Spuren von einstigem Wasser im Marstal Mawrth Vallis

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Standbild aus dem Video: Blick auf das Mawrth Vallis. Um die Materialunterschiede in den Gesteinen und im Staub und Sand des Marsbodens besser erkennen zu können, wurden die Kontraste in den einzelnen Farbkanälen gesteigert. In Wirklichkeit würde einem Astronauten auf dem Mars die Oberfläche sehr viel monotoner erscheinen.

Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (CC BY-SA 3.0 IGO)

Berlin (Deutschland) – Anhand hochauflösender Aufnahmen der europäischen Sonde „Mars Express“ haben Forscher ein Geländemodell und einen Überflug über das heute trockene Ausflusstal Mawrth Vallis erstellt. 600 Kilometer lang und bis zu zwei Kilometer tief ist das Marstal angefüllt mit hellen und dunklen Ablagerungen, in denen Forscher Reste der einstigen Wechselwirkung mit jenem Wasser, das Tal einst gegraben hatte. Darin könnten sich dann auch Spuren von Leben erhalten haben.

Die Bilddaten stammen von der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen Kamera HRSC (High Resolution Stereo Camera) an Bord der ESA-Raumsonde. Aus dem am DLR-Institut für Planetenforschung berechneten digitalen Geländemodell haben Wissenschaftler der Freien Universität Berlin ein Video von einem simulierten Flug entlang des Talverlaufs gerechnet.

Mawrth Vallis ist eines der ältesten Täler auf dem Roten Planeten und befindet sich am Übergang zwischen den südlichen Hochlandregionen und den nördlichen Tiefebenen des Mars.

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„Das Video beginnt an der Mündung von Mawrth Vallis in die weitläufige Ebene Chryse Planitia. Von dort geht es weiter entlang des gewundenen Talverlaufs bis zur ‚Quellregion‘ im vier Milliarden Jahre alten und stark verkraterten Hochland von Arabia Terra, etwas nördlich des Marsäquators“, erläutert das DLR.

Neben zahlreichen Einschlagskratern zeichnen sich helle und dunkle Ablagerungen ab. „Die hellen, geschichteten Ablagerungen zählen zu den größten Vorkommen von Schichtsilikaten auf dem Mars“, erläutern die ESA-Forscher und führen weiter aus: „Diese Tonminerale finden sich an zahlreichen Stellen und sind ein starker Hinweis darauf, dass flüssiges Wasser in dieser Region existierte. Auf der Erde entstehen Tonminerale häufig als Verwitterungsprodukt von Vulkangesteinen, die über längere Zeiträume mit Wasser in Berührung kommen und dadurch umgewandelt werden. Daher wird für den Mars ein analoger Entstehungsprozess für diese Minerale angenommen.“

Für die ESA gilt Mawrth Vallis (das Wort Mawrth kommt aus dem Walisischen und bedeutet Mars) als eines der möglichen Ziele für den zweiten Teil der ESA-Mission „ExoMars“, bei der der Bohrer des Rovers im Jahr 2020 Gesteinsproben aus bis zu zwei Metern Tiefe untersuchen soll: „Das Tal könnte in der Vergangenheit ein lebensfreundlicher Ort gewesen sein. Darauf lässt zum einen die Vielfalt an hydratisierten, also wasserhaltigen, Mineralen schließen, die mit Kameras und Spektrometermessungen verschiedener Marssonden aus der Umlaufbahn identifiziert werden konnten. Zum anderen ist von der Erde bekannt, dass sich diese Tonminerale in vergleichsweise neutralem, also weder saurem noch alkalischem Wasser bilden. Eben solche Umweltbedingungen gelten als besonders lebensfreundlich. Einige Wissenschaftler halten es sogar für möglich, dass Spuren von Leben in den unteren Schichten erhalten geblieben sein könnten. Das ist ein Grund, warum Mawrth Vallis als eventuelle Landestelle und potentielles Gebiet für Bohrungen ausgewählt wurde.“ Daneben geleten Oxia Planum, Aram Dosum und Hypanis Vallis als weitere potentielle Landeplätze, die momentan für „ExoMars“ noch diskutiert werden.

GreWi-Kurzgefasst
– Im Marstal Mawrth Vallis finden sich zahlreiche Ablagerungen von Mineralien, die durch die Interaktion mit Wasser entstanden sind.
– Hier hoffen die Forscher auch auf Spuren einstigen Leben zu treffen.
– Mawrth Vallis gehört deshalb auch zu den vier Kandidaten für den Landeplatz des für 2020 geplanten „ExoMars“-Rovers.

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