Anzeige
Anzeige
Anzeige

Schwertwal imitiert erstmals menschliche Sprache


Archivbild: Ein Orca in Gefangenschaft.

Copyright: Ed Schipul (via WikimediaCommons) / CC BY-SA 2.0

Madrid (Spanien) – Genau wie ihre Verwandten die Delfine, so sind auch Schwertwale (Orcinus orca) für ihre Intelligenz bekannt. Jetzt berichten Wissenschaftlr jedoch erstmals davon, dass Orcas einzelne menschliche Wörter imitieren können. Auch wenn es sich noch nicht um perfekte Wortlaute handelt, ist dennoch deutlich zu erkennen, was „gemeint“ ist. Die Leistung ist umso erstaunlicher, da sich der Vokalapparat der Tier deutlich von dem menschlichen unterscheidet.

Bei den nun im Fachjournal „Proceedings of the Royal Society B“ (DOI: 10.1098/rspb.2017.2171) dargelegten Beispielen handele es sich um die „erste wissenschaftliche Demonstration eines Orcas, der menschliche Wörter imitiert, so der Hauptautor der Studie, Jose Abramson von der Universidad Complutense de Madrid.

„Wir erwarten keine perfekte Übereinstimmung, wie wir sie etwa von Papageien kennen“, erläutert Abramson. „Dennoch ist das Ergebnis der Versuche des Schwertwals Wickie von einer sehr hohen Qualität. Besonders, wenn man bedenkt, dass die Vokalanatomie der Tiere sich deutlich von der unsrigen unterscheidet.“

www.grenzwissenschaft-aktuell.de
+ HIER können Sie den täglichen kostenlosen GreWi-Newsletter bestellen +

„Selbst für uns Wissenschaftler war es schwierig, unsere Emotionen nicht so auszudrücken wie etwa die Trainer von Wickie im Marineland Aquarium im südfranzösischen Antibes, als der Schwertwal die Worte erfolgreich imitierte.“

Für die Untersuchungen darüber, bis zu welchem Grad Schwertwale in der Lage sind, ihnen fremde Laute zu imitieren, nutzten die Forscher die ausgeprägten Fähigkeiten von Wickie zur Imitation von Gesten und Bewegungen ihrer Trainer.

Nachdem der Schwertwal zunächst darauf trainiert wurde, die Pfeif- und Klicklaute seiner fremder Artgenossen zu imitieren, gingen die Trainer dazu über, von Wickie auch menschliche Laute und Wörter zu erwarten.

Bei den Experimenten mit dem Wort „Hello“ (Hallo) imitierte der Schwertwal deutlich zwei Silben mit etwas, dass an ein „l“ in der Mitte und ein „o“ am Ende erinnert:

HINWEIS: Sollte die Abspielfunktion der Tondateien nicht korrekt laden, klicken Sie bitte auf das Lupen-Symbol und gelangen so zur Originalseite oder laden Sie die Dateien via „Downoad“ auf ihren Computer.

Auch bei den Versuchen mit dem Trainer-Namen „Amy“ bedarf es nicht viel Phantasie, um zu verstehen, was gemeint ist:

Weitere Klangbeispiele:

„One, Two, Three“

„One, Two“

Während in den beiden Zähl-Beispielen zwar die Silben deutlich unterschieden werden können, zeigte sich offenbar das Problem der Tiere, Laute zu imitieren, die wir Menschen durch das Herauspressen von Luft mit der Zunge zwischen Zähnen und Lippen erzeugen.

Bye, Bye

Ah Ah

Zwar sei die Fähigkeit der Schwertwale zur Imitation noch kein Beleg dafür, dass die Tiere auch den Sinn der imitierten Laute verstehen – und auch die Exprimente waren nicht auf einen Bedeutungsbezug der vorgegebenen Laute ausgelegt – dennoch zeige die Studie einmal mehr, wie intelligent die Tiere seien. „Die Fähigkeit zur Imitation ist immer ein Zeichen von Intelligenz, da sie zeigt, dass die Tiere in der Lage sind, ihnen gestellte Aufgaben zu lösen.“

Die Alternative zur Imitation, etwa das Lernen nach dem Prinzip Versuch und Irrtum, könne in der freien Natur sehr riskant sein: „Man kann beispielsweise an dem Versuch sterben, ob giftige Fische nicht vielleicht doch essbar sind. Wenn man aber von der Erfahrung anderer lernt, ist das wesentlich sicherer“, so Abramson. „Eine der wichtigsten Errungenschaften der Evolution der menschlichen Intelligenz ist die Fähigkeit zum sozialen Lernen, zur Imitation und die Errungenschaft von Kultur.

Wenn wir also eine weitere Art finden, die ebenfalls über diese Fähigkeiten verfügt, so kann man bei dieser Art auch von einem großen Potential an sozialer Flexibilität ausgehen. Umgekehrt erlaubt es diese Fähigkeit einer Art, sich selbst schnell an Veränderungen in seiner Umgebung anzupassen und dadurch die eigenen Überlebenschancen zu verbessern.“

Tatsächlich konnte schon zuvor gezeigt werden, dass Schwertwale auch in der Lage sind, die Laute von Delfinen zu imitieren. Mit Ausnahme von Papageienvögeln, deren Imitationsfähigkeit weithin bekannt ist, war dieses Verhalten bislang nur bei Weißwalen, Delfinen, Seehunden und einem asiatischen Elefanten beobachtet worden.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Künstliche Intelligenz soll bis 2021 Delfin-Sprache übersetzen 9. Mai 2017
Affen wären anatomisch zur Sprache fähig 10. Dezember 2016
Delfine erstmals bei menschenähnlicher Konversation beobachtet 13. September 2016
Delfine kommunizieren gemeinsame Problemlösungen durch eigene Sprache 19. April 2016
Forscher zeigen erstmals wie Delfine Schallbilder sehen 6. Dezember 2015
Forschern gelingt erstmals direkte und echte Kommunikation mit Delfinen 30. November 2011
Cymaglyphen: Kymatik zeigt Delfinsprache 2. Januar 2009

© grenzwissenschaft-aktuell.de

Anzeige
Artikeln teilen
Andreas Müller
Autor und Publizist
Unterstützen Sie die tagliche journalistische Arbeit an GreWi

Wenn Sie GreWi unterstützen möchten, so können Sie dies am besten mit einem freiwiliigen GreWi-Unterstützer-Abo tun – und erhalten dafür auch noch themenbezogenen Gegenleistungen und nehmen an allen unseren Buch- und Filmverlosungen teil.

Bücher von GreWi-Hrsg. Andreas Müller

Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

Mehr auf Wikipedia

Deutschlands UFO-Akten: Über den politischen Umgang mit dem UFO-Phänomen in Deutschland …

Kornkreise. Geometrie, Phänomene, Forschung

Phänomen Kornkreise: Forschung zwischen Volksüberlieferung, Grenz- und Naturwissenschaft

Deutschlands historische UFO-Akten: Schilderungen unidentifizierter Flugobjekte und Phänomene in…

Hol Dir Deine
GreWi-App!
app-store play.google.com
..zeig, dass Du
ein GreWi bist!
Shop