1:1,6 Billionen: Statistik spricht gegen überlebende Tasmanische Tiger

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Beutelwölfe im National Zoo in Washington, D.C. (ca. 1904)

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Berkely (USA) – Entgegen den Hoffnungen australischer Wissenschaftler mittels Kamerafallen auf der Cape-York-Halbinsel in Nordaustralien lebende Exemplare der seit Ende der 1930er Jahre eigentlich ausgestorbenen Tasmanischen Tiger (Thylacinus cynocephalus) nachweisen zu können (…GreWi berichtete), haben US-Mathematiker die Wahrscheinlichkeit, dass die auch als Beutelwölfe bezeichneten hundsgroßen Tiere bis heute überlebt haben auf nahezu gleich Null berechnet.

Wie die Forscher um Colin Carlson von der University of California vorab via BioRxiv und im Fachjournal „Global Change Biology“ (DOI: 10.1111/gcb.13421) berichten, haben sie in ihre mathematischen Modelle die Daten von Sichtungsmeldungen seit 1900 eingetragen und damit die Wahrscheinlichkeit berechnet, dass Thylacine zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausstarben.

In ihren optimistischen Szenarien kommen die Mathematiker zu dem Schluss, dass Tasmanische Tiger noch bis in die 1950er Jahre überlebt haben könnten. Zugleich liege die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es heute (2017) immer noch lebenden Exemplare gibt mit 1:1,6 Billionen buchstäblich bei Null.

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Andere Modelle, die neben den Sichtungen auch Umweltfaktoren wie die Abgeschiedenheit der australischen Wildnis in entlegenen Regionen, das nachtaktive Verhalten der Tiere und ihre geringe Größe in die Berechnungen mit einbeziehen, kommen zu dem Schluss, dass selbst angesichts überlebender verhältnismäßig kleiner Populationen in freier Wildbahn die Beutelwölfe spätestens 1983 völlig ausgestorben wären.

Einst der auf seine einzigartige Weise gestreifte Tasmanische Tiger auf dem ganzen australischen Kontinent verbreitet, wurde aber in Konkurrenz zu den verwilderten Haushunden (Dingos) mehr und mehr zurückgedrängt und war schon vor rund 200 Jahren auf dem gesamten australischen Festland nahezu ausgerottet. Lediglich auf dem Inselstaat Tasmanien hatte eine große Population der Tiere diese Verdrängung überdauert, wurde hier dann aber in der britischen Kolonialzeit durch Jäger und Schafzüchter und ein staatliches Kopfgeld ebenfalls ausgerottet. Lediglich in verschiedenen Zoos überlebten die Tiere bis 1936, als das letzte lebende Exemplar auch dort verstarb.

Die Biologen um Bill Laurance von der James Cook University, die mit Kamerafallen in auf der nur mittels Helikoptern erreichbaren Cape-York-Halbinsel nach lebenden Beutelwölfen fahnden wollen (…GreWi berichtete), zeigen sich angesichts in jüngster Vergangenheit vermehrt gemeldeten vermeintlichen Sichtungen noch nicht entmutigt: „Wir wissen, dass die Wahrscheinlichkeit für überlebende Tasmanische Tiger wirklich sehr gering ist. Aber selbst wenn wir keine Thylacine finden, hoffen wir mittels der Kameras neue Erkenntnisse über die regionale Fauna zu gewinnen. Aber natürlich hoffen wir auch, die Statistiken Lügen strafen zu können.“

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