Epping (Australien) – Im Rahmen der jüngsten Suche nach schnellen Radioausbrüchen bzw. Radioblitzen (sog. fast radio bursts, FRBs) mit der Radioteleskopanlage „Australian SKA Pathfinder“ (…GreWi berichtete) haben Astronomen auch die unserem Sonnensystem am nächsten gelegene Quelle der immer noch mysteriösen Signale ausfindig gemacht.
Wie das Team um Elizabeth Mahony von der „Australia Telescope National Facility“ des „CSIRO Astronomy and Space Science“ vorab via ArXiv.org und in einer kommenden Ausgabe des Fachjournals „The Astrophysical Journal Letters“ berichten, konnten sie die Quelle des schnellen Radioblitzes „FRB 171020“ in der nur 120 Millionen Lichtjahre von der Sonne entfernt gelegenen Galaxie „ESO 601–G036“ verorten.
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Obwohl auch diese Distanz zur Erde unvorstellbar groß ist (ein irdisches Raumschiff würde selbst mit Lichtgeschwindigkeit reisend, 120 Millionen Jahre dorthin benötigen), so stammen alle anderen bislang georteten FRBs, etwa die gemeinsam mit „FRB 171020“ mit den „Australian SKA Pathfinder“-Teleskopen registrierten 19 Signale, noch von viel weiter entfernten Quellen in rund 3 Milliarden Lichtjahren Distanz (…GreWi berichtete).
Zugleich erscheint „ESO 601–G036“ als Ursprung natürlicher Radioemissionen ungewöhnlich, fanden die Astronomen bei einer Untersuchung der Galaxie doch keine konstante Abgabe von niederfrequenten Radiosignalen.
„Dieser Umstand legt nahe, dass nicht alle FRBs Quellen entspringen müssen, die von sich aus schon permanent Radiostrahlung von sich geben“, so die Forscher. Als Leitfaden für die Suche nach FRB-Quellen diene diese Eigenschaft also wohl nicht.
Tatsächlich spekulieren selbst einige Anerkannte Astronomen über die Möglichkeit, dass es sich zumindest bei einigen FRBs entweder um gezielt ausgesendete Signale einer fernen Zivilisation oder um Nebeneffekte interstellarer Raumschiffe handeln könnte (…GreWi berichtete, siehe folgende Links).
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