Starshot: Mit Minisonde in 20 Jahren nach Alpha Centauri
Künstlerische Darstellung des Starts einer von Hochleistungslasern und einem Lichtsegel auf 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit angetriebenen „Starshot“-Sonde (Illu.).
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New York (USA) – Auf einer Pressekonferenz haben die Initiatoren der Breakthrough Initiative um den Multimilliardär Yuri Milner das Projekt „Starshot“ (Sternenschuss) vorgestellt. Im Rahmen dieses Projekts sollen Mini-Sonden nach Alpha Centauri, dem unserem Sonnensystem nächstgelegenen Sternsystem, geschickt werden. Schon nach 20 Jahren sollen die Sonden dann Bilder von dort zur Erde senden. Es wäre das erste konkrete irdische Projekt für eine interstellaren Reise.
Wie Milner, unterstützt von Stephen Hawking und anderen Wissenschaftlern auf der gestrigen Pressekonferenz darlegte, beginne das mit 100 Millionen Dollar ausgestattete Projekt mit der Erforschung und Weiterentwicklung des Konzepts einer Miniatursonde mit der Bezeichnung „StarChip“, die mittels eines gewaltigen und von Lasern angetriebenen Lichtsegels und im Verbund schon in naher Zukunft nach Alpha Centauri aufbrechen soll.
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Schon zuvor hatte Milner mit seiner Finanzierung der Suche nach außerirdischen, intelligenten Signalen (Search for Extraterrestrial Intelligence, SETI) mit 100 Millionen Dollar für Aufsehen und neue Hoffnung unter den SETI-Forschern und –Fans auf die Entdeckung eines „Alien-Signals“ gesorgt (…GreWi berichtete).
„Heute verpflichten wir uns zu diesem nächsten großen Schritt in den Kosmos“, verkündete Hawking auf der Pressekonferenz und fügte hinzu: „Wir tun dies, weil wir Menschen sind, und es unsere Natur ist, zu fliegen.“
Angetrieben werden sollen Kleinstsonden von einem 100 Gigawatt starken Laserverbund, der sie – auf das Lichtsegel gerichtet – in nur wenigen Minuten auf 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt (s. Video). Dadurch soll die 4,37 Lichtjahre weite Reise, für die bisherige konventionelle Raumschiffe mehr als 30.000 Jahre benötigen würden, auf nur noch 20 Jahren reduziert werden. Im Doppel- bzw. Dreifachsternsystem Alpha Centauri angekommen, soll die Sonde dann Bilder von dort zurück zur Erde senden.
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Derzeit, so gesteht das „Starshot“-Team ein, gäbe es noch einige Herausforderungen, die es noch zu lösen gelte. Aus diesem Grund wolle man das Projekt jetzt schon veröffentlichen, um so die Öffentlichkeit in der Hoffnung auf Lösungsvorschläge für diese Probleme, daran zu beteiligen.
Tatsächlich stelle sich nicht nur die Frage, ob wir (derzeit) schon fremde Sterne erreichen können, sondern auch die, ob uns dies auch innerhalb einer Generation gelingen kann.
Neben Milner und Hawking, sind an dem Projekt neben zahlreichen Wissenschaftlern und Ingenieuren auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und die Witwe von Carl Sagan, Ann Druyan beteiligt, der die Idee eines von einem Sonnenlichtsegels schon in den 1970er Jahren angedacht hatte. Geleitet wird das Projekt „Starshot“ von dem ehemaligen Direktor des Ames Research Center der NASA, Pete Worden.
Während Astronomen immer noch kontrovers darüber diskutieren, ob es im Alpha-Centauri-System auch einen Exoplaneten gibt (…GreWi berichtete), und die Europäische Südsternwarte ESO ganz konkret nach einem erdartigen Planeten um Proxima Centauri sucht (…GreWi berichtete) hofft „Starshot“ natürlich auch, am Ziel angekommen, der Frage auf den Grund gehen zu können, ob wir allein im All sind oder es sogar schon in interstellarer Nachbarschaft Leben oder sogar intelligentes Leben gibt.
– Weitere ausführliche Informationen zu „Starshot“ finden Sie HIER
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