Statistische Studie sieht geringe Chancen, außerirdische Zivilisationen zu finden
New York (USA) – In einer statistischen Studie haben Astronomen die Wahrscheinlichkeit untersucht, dass wir, die bislang einzige, uns bekannte technologisch entwickelte Zivilisationen, andere fortgeschrittene außerirdische Zivilisationen in unserer Galaxie entdeckten.
Wie der Astronom David Kipping von der Columbia University und der Astrophysiker Geraint Lewis von der University of Sydney vorab via ArXiv.org und in einer künftiges Ausgabe des „International Journal of Astrobiology“ berichten, sei die Wahrscheinlichkeit, auf technologische Zivilisationen zu stoßen, extrem gering.
Der Grund dafür liege in einem sogenannten Feinabstimmungsproblem: „Das Verhältnis von Geburten- zu Sterberate auf diesen Welten muss exakt in einem sehr engen Bereich liegen, damit eine Zivilisation entdeckt werden kann.“ Dieses Verhältnis sei entscheidend dafür, ob eine Zivilisation langfristig besteht und somit überhaupt auffindbar ist.
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Auf der Erde, war das Verhältnis von Geburten- zu Sterberate in der Geschichte unseres Planeten nur selten stabil. In den letzten 4,6 Milliarden Jahren hat die einzige technologisch fortgeschrittene Spezies, der Mensch, erst seit etwa 100 Jahren wirklich Bestand – ein Zeitraum, der aus galaktischer Sicht verschwindend gering ist.
In ihrer Studie haben die beiden Wissenschaftler das Verhältnis von Geburten- zu Sterberate analysiert und kommen dabei zu dem Schluss, dass die Erfolgschancen bei der SETI-Suche nach außerirdischer Intelligenz äußerst gering sind. „Bisherige SETI-Projekte, die etwa 1.000 bis 10.000 Sternensysteme untersucht haben, blieben bislang ohne Ergebnis. Dies deutet darauf hin, dass das Verhältnis von Geburten- zu Sterberate auf anderen Welten viel größer sein müsste, als es bisher angenommen wurde.“
Trotz der pessimistischen Prognose betonen die Forscher die Bedeutung der weiteren Suche nach außerirdischer Intelligenz. „Ein erfolgreicher Fund wäre die größte Entdeckung in der Geschichte der Menschheit“, so die Autoren und weisen damit zugleich darauf hin, dass es dennoch Hoffnung gibt: „Hypothesen wie die „Grabby Aliens“-Theorie, die besagt, dass einige Zivilisationen aktiv und expansiv das Universum beeinflussen könnten, oder die Annahme, dass die Erde sich zufällig in einer besonders ruhigen Region der Galaxie befindet, könnten die Chancen auf einen Fund deutlich erhöhen.“ Die Entdeckung einer außerirdischen Zivilisation würde ein revolutionäres Ereignis für die Menschheit darstellen“, so Kipping und Geraint abschließend.
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Recherchequelle: ArXiv.org
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