Studie belegt: Duftstoffe verbessern Lernen im Schlaf

Symbolbild: Düfte. Copyright: Free-Photo (via Pixabay.com) / Pixabay License
Lesezeit: ca. 2 Minuten
Symbolbild: Düfte. Copyright: Free-Photo (via Pixabay.com) / Pixabay License

Symbolbild: Düfte.
Copyright: Free-Photo (via Pixabay.com) / Pixabay License

Freiburg (Deutschland) – Müheloses Lernen im Schlaf ist der Traum eines jeden Menschen. Duftstoffe können sehr einfach helfen, neu Gelerntes im Schlaf besser zu speichern, wie eine Studie des Universitätsklinikums Freiburg in Experimenten mit Schulklassen bestätigt.

Dass Gerüche den Lernerfolg erhöhen, wenn sie während des Lernens und später erneut während des Schlafs präsentiert werden, wurde erstmals vor einigen Jahren in aufwändigen Studien im Schlaflabor nachgewiesen. Nun haben Forscher und Forscherinnen am Universitätsklinikum Freiburg,  des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) und der Fakultät für Biologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gezeigt, dass dieser Effekt sehr einfach erzielt werden kann.

Wie das Team um um Franziska Neumann und Studienleiter Dr. Jürgen Kornmeier Leiter der Forschungsgruppe Wahrnehmung und Kognition im Freiburger IGPP und Wissenschaftler an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, aktuell im Open-Access-Fachjournal „Scientific Reports“ der Nature-Gruppe (DOI: 10.1038/s41598-020-57613-7) berichtet, haben in konzipierten Experimenten Schülerinnen und Schüler zweier Schulklassen Englisch-Vokabeln gelernt  – mit und ohne Duftstäbchen während der Lernphase und in der Nacht. Das Ergebnis bestätigt: „Mit Duftreiz erinnerten sich die Schülerinnen und Schüler deutlich besser an die Vokabeln“, berichten die Autoren. „Wir konnten zeigen, dass der unterstützende Effekt von Duftstoffen im Alltag sehr zuverlässig funktioniert und gezielt genutzt werden kann.“

Für die Studie machte die Erstautorin und Lehramtsstudentin Franziska Neumann mit 54 Schülern aus zwei 6. Klassen einer Schule am Bodensee mehrere Experimente: „Die jungen Probanden und Probandinnen wurden gebeten, Duftstäbchen mit Rosenduft während des Lernens von Englischvokabeln zu Hause auf den Schreibtisch und nachts auf den Nachttisch neben das Bett zu legen. In einem weiteren Experiment legten sie die Duftstäbchen zusätzlich während eines Vokabeltests in der Schule neben sich auf den Tisch. Am nächsten Tag folgte ein Englischtest. Verglichen wurden die Ergebnisse mit Testergebnissen, bei denen während einer oder mehrerer Phasen keine Duftstäbchen verwendet wurden.“

Zum Thema

Das Ergebnis fasst Neumann wie folgt zusammen: „Die Schülerinnen und Schüler zeigten einen deutlich größeren Lernerfolg, wenn die Duftstäbchen sowohl während der Lern- als auch der Schlafphase zum Einsatz kamen.“ Außerdem deuten die Ergebnisse an, dass der zusätzliche Einsatz der Duftstäbchen beim Vokabeltest das Erinnern fördert.

Als besonders beeindruckend bezeichnen die Wissenschaftler den Umstand, dass der Duft auch wirke, wenn er die ganze Nacht vorhanden ist, den das mache „die Erkenntnisse alltagstauglich.“ Bisherige Studien waren stets davon ausgegangen, dass der Duft nur während einer besonders sensiblen Schlafphase vorhanden sein darf. Da diese Schlafphase aber nur durch eine aufwändige Messung der Hirnaktivität mittels Elektroenzephalogramm (EEG) im Schlaflabor ermittelt werden kann, war die Erkenntnis bisher nicht alltagstauglich. „Unsere Studie zeigt, dass wir uns das Lernen im Schlaf erleichtern können. Und wer hätte gedacht, dass unsere Nase dabei wesentlich helfen kann“, resümiert Kornmeier abschließend.

WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
Mediziner entdecken und erforschen Potenzial von Duftrezeptoren 19. Dezember 2018

Quelle: Uniklinik Freiburg / Scientific Reports

© grenzwissenschaft-aktuell.de