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Punktförmige Flares am Nachthimmel: Menschgemacht oder außerirdische Artefakte?

Punktförmiger Flare am Nachthimmel über Hessdalen, aufgenommen von zwei Kamerapositionen am 12.09.2018 um 23:42 Uhr Ortszeit. Der Autor vermutet, dass hier ein nicht registrierter Satellit leuchtet.Copyright: Bernd Pröschold
Punktförmiger Flare am Nachthimmel über Hessdalen, aufgenommen von zwei Kamerapositionen am 12.09.2018 um 23:42 Uhr Ortszeit. Der Autor vermutet, dass hier ein nicht registrierter Satellit leuchtet.Copyright: Bernd Pröschold

Köln (Deutschland) – In einem Fachartikel beschreibt der US-Astrophysiker Brian Lacki jüngst einen neuen Ansatz zur Suche nach außerirdischen Intelligenzen bzw. deren Artefakten und Hinterlassenschaften in unserem Sonnensystem anhand möglicher Reflektionen des Sonnenlichtes auf entsprechenden Oberflächen (…GreWi berichtete). Der Astrofotograf Bernd Pröschold ist selbst Mitglied im Forschungsnetzwerk Extraterrestrische Intelligenz und hat exklusiv für Grenzwissenschaft-Aktuell.de nicht nur den neuen Ansatz kommentiert, sondern diskutiert auch schon heute beobachtbare „Lichtblitze“ am Nachthimmel, die nicht eindeutig zugeordnet werden können.

– Bei dem folgenden Artikel handelt es sich um einen Gastbeitrag von Bernd Pröschold.

In einem jüngst via ArXiv.org veröffentlichten Artikel schlägt der Astrophysiker Brian Lacki vor, im Sonnensystem nach Lichtreflexen extraterrestrischer Artefakte Ausschau zu halten. Diese Suchstrategie erscheint im wahrsten Sinne des Wortes einleuchtend, denn direkt reflektiertes Sonnenlicht ist um viele Zehnerpotenzen heller als ein auf gewöhnliche Weise von der Sonne illuminierter Himmelskörper. Artefakte, die über spiegelnde Flächen verfügen, könnten sich daher auch aus großer Entfernung entdecken lassen.

Ein sog. Iridium-Flare.Copyright/Quelle: W. Young (TMO, JPL, NASA)
Ein sog. Iridium-Flare. Copyright/Quelle: W. Young (TMO, JPL, NASA)

Von der Helligkeit des Lichtes, welches von künstlichen Himmelskörpern reflektiert wird, kann sich jeder selbst überzeugen, indem er fernab der lichtverschmutzten Städte den Sternenhimmel beobachtet. Wer genau hinschaut, wird bereits mit bloßem Auge den ein oder anderen Lichtpunkt entdecken, der sich langsam über den Himmel bewegt und nach einer Weile wieder in der Dunkelheit verschwindet. Besonders viele dieser Lichtpunkte lassen sich kurz nach Ende der Abenddämmerung und kurz vor Beginn der Morgendämmerung beobachten, wenn weite Teile des Erdorbits im Sonnenlicht liegen. Zu einer gewissen Bekanntheit haben es die sog. Flares der Iridium-Kommunikations-Satelliten (sog. Iridium-Flares) gebracht, die für einige Sekunden wesentlich heller als die Venus leuchten und für einen spektakulären Anblick sorgen können.

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Die leuchtenden Punkte am Nachthimmel nehmen kontinuierlich zu, denn die Anzahl der Satelliten im Erdorbit nähert sich langsam der 2000er-Marke. Rechnet man die zahlreichen Weltraumschrottteile hinzu, die die Erde umkreisen, muss man – je nach Definition – von bis zu 20.000 Teilen in Erdnähe ausgehen, die potenziell Sonnenlicht reflektieren und am Nachthimmel sichtbar werden können. Der Weltraumschrott hat sich vervielfacht, seitdem die Volksrepublik China ihren ausgedienten Wettersatelliten Fengyun-1C mit einer Mittelstreckenrakete in tausende Trümmerteile zerlegt hat. Je nachdem, wie ein solches Trümmerteil geformt ist und wie es rotiert, kann es für Bruchteile einer Sekunde zu einer perfekten Spiegelfläche werden, die Sonnenlicht zu einem bestimmten Punkt auf der Erdoberfläche lenkt.

Bei der Identifikation von Satellitenflares helfen Programme wie „Heavensat“ oder „Stellarium“, die auf Satellitendatenbanken zugreifen und die Position von Satelliten am Nachthimmel für jeden beliebigen Ort und zu jeder beliebigen Uhrzeit anzeigen. In den Datenbanken sind auch zahlreiche Trümmerteile des chinesischen Wettersatelliten erfasst. Für die Suche nach extraterrestrischen Artefakten stellen die zahlreichen menschgemachten Satelliten- und Trümmerteile dennoch ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, denn einige Flares am Nachthimmel lassen sich mit den öffentlich zugänglichen Datenbanken überhaupt nicht identifizieren. Der Autor dieses Artikels beobachtet und fotografiert bereits seit über 10 Jahren regelmäßig punktförmige Flares am Nachthimmel, die für einen Bruchteil einer Sekunde aufleuchten und deren Ursache mit öffentlich zugänglichen Satellitendatenbanken nicht ermittelt werden kann.

Vom gleichen Autor

Foreneinträgen im Satellitenbeobachterforum Satobs.org zu Folge reicht das Phänomen bis in die 90er Jahre zurück, allerdings scheint völlig unklar, von welchen Satelliten- oder Trümmerteilen es verursacht wird. Als Arbeitshypothese bietet es sich an, von Militärsatelliten auszugehen, die in den öffentlich zugänglichen Datenbanken nicht erfasst werden. Für die wissenschaftliche Untersuchung des Nachthimmels sind geheim gehaltene Himmelskörper äußerst problematisch: Kein Wissenschaftler kann sagen, was dort eigentlich am Himmel leuchtet, möglicherweise noch nicht einmal die Betreiber der Satelliten.

Der aktuelle Artikel von Brian Lacki listet gleich mehrere Fälle auf, in denen Lichtphänomene bei Astronomen für Irritationen sorgten und das Aufleuchten von Erdsatelliten im Sonnenlicht als mögliche Ursache gilt. Um derartige Verwechslungen auszuschließen, schlägt Lacki vor, außerhalb des Erdorbits nach Lichtreflexen außerirdischer Artefakte zu suchen. Im interplanetaren Raum gibt es nämlich nur sehr wenige menschgemachte Satelliten, die als Verursacher von Flares in Betracht kommen. So plausibel diese Suchstrategie auch erscheinen mag: Sie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns mit den Lichtreflexen in unserem eigenen Erdorbit nicht mehr auskennen.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Neuer SETI-Ansatz: So könnten sich außerirdische Artefakte im inneren Sonnensystem irdischen Astronomen zeigen 21. März 2019
Sozialwissenschaftlicher Fachartikel zur „Kommunikation mit außerirdischer Intelligenz“ 28. Januar 2019
GreWi-Interview zu „Kommunikation mit außerirdischer Intelligenz“ 8. Februar 2019

© Bernd Pröschold, für grenzwissenschaft-aktuell.de

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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(Kornkreisforscher)

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