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Studie widerlegt stereotype Vorstellung von Männern als Jägern und Frauen als Sammlerinnen

Symbolbild: Diana, die Göttin der Jagd.Copyright/Quelle: Gaimard (via Pixabay.com) / Pixapay License
Symbolbild: Diana, die Göttin der Jagd.
Copyright/Quelle: Gaimard (via Pixabay.com) / Pixapay License

Seattle (USA) – Die Vorstellung von der Arbeitsteilung zwischen Männern als Jäger und Frauen als Sammlerinnen gilt allgemein als weitgehend anerkannt. Eine neue Studie anhand von Daten zu Jäger-und Sammlergemeinschaften zeichnet nun jedoch ein anderes Bild und widerspricht nun jedoch diesem Stereotyp.

Wie das Team Abigail Anderson von der Seattle Pacific University aktuell im Fachjournal “PLoS ONE” (DOI: 10.1371/journal.pone.0287101) berichtet, geht die gängige Vorstellung von Jäger- und Sammlergemeinschaften davon aus, dass Männer hauptsächlich jag(t)en und die Frauen hauptsächlich für das Sammeln und Verarbeiten der Lebensmittel zuständig waren und sind.

Anmerkung GreWi: Vergleichen Sie hierzu beispielsweise den Wikipedia-Eintrag zu „Jäger und Sammler“ (Stand 29.6.3023)

„Allerdings häufen sich archäologische Funde weltweit, die diesem Paradigma widersprechen ”, so die Wissenschaftlerin. „So gibt es beispielsweise immer mehr Funde von Frauengräbern, in denen diese mit Kampf- und Jagdwaffen beigesetzt wurden – ein Merkmal, das in Männergräbern als Attribute für Kampf und Jagd gedeutet werden.“

Im Angesicht dieser Funde vermuteten einige Wissenschaftler und Wissenschaftler weiterhin, dass jagende Frauen ein Merkmal frühgeschichtlicher Gemeinschaften waren, dass aber heute noch existierende Jäger- und Sammlergemeinschaften hauptsächlich dem Paradigma der jagenden Männer und sammelnden Frauen folgen.

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In ihrer Datenanalyse zu 63 jüngeren derartigen Gesellschaften aus Nord- und Südamerika, Afrika, Australien, Asien und Ozeanien aus den vergangenen 100 Jahren zeigen Anderson, Kolleginnen und Kollegen nun jedoch, dass in mindestens 79 Prozent dieser Gemeinschaften auch Frauen jagen – und dies meist unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Status als Mütter.

Historische Darstellung der klassischen Vorstellung der Rollenverteilung in Jägern und Sammlergemeinschaften, hier in einem Stick von 1743.Copyright: Gemeinfrei
Historische Darstellung der klassischen Vorstellung der Rollenverteilung in Jägern und Sammlergemeinschaften, hier in einem Stick von 1743.
Copyright: Gemeinfrei

In über 70 Prozent finde diese Jagd durch Frauen sogar ganz gezielt statt. Das Erlegen von Tieren sei also kein opportunistischer Nebeneffekt von zufälligen Begegnungen mit Tieren, während anderer vermeintlich frauentypischer Aktivitäten. Auch beschränke sich die Jagd dieser Frauen auf keine bestimmte Tiergruppe und beinhalte auch Großwild.

Zudem zeigen die Daten, dass jagende Frauen in den untersuchten Gemeinschaften sich einer größeren Vielfalt von Waffen und Jagdstrategien und -Methoden bedienen als die Männer ihrer Gemeinschaften.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass in vielen Jäger- und Sammlergemeinschaften Frauen als erfahrene und geübte Jägerinnen gelten und eine instrumentelle Rolle bei der Jagd spielen“, so Anderson. Dies werfe auch die Frage auf, ob sich dieses neue Bild der Geschlechterrollen auch auf frühere Gemeinschaften übertragen lasse. Auch bemerkt die Wissenschaftlerin, dass die bisherige stereotype Vorstellung frühere archäologische Studien beeinflusst habe, wenn es etwa um die Beurteilung von Grabbeigaben in Frauengräbern ging. Auf der Grundlage der neuen archäologischen Befunde und aktuellen Datenauswertung fordern die Forschenden eine Neubewertung früherer Funde, die auf der Grundlage der strikten Rollenverteilung bei der Jagd zwischen Männern und Frauen basierte.




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Recherchequelle: PLoS

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Andreas Müller
Fachjournalist Anomalistik | Autor | Publizist
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