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Offizielles SETI-Statement: Keine intelligenten Signale von KIC 8462852

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Mit den Teleskopen der Allan Telescope Array nehmen SETI-Astronomen derzeit den Stern KIC 8462852 ins Visier.

Copyright: SETI Institute / Boyajian et al. (Collage: GreWi.de)

Mountain View (USA) – Nachdem zunächst Falschmeldungen über ein potentiell intelligentes Radiosignal aus Richtung des fernen Sterns KIC 8462852 kursierten (…GreWi berichtete), dessen Lichtmuster für Spekulationen um eine dortige künstliche Mega-Struktur gesorgt hatten (…GreWi berichtete), hat das SETI Institute jetzt die Ergebnisse der gezielten Suche nach Radiosignalen von KIC 8462852 veröffentlicht: Zumindest innerhalb der mit der Allen Telescope Array abgesuchten Frequenzbereiche fanden sich demnach keine auf eine dortige Zivilisation hindeutenden Signale.

Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, veröffentlicht „Grenzwissenschaft-Aktuell“ die SETI-Presseerklärung in einer unkommentierten Übersetzung:

Die Suche nach absichtlichen Radiosignalen von KIC 8462852

Könnte es im Sternensystem KIC 8462852 intelligentes Leben geben? Eine kürzlich veröffentliche Analyse von Daten des Weltraumteleskops Kepler hatte gezeigt, dass dieser Stern, der inoffiziell als „Tabby’s Stern“ bezeichnet wird, Beweise für eine aperiodische Abschwächung seines Lichts um 20 Prozent und mehr aufweist. Während unterschiedliche natürliche Erklärungen für diese starke Veränderung in der Helligkeit (des Sterns) vorgeschlagen wurden, weist eine weitere Möglichkeit auch in Richtung einer technologisch fortgeschrittenen Zivilisation, die im Orbit um den Stern gewaltige Strukturen konstruiert hat, die für dessen Lichtabschwächung verantwortlich sind.

Ein Beispiel für eine solche gewaltiges Ingenieursleistung wäre etwa die Konstruktion eines sogenannten Dyson-Schwarms aus Sonnenkollektoren zur Energiegewinnung in großen Maßstab. Andere vorstellbare Strukturen wären Weltraumhabitate oder planetengroße Konstrukte, die ein langfristiges Signal für andere Bewohner der Galaxis erzeugen (Anm.GreWi: In diesem Fall eben die von Kepler entdeckte ungewöhnliche Lichtkurve des Sterns).

Um die Möglichkeit einer absichtlich herbeigeführten Ursache für das ungewöhnliche Verhalten von KIC 8462852 zu untersuchen, hat das SETI Institute seine Allen Telescope Array mehr als zwei Wochen lang auf den Stern ausgerichtet. Die Teleskopanlage besteht aus 42 Antennen von je 6 Metern Durchmesser und befindet sich rund 500 Kilometer nördlich von San Francisco in den Cascade Mountains.

Hierbei wurde nach zwei unterschiedlichen Arten von Radiosignalen gesucht:

1. Schmalbandige Signale von einer Bandbreite von 1Hz, wie sie (vermutlich) von Zivilisationen, die auf ihre Existenz aufmerksam machen wollen als „Ruf-Signal“ verwendet werden würden. Bei dieser Art von Signalen handelt es sich um die in den meisten SETI-Radio-Experimenten gesuchten Signale.

2. Breitband-Signale, wie sie von (leistungsstarken) Antriebssystemen (etwa von Raumschiffen) innerhalb des Sternensystems erzeugt werden könnten. Sollten tatsächlich derart gewaltige Ingenieursprojekte in dem System im Gange sein, wäre auch der Einsatz solcher Raumschiffe zur Konstruktion und/oder für Wartungsarbeiten zu erwarten. Sollten diese Raumschiffe zudem von leistungsstarken Mikrowellenstrahlen angetrieben werden, würde dich zumindest ein Teil dieser Energie als breitbandige Radiosignale offenbaren.

„Das ist das erste Mal, dass wir die Allen Telescope Array (ATA) auch für die Suche nach relativ breitbandigen Signalen nutzen, da es sich dabei um Emissionen handelt, die SETI bei der Suche nach intelligenten Signalen normalerweise nicht sucht“, erklärt der SETI-Institute-Wissenschaftler Gerry Harp.

Die Analyse der ATA-Daten (von KIC 8462852) offenbart keine eindeutigen Beweise für Signale innerhalb der Frequenzen von 1 und 10 GHz. Dieser Umstand schließt also dortige ungerichtete Transmitter vom etwa 100-fachen der heutigen auf der Erde genutzten Energie im Falle schmalbandiger Signale, und dem 10-Millionenfachen der heutigen Nutzung breitbandiger Emissionen aus.

Während diese Einschränkungen zwar schon relativ weit gefasst sind – was hauptsächlich auf die große Entfernung von KIC 8462852  (von rund 1400 Lichtjahren) zurückgeht – sollte folgendes in Betracht gezogen werden:

1. Die für schmalbandige Signale notwendige Übertragungsstärke könnte absichtlich dramatisch reduziert werden, wenn ein Signal absichtlich und direkt in unsere Richtung gesendet werden würde.

2. Mikrowellenantriebe würden zweifelsohne ebenfalls ins All entweichen und würden so die für eine ATA-Detektion notwendige minimale Übertragungsstärke ebenfalls reduzieren.

Abschließend sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden, dass jede Zivilisation, die in der Lage wäre, einen Dyson-Schwarm zu konstruieren, Zugriff auf Energiemengen von bis zu und über 10hoch27 Watt haben müsste. Selbst ungerichtete Transmitter wären demnach mit ATA detektierbar, selbst wenn nur ein wirklich kleiner Teil dieser Energie zur Signalabgabe aufwendet werden würde.

„Die Geschichte der Astronomie lehrt uns, dass jedes Mal, wenn wir schon gedacht hatten, dass wir ein Phänomen gefunden hätten, das auf Aktivitäten einer außerirdischen Zivilisation hindeuten würde, wir falsch lagen“, kommentiert der SETI-Astronom Seth Shostak. „Doch selbst, wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass auch das Verhalten dieses Sterns (KIC 8462852) eine natürliche Erklärung findet und es keine Aliens sind, ist es klug, diese Dinge zu überprüfen.“

Die Beobachtungen werden bis auf Weiteres fortgeführt, aber bislang gibt es noch keine Beweise für absichtlich erzeugte Radiosignale aus Richtung des Sterns KIC 8462852.

– Einen Fachartikel zu den bisherigen Untersuchungen von KIC 8462852 durch das SETI Institute finden Sie HIER

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Andreas Müller
Autor und Publizist
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Andreas Müller
(Kornkreisforscher)

ein deutscher UFO-Forscher, Autor und Publizist

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