um mehr als 6 Magnituden seiner Spitzenhelligkeit verdunkelt (oder noch mehr, wenn die Dauer des transienten Phänomens kürzer war als die Belichtungszeit) und blieb damals unentdeckt.Quelle: Solano, Villarroel et al., ArXiv.org 2023
Vier Aufnahmen aus dem Jahr 1952 einer 3×3 Bogenminuten großen Himmelsregion, die im Juli 1952. Oben links: das POSS I Red-Bild vom 19. Juli 1952 um 8:52 Uhr (UT) mit dem dreifachen transienten Phänomen knapp über der Mitte. Oben rechts: ein 10-minütiges Expositions-POSS I Blue-Bild, das unmittelbar danach aufgenommen wurde und keine Anzeichen des dreifachen flüchtigen Phänomens zeigt. Unten links: Ein POSS I Red-Bild, das zwei Monate später aufgenommen wurde (14. September), auch hier ist das Trio nicht mehr zu sehen. Unten rechts: Ein POSS I Blue-Bild vom gleichen Tag zeigt das verschwundene transiente Phänomen. Das dreifache transiente Phänomen hat sich innerhalb von 50 Minuten um mehr als 6 Magnituden seiner Spitzenhelligkeit verdunkelt (oder noch mehr, wenn die Dauer des transienten Phänomens kürzer war als die Belichtungszeit) und blieb damals unentdeckt.
Quelle: Solano, Villarroel et al., ArXiv.org 2023

Laut den Autorinnen und Autoren der aktuellen Studie käme als astronomische Erklärung auch bislang unbekannte Gravitationslinseneffekte in Frage. Hierbei beeinflussen schwere Massen im All, etwa ferne Sterne, Riesensterne und natürlich ganze Galaxien, das Licht von Objekten, die sie eigentlich für den Betrachter (in diesem Fall also ein Betrachter auf der Erde) verborgen sein sollten, um die „Linse“ herumgebogen werden. Der Effekt selbst wurde erstmals 1919 während einer Sonnenfinsternis beobachtet, als Sterne plötzlich neben der Sonne erschienen, die dort eigentlich gar nicht sein sollten. Hierzu bräuchte es allerdings eine „eine signifikante Population von massiven Objekten mit Struktur erforderlich, um die Linsen darzustellen, die drei Bilder erzeugen, um so temporäre Phänomene von weniger als einer Stunde zu erklären“, so die Villarroel und Kollegen abschließend.

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Recherchequelle: Vasco, eigene Recherchen grenzwissenschaft-aktuell.de

© grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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(Kornkreisforscher)

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